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"Für uns ist ein Traum wahr geworden"

Roman Hagara/Hans Peter Steinacher geben diese Woche ein Gastspiel in der Formel 1 des Segelsports.

In Neapel nehmen die beiden Doppelolympiasieger aus Österreich an der letzten Vorbereitungs-Regatta für den in drei Monaten beginnenden 34. America’s Cup teil.

Die sogenannten „AC World Series“ gehen von Donnerstag bis Sonntag unter dem Vesuv in Szene, gesegelt werden Match- und Flottenrennen.

Hagara/Steinacher schwer gefragt

Seit offiziell ist, dass Oracle Team USA die älteste internationale Sporttrophäe im kommenden September auf einem riesigen 72-Fuß-Katamaran (22 m) vor San Francisco verteidigt, sind das Wissen und die Erfahrung der beiden Tornado-Champions aus Österreich äußerst gefragt.

Zwar segeln sie aktiv in der Extreme-40-Serie, parallel dazu haben sich aber immer engere Banden zum America's Cup und hier speziell zum Titelverteidiger Oracle ergeben.

So coachten sie James Spithill zum Sieg im 32. Cup, mittlerweile liegt auch der Youth America's Cup in den Händen der beiden Segel-Kapazunder aus Österreich.

Premiere

Neun der rund 13,5 m langen AC-45-Katamarane, auf denen die offiziell zum America’s Cup gehörende Aufbauserie "World Series" (ACWS) ausgetragen wird, sind in Neapel am Start.

Eines davon ist die "HS Racing" der beiden Österreicher, die damit das bisher größte Mehrrumpfboot ihrer Karriere lenken.

Die World Series dienen als Vorbereitung für die am 4. Juli beginnende Ausscheidung der Herausforderer (Vuitton-Cup) sowie den ab 7. September laufenden Cup selbst.

Oracle im Hintergrund

Für Skipper Hagara und Taktiker Steinacher kommt der Ausflug in den America’s Cup nicht zufällig und gerade richtig.

Ihnen steht in Neapel das zweite Oracle-Boot sowie die komplette Logistik des Titelverteidigers zur Verfügung. Die insgesamt fünfköpfige Crew der beiden Österreicher segelt unter US-Flagge und für den Golden Gate Yacht Club aus San Francisco.

Zudem sind Hagara/Steinacher in Hochform.

Erst vergangenen Sonntag haben sie in Singapur erstmals die Gesamtführung in der ebenfalls auf Hightech-Katamaranen gesegelten Extreme-40-Serie übernommen.

„Für uns ist ein Traum wahr geworden“

Die Umstellung auf die etwas größere Bootsklasse AC45 gelang in Italien sehr schnell.

Nur vier Tage nach dem Coup von Singapur eröffnet „HS Racing“ am Donnerstag mit der Matchrace-Qualifikation gegen das von Mitch Booth angeführte Team China (dort saß auch schon Hagaras Bruder Andreas am Steuer) das viertägige Programm in Neapel.

„Für uns ist ein Traum wahr geworden“, sagte Hagara vor dem Show-off. „Die Umstellung auf die größere AC45 ist nicht das Problem, eher der Jetlag“, ergänzte Taktiker Steinacher.

"Müssen Schwung mitnehmen"

Hagara/Steinacher werden im Spätsommer auch beim großen Cupbewerb in San Francisco sein, allerdings in erster Linie für den Youth-Cup.

In Neapel, wo wie im Vorjahr 500.000 Zuseher erwartet werden, segeln sie u.a. gegen die America ́s Cup-Herausforderer Artemis Sailing (SWE), Luna Rossa Prada (ITA) und Emirates Team New Zealand (NZL).

Bei Oracle kommt diesmal Tom Slingsby zum Zug.

Die beiden Österreicher haben sich trotz ihrer Rookie-Rolle in Neapel viel vorgenommen. „Wir müssen aber den Schwung aus Singapur mitnehmen, um hier bestehen zu können", erklärte Steinacher.

Am Mittwoch wurde deshalb im letzten Training noch an der Feinabstimmung getüftelt. Steinacher: "Wir haben eine komplett neue Crew am Start. Da kann nicht alles sofort rund laufen."