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Ospaly: "Nein, nein, nein, das hier ist mein Rennen!"

Ospaly:

Vor lauter Jubel, Trubel, Heiterkeit hätten die Eltern fast auf den Sohnemann vergessen.

Aber dann konnte sich die Mama auf der Tribüne doch noch aus der festen Umarmung von Papa Ospaly befreien und dem Junior die tschechische Fahne in die Hand drücken.

Filip Ospaly legte sich diese um die Schulter und spazierte jubelnd über die Finishline des Ironman 70.3 in St. Pölten.

"Fühle mich hier sehr wohl"

Nach 3:54:46 Stunden feierte der schnelle Tscheche seinen dritten Sieg in Folge in der niederösterreichischen Landeshauptstadt, die für ihn längst zur „zweiten Heimat“ geworden ist.

„St. Pölten ist nur zwei Autostunden von mir daheim entfernt, ich fühle mich hier sehr wohl“, lacht der seit kurzem 36-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.

Den Grundstein für den Hattrick legte Ospaly bereits beim Schwimmen, das er als Zweiter hinter dem Russen Denis Vasiliev absolvierte.

Rhythmus weg, Rhythmus wieder da

„Dadurch, dass ich von Anfang an vorne dabei war, musste ich auf dem Rad keine Lücken zufahren. So konnte ich Kraft sparen für den abschließenden Halbmarathon sparen.“

Auch die beiden Anstiege nach Krustetten und Gansbach fuhr Ospaly im „Energiesparmodus“, um in der dritten und letzten Disziplin den Turbo zünden zu können.

„Im letzten Jahr hatte ich nach dem Radfahren vier Minuten Rückstand auf Michi Weiss, da hatte ich es heuer leichter“, so der Seriensieger, der mit rund einer Minute Rückstand auf den Franzosen Cyril Viennot zum zweiten Wechsel kam.

Vor allem aber mit Vorsprung auf Andreas Raelert. „Diese 35 Sekunden waren sehr wichtig, denn ich wusste, dass er ein hohes Tempo gehen wird.“

"Ich will hier wieder gewinnen"

Und so kam es dann auch: der Deutsche gab ordentlich Gas, Ospaly musste aufgrund von Problemen zwischenzeitlich rausnehmen – und plötzlich war der Vorsprung auf 12 Sekunden geschmolzen.

„Da habe ich mir gesagt: Nein, nein, nein, das hier ist mein Rennen, ich will wieder gewinnen."

"Zum Glück konnte ich noch einmal zulegen“, fand der Tscheche seinen Rhythmus wieder und lief schnellen Schrittes zum dritten Sieg en suite und zu wichtigen Punkten für die WM-Qualifikation.

Las Vegas als Saison-Höhepunkt

Denn die Ironman 70.3 World Championships in Las Vegas sind das große Ziel in dieser Saison.

„Das Rennen ist sehr, sehr hart, aber wenn ich eine ähnliche Leistung wie 2010 in Clearwater abrufen kann, bin ich hoffentlich vorne dabei.“

Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren wurde Ospaly hinter Michael Raelert Vize-Weltmeister.

Gut möglich, dass er 2013 als neuer 70.3-Weltmeister nach St. Pölten zurückkehrt. „Ich möchte gerne wiederkommen, hoffentlich klappt es.“