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Alan Eustace übertrifft die Baumgartner-Höhe

Alan Eustace übertrifft die Baumgartner-Höhe

Ein amerikanischer Fallschirmspringer hat mit einem Stratosphärensprung Experten zufolge den Höhen-Rekord des Salzburger Extremsportlers Felix Baumgartner gebrochen.

Der 57-jährige Alan Eustace schwebte am Freitag mit einem Helium-Ballon in eine Höhe von 41,42 Kilometern und sprang dann ab.

Wie auch Baumgartner soll Eustace schneller als der Schall gewesen sein, teilte die Firma Paragon Space Development Corporation (PSDC) mit, die den Rekordversuch unterstützt hatte.

41,42 Kilometer

Baumgartner war vor gut zwei Jahren aus einer Höhe von gut 39 Kilometern gesprungen.

Während es bei seinem Rekord viel Medienaufmerksamkeit und eine Live-Übertragung im Internet gab, wurde der Sprung des Amerikaners erst nachträglich bekannt.

Das Onlineportal space.com veröffentlichte am Samstag Fotos und ein Video von Eustaces Sprung.

Seinen Angaben nach stellte der Amerikaner mehrere neue Rekorde auf: US-Rekord für den höchsten Fallschirmsprung, Weltrekord für den längsten freien Fall mit einem Bremsschirm und US-Rekord für die höchste Fallgeschwindigkeit.

Ebenfalls in Roswell gestartet

Beim Start auf einer verlassenen Rollbahn in Roswell war unter anderem ein Technologie-Reporter der "New York Times" dabei.

Auch Baumgartner war am 14. Oktober 2012 in Roswell gestartet. Eustace landete etwa hundert Kilometer von der Landebahn entfernt, hieß es bei space.com.

Der 57-Jährige ist von Beruf Computerfachmann und hat bei seinem Arbeitgeber Google den Titel eines Senior Vize-Präsidenten für Wissen hält.

"Es war wunderschön"

Er soll seit Kindesbeinen flug-und weltraumbegeistert sein.

Eustace erreichte seine Sprunghöhe laut Paragon in rund zweieinhalb Stunden. Er habe dann etwa 30 Minuten oben verbracht.

"Es war wunderschön. Man konnte die Dunkelheit des Weltalls und Schichten der Atmosphäre sehen", sagte der 57-Jährige der "New York Times".

Im Gegensatz zu Baumgartner verzichtete Eustace auf eine Kapsel und ließ sich nur in seinem NASA-Spezialanzug am Ballon befestigt nach oben befördern.

Ein Rekord bleibt Baumgartner

Den Fallschirm öffnete er in einer Höhe von rund 5,5 Kilometern. Zuvor hatte er etwa viereinhalb Minuten nach dem Absprung seinen Flug bereits mit einem Mini-Schirm stabilisiert. Die Höchstgeschwindigkeit habe 822 Meilen (knapp 1.323 Kilometer) pro Stunde erreicht.

Der Welt-Luftsportföderation werde eine Absprunghöhe von 135.890 Fuß gemeldet, schrieb die "New York Times".

Der Wettbewerbs-Chef der amerikanischen Fallschirmsprung-Assoziation habe den Rekord verifiziert.

Eurace lehnte Google-Angebot ab

Gehalten haben dürfte allerdings Baumgartners Rekord, was die Fallgeschwindigkeit betrifft: Mit seinen 1.322,9 Stundenkilometern blieb Eustace unter den 1.357,6 Stundenkilometern, die Baumgartner erreicht hatte.

Bei Baumgartner hatte der Getränke-Hersteller Red Bull die Aktion finanziert. Wie Eustace sagte, wäre auch Google bereit gewesen, sein Projekt zu unterstützen.

Er habe dies aber abgelehnt, weil er seinen Sprung nicht in einen Marketing-Event für Google verwandeln wollte.

Eustace hatte seit 2011 an dem Projekt gearbeitet. Dabei sollen unter anderem diverse Teile seiner Ausrüstung neu entwickelt worden sein.

Baumgartner gratuliert Alan

Das hinter dem Projekt stehende Unternehmen PSDC möchte die verwendete und erprobte Technologie - etwa den Heliumballon und den Spezialanzug des 57-Jährigen - nun auch kommerziell nutzen: Ab 2016 soll Touristen gegen entsprechendes Entgelt ein Ausflug in die Stratosphäre ermöglicht werden

Glückwünsche erhielt Eustace auch von Felix Baumgartner, der via Facebook meinte: "Gratuliere Alan! Es braucht viel Mut dafür. Niemand weiß das besser als Joe Kittinger und ich". Kittinger hatte bereits 1960 einen Sprung aus 30 Kilometern gewagt.