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Konrad sieht den ÖRV für das Straßenrennen gerüstet

Konrad sieht den ÖRV für das Straßenrennen gerüstet

Es war ein aufregendes Jahr für Patrick Konrad.

Der Wechsel zu Gourmetfein Simplon und die Übernahme der Kapitänsrolle.

Eine exzellente Österreich Rundfahrt, die er als Vierter und bester Österreicher beendete.

Die Chance, für NetApp-Endura als Stagiaire Rennen bestreiten zu können.

Dazu die folgende Vertragsunterzeichnung für dessen Nachfolger Team Bora.

Ein Highlight hat das Jahr 2014 für den 22-Jährigen aber noch parat – er wird am Sonntag erstmals ein WM-Rennen bei den Profis bestreiten.

"Eine Ehre", für Österreich zu starten

„Es wird sicher noch einmal schneller sein als in den letzten beiden Jahren mit der U23“, mutmaßt der Niederösterreicher im Gespräch mit LAOLA1.

Er nimmt das 254,8 Kilometer lange Rennen im spanischen Ponferrada als einer von sechs Österreichern – neben Riccardo Zoidl, Matthias Brändle, Bernhard Eisel, Georg Preidler und Marco Haller – in Angriff und betrachtet diese Möglichkeit als besonderes Privileg.

„Es ist natürlich eine Ehre“, freut sich der starke Kletterer über die Nominierung, ohne dadurch großen Druck zu verspüren. „Ich muss die Füße am Boden lassen und Leuten wie Zoidl oder Eisel den Vortritt lassen, die bei den Profis längst etabliert sind.“

Der Wettergott hat (wohl) kein Einsehen

Seine Form sei zwar nicht mehr so gut wie noch im Juli bei der Ö-Tour, doch er fühle sich stark und bereit. Dem ÖRV-Sextett traut er einiges zu, schließlich sei es für diverse Rennverläufe gerüstet.

„Mit Haller und Eisel haben wir zwei Leute, die schnell spurten können. Mit Zoidl und Preidler sind zwei starke Kletterer dabei und Brändle hat in Ausreißergruppen bewiesen, wie stark er ist.“

Als unvorhersehbar könnte sich das Wetter erweisen. Präsentierte sich die Region in Kastilien und Leon in den letzten Tagen von ihrer Schokoladenseite, erwartet die Teilnehmer am Sonntag voraussichtlich Regen.

Konrad befürchtet, dass vor allem die bis zu 80 km/h schnellen Abfahrten eine zusätzliche, schwer kalkulierbare Gefahr darstellen. Auch die Rennlänge ist für den Dritten der letztjährigen Tour de l’Avenir ungewöhnlich.

Ein Marathon-Rennen

„Ich bin noch nie ein so langes Rennen gefahren.“ Bislang war eine 228,3 km lange Etappe im Rahmen der Österreich Rundfahrt 2012 das Maximum. Deshalb sind seine persönlichen Ziele bescheiden.

Eine Kapitänsrolle einzufordern, kommt nicht in Frage. „Wenn einer sagt, er hat die nötigen Beine, um eine gute Platzierung einzufahren, gebe ich 100 Prozent für ihn. Dann muss ich meine Ambitionen zurückstellen. Es ist meine erste Profi-WM, da geht es ums Lernen.“

Gelernt hat er auch jede Menge als Stagiaire – eine Art Praktikant – für das deutsche Team NetApp-Endura. Dabei konnte er die Teambosse derart von seinem Können überzeugen, dass sie ihm einen Zweijahres-Vertrag anboten.

„Für mich ist es die ideale Lösung“, freut er sich über den Sprung ins benachbarte Ausland und den Aufstieg zu einem ProContinental-Team. „Zurzeit könnte es nicht besser laufen. Ich kann mich voll und ganz auf meine Entwicklung konzentrieren und werde einiges lernen. Ich muss auch noch so einiges lernen“, hofft Konrad doch darauf, dass auch die kommenden Jahre Aufregendes für ihn parat halten.


Christoph Nister