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Wende: Neuer Schwimm-Verband taucht auf

Wende: Neuer Schwimm-Verband taucht auf

Es ist ein kleiner Paukenschlag.

Seit Monaten herrscht Unklarheit über die Zukunft des Österreichischen Schwimm-Verbandes (OSV). Ein Fehlbetrag von 120.000 Euro sowie zahlreiche Schadenersatzforderungen heizten Spekulationen über einen möglichen Konkurs an.

Nun kommt es zu einer kuriosen Wende. Funktionäre des OSV bestätigen die Gründung eines neuen Vereins mit Namen Neuer Schwimmverband der Schwimmvereine in Österreich (NSVSVÖ).

OSV-Rechtreferent als Präsident

Wie aus dem zentralen Vereinsregister hervorgeht, wurde der NSVSVÖ am 20. Mai 2015 eingetragen.

Pikant: Als Präsident der Organisation fungiert Mag. Arno Pajek, seines Zeichens aktueller OSV-Rechtsreferent.

Ihm zur Seite steht mit Wolfgang Raber als Schriftführer des NSVSVÖ ein weiteres Vorstandsmitglied des aktuellen Schwimm-Verbandes. Er fungiert momentan als Masters-Referent.

 


 

Zu einer Stellungnahme war NSVSVÖ-Präsident Pajek nicht erreichbar, in einer Aussendung des OSV-Präsidiums wird aber die Gründung des Vereins durch die Herren Pajek und Raber bestätigt. Weiters heißt es:

"Die Neugründung ist eine von mehreren, vorbeugenden Maßnahmen die getroffen wurden und werden, um die Zukunft des Schwimmsports in Österreich sicherstellen zu können. Wir werden auch in Zukunft alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit die anhaltenden Bestrebungen einer kleinen Gruppe an Personen, deren einziges Ziel die völlige Zerstörung des Verbandes und des Schwimmsports ist, nicht von Erfolg gekrönt sein wird."

Wer genau mit dieser "kleinen Gruppe" gemeint ist, wird indes offen gelassen.

Geht der alte Verband in Konkurs?

Möglich auch, dass bereits andere aktuelle OSV-Vorstände dem neuen NSVSVÖ angehören. In diesem Fall würde der Verdacht nahe liegen, dass geplant wird, die Geschäftstätigen des alten Verbandes auf den neuen zu übertragen.

Auf diese Weise könnte man den OSV relativ bedenkenlos in Konkurs schicken, ohne dass die dafür verantwortlichen Funktionäre ihre Posten verlieren.

BSO und Sportministerium wissen nichts davon

Die Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO), eine der zuständigen Stellen für die Förderungen, durch die sich der OSV zum größten Teil finanziert, wusste am Dienstagnachmittag gegenüber LAOLA1 noch nichts von dem neuen Schwimmverband.

Auch das Sportministerium dementierte jeglichen Kontakt zum NSVSVÖ. „Wir wurden darüber nicht informiert“, hieß es aus dem Büro von Minister Gerald Klug.