Dreimal schon sind einander Novak Djokovic und Andy Murray im Finale der Australian Open gegenübergestanden, dreimal triumphierte Djokovic.
Auch die vier jüngsten direkten Duelle mit dem Schotten hat der serbische Weltranglisten-Erste für sich entschieden.
Für Olympiasieger Murray sind die Rollen im Endspiel am Sonntag (9.30 Uhr MEZ/live Eurosport) in Melbourne daher klar verteilt.
Murray erhofft "Trendwende"
"Ich habe hier noch nie gegen ihn gewonnen", sagte Murray. "Die letzten vier oder fünf Matches gegen ihn habe ich alle verloren. Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, Novak zu schlagen. Aber es wird sehr, sehr schwer."
Ein Sieg über Djokovic, mit dem ihm eine jahrelange Freundschaft verbindet, wäre für ihn "eine Trendwende", erklärte Murray.
Duell mit Final-Vorgeschichten
Djokovic dagegen übte sich vor seinem fünften Melbourne-Finale in Zurückhaltung.
Im Gegensatz zu den Buchmachern sieht der 27-Jährige "keinen klaren Favoriten".
Dabei hat Djokovic in der Rod Laver Arena noch kein Endspiel verloren.
Viermal hat er sich bisher den Titel beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres geholt, 2011 und 2013 jeweils im Finale gegen Murray. "Vielleicht ist das ein kleiner mentaler Vorteil, aber es ist nicht viel."
Murray hat seine beiden bisherigen Grand-Slam-Titel 2012 bei den US Open und 2013 in Wimbledon dafür ebenfalls jeweils mit Finalsiegen gegen Djokovic perfekt gemacht.
Murray fitter?
Und der 27-Jährige kam nach seinem Halbfinal-Erfolg gegen den Tschechen Tomas Berdych, Bezwinger von Rafael Nadal, in den Genuss, einen Tag länger Pause zu haben als der Weltranglisten-Erste.
"Ich habe bisher gutes Tennis gespielt und hoffe, dass das im Finale wieder der Fall sein wird", erklärte der als Nummer sechs gesetzte Murray.
Der siebenfache Grand-Slam-Turniersieger Djokovic dagegen tat sich im Halbfinale gegen Titelverteidiger Stan Wawrinka aus der Schweiz schwer, schien bei seinem Fünfsatzsieg nicht immer in Vollbesitz seiner Kräfte.
Djokovic vor Rekord
Der Favorit, der keiner sein will, weiß aber um die historische Bedeutung, die ein fünfter Triumph bei seinem Lieblingsturnier hätte.
Nie zuvor im Profi-Tennis hat ein Spieler so oft die Australian Open gewonnen. "Offensichtlich liebt Novak den Centre Court und die Bedingungen hier. Für ihn wäre es sicher eine unangenehme Überraschung, wenn ich gewinnen würde", sagte Murray, der im Head-to-Head mit dem Serben 8:15 zurückliegt.
Unabhängig vom Ausgang des Finales steht schon jetzt fest: In der Weltrangliste haben die "großen Vier" die alte Hackordnung wieder hergestellt.
Im neuen Ranking ab Montag belegen Djokovic, der überraschend bereits in der dritten Runde gescheiterte Schweizer Roger Federer, Nadal und Murray wieder die ersten vier Plätze.
Sollte Murray das Turnier gewinnen, würde er Nadal sogar von Platz drei verdrängen.
Novak DJOKOVIC | Andy MURRAY | |
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Alter | 27 | 27 |
Weltrangliste | 1. | 6. |
Beste Platzierung |
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Wohnort | Monte Carlo | London |
Größe | 1,88 m | 1,90 m |
Schlaghand | Rechtshänder | Rechtshänder |
Trainer | Boris Becker, Marian Vajda | Amelie Mauresmo |
Australian-Open-Teilnahmen | 11 | 10 |
Australian-Open-Titel | 4 (2008, 2011, 2012,2013) | 0 |
Grand-Slam-Titel | 7 | 2 |
Australian Open 2008, 2011-13 | ||
Wimbledon 2011, 2014 | Wimbledon 2013 | |
US Open 2011 | US Open 2012 | |
Turniersiege | 48 | 31 |
Karriere-Preisgeld* | ca. 72,4 Mio. USD | ca. 34,2 Mio. USD |