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Rogan: Der alte Herr und die Angst vorm Versagen

Rogan: Der alte Herr und die Angst vorm Versagen

Pflicht erfüllt, Semifinale erreicht. Markus Rogan nahm die erste Hürde in seinem letzten großen Rennen relativ locker.

Der Wiener stieg als Achter ins Semifinale auf.

In seinem Vorlauf belegte er Rang drei hinter dem Japaner Kosuke Hagina und Michael Phelps, der auf der Bahn neben ihm schwamm.

Mit 1:58,66 Minuten blieb der 30-Jährige knapp eine Sekunde über seinem österreichischen Rekord.

Kämpfen, beißen, schreien

„Ich bin in der glücklichen Lage, es genießen zu können. Und das ist mir gelungen“, freute sich Rogan nach dem Rennen.

„Das war mein Ziel: Ich möchte als alter Mann nur mehr einen weiteren Tag. Dafür bettle, kämpfe, beiße und schreie ich“, hofft Rogan auf „eine Karriere-Fortsetzung von 24 Stunden“.

Er weiß aber, dass es im Duell mit den US-Superstar Phelps und Ryan Lochte oder gegen seinen europäischen Langzeitrivalen Laszlo Cseh, der im Vorlauf Bestzeit schwamm, den gefeierten Lokalmatador James Goodard und den Rest der Welt kein Spaziergang wird.

„Wenn ich mir die Kollegen so ansehe, wird es nicht einfach“, stapelt Rogan tief.

Welche Zeit er für den Finaleinzug braucht, darauf wollte sich der Wahlkalifornier nicht festlegen. „Ich hoffe, dass ich heute Abend noch schneller kann, aber keine Ahnung, wie viel noch geht.“

Angst und Ego als Boost

Nach seinem Kurzbesuch beim Finale von Dinko Jukic über 200 m Delfin brachte Rogan kein Auge zu. „Ich war voller Angst, es war furchtbar.“

Wovor er Angst gehabt habe, wisse er nicht so genau. „Vielleicht vor dem Versagen, oder dass es mein letzter Tag ist. Aber im Prinzip ist es wurscht.“

Und die Angst soll auch nicht weichen, zumindest nicht bis zum Semifinale. „Da wünsche ich mir, dass sie noch einmal da ist.“

Denn die Angst macht den  erfolgreichsten rot-weiß-roten Schwimmer aller Zeiten schnell. Und sein Ego.

„Aber das ist ohnehin schon groß genug, da muss ich eher versuchen, es nicht zu groß werden zu lassen.“

 

Stephan Schwabl