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Die Verlierer des Jahres 2014 - National

Die Verlierer des Jahres 2014 - National

"Ana hat imma das Bummerl, ana muass imma verliern..."

Schon Horst Chmela erkannte, dass es im Leben und im Sport nicht nur Sieger geben kann.

Auch heuer fallen einige Athleten und Teams in die Kategorie Verlierer - aus den verschiedensten Gründen. LAOLA1 kürt die Verlierer des Jahres:

Thomas Vanek

Glück im Spiel – Pech im Spiel. Im Fall von Thomas Vanek muss man das gängige Sprichwort über Glück und Pech etwas abwandeln. Seine Leistung auf dem Eis war größtenteils gut. Trotz vieler Wechsel innerhalb kurzer Zeit scorte er in der NHL in gewohnter Manier. Nach seinem Trade von den New York Islanders zu den Montreal Canadiens  lief zunächst alles bestens. Auch in den ersten Playoff-Runden konnte der Angreifer überzeugen. Doch dann folgte der Absturz: Aufgrund seiner lustlosen Spielweise wurde er in die vierte Linie degradiert und so von den Habs-Fans zum Schuldigen für das Conference-Final-Aus gegen die NY Rangers gemacht. Im Eishockey-Mekka Montreal wurde er daraufhin zum Buhmann. Im Sommer verlor Vanek sein Image als Saubermann endgültig. Zunächst musste er als Zeuge in einem Gerichtsfall um illegales Glücksspiel aussagen – schnell machten Gerüchte die Runde, dass der Steirer ebenfalls illegales Glücksspiel betrieb und Schulden in Millionenhöhe habe. Zu diesem Zeitpunkt ist dies zwar Spekulation, dennoch scheint Vanek nicht ganz unschuldig zu sein. Auch bei seinem neuen Klub Minnesota ist der 30-Jährige noch nicht ganz angekommen, erhoffte man sich doch deutlich mehr Tore von ihm. Dazu leistete sich Vanek bei den Olympischen Spielen mit seinen Kollegen den „Sauf-Vorfall“, sein wohl größter Faux-Pas des Jahres. Ein verkorkstes Jahr für den besten Eishockeyspieler Österreichs.

Jürgen Melzer

Jürgen Melzer startete als Nummer 29 der ATP-Weltrangliste ins Jahr 2014. Seither ging es im Ranking steil bergab. Aktuell liegt er an der 113. Stelle. Somit muss er bei den Australian Open erstmals seit über zehn Jahren Qualifikation spielen. Der Deutsch-Wagramer hatte das ganze Jahr über mit Verletzungen zu kämpfen. Aufgrund einer Schulterblessur stieg er gar erst im April in die Saison ein. Doch auch danach lief es nicht nach Wunsch. Elf Mal musste er bei Turnieren bereits in der ersten Runde die Segel streichen, einzig in S’Hertogenbosch konnte er mit einem Halbfinal-Einzug halbwegs überzeugen. Die über 500.000 Dollar Preisgeld, die er in diesem Jahr an Turniereinnahmen kassierte, werden ihn darüber ein wenig hinwegtrösten.

ÖSV-Adler

Den einst so großartigen ÖSV-Adlern wurden die Flügel gestutzt. Zwar gewann mit Thomas Diethart erneut ein Österreicher die Vierschanzen-Tournee, war es für die heimischen Skispringer dennoch eine durchwachsene Saison. Bei den Olympischen Spielen konnten Schlierenzauer und Co. keine Einzel-Medaille erringen. Im Teambewerb, in dem Österreichs Quartett – egal wie es aufgestellt war – jahrelang als unschlagbar galt, reichte es nur zu Rang zwei. Und das ausgerechnet hinter unserem „Lieblingsnachbarn“ Deutschland. Im Gesamtweltcup landete Schlierenzauer als bester ÖSV-Adler auf Rang sechs, vor einigen Jahren wäre er damit überspitzt gesagt die Nummer drei im Team gewesen. Zugegeben, die Erwartungen sind nach den überaus erfolgreichen letzten Saisonen hoch. 2014 wurden die Springer diesen nicht gerecht.

hotVolleys

Über Jahre hinweg waren die hotVolleys das Maß aller Dinge im österreichischen Volleyball. In den letzten Saisonen ging es dann aber stetig bergab. 2014 erreichte der Fall einen neuen Tiefpunkt. Die Wiener konnten aufgrund finanzieller Probleme nicht für die AVL nennen und mussten in der 2. Bundesliga Ost antreten. Dort setzen die hotVolleys auf heimische Talente und Eigenbauspieler, können im Grunddurchgang aber nicht vorne mitmischen. Anschließend trat Österreichs Volleyball-Zampano und Klub-Urgestein Peter Kleinmann als Präsident zurück. „Der Verein ist schuldenfrei und das Budget für die nächste Spielsaison ist abgesichert. Es war eine tolle Zeit für mich und ich wünsche den hotVolleys alles Gute in der Zukunft.“

Marcel Mathis

Vor zwei Jahren stand Marcel Mathis in zwei Weltcup-Rennen auf dem Podest. Damals galt der Vorarlberger als eines der vielversprechendsten Riesentorlauf-Talente des Landes. Sein Pech: Im Sommer 2012 wurden neue RTL-Ski eingeführt, mit denen er einfach nicht zurechtkommt. Während er letzte Saison noch halbwegs gute Resultate lieferte, folgte heuer der Absturz. 2014 erreichte er in drei von fünf Riesentorläufen nicht den zweiten Durchgang. Deshalb wurde er nach den Nordamerika-Rennen aus dem Weltcup-Team genommen, um im Europacup Selbstvertrauen zu tanken. Cheftrainer Andreas Puelacher glaubt nach wie vor an seinen Schützling, will ihn aber behutsam wieder aufbauen. Nichtsdestotrotz ist Mathis einer der größten Verlierer des Jahres.

Emanuel Pogatetz

Ganze zehn Pflichtspiele absolvierte Emanuel Pogatetz 2014. Das Jahr begann für den 31-Jährigen mit einem Außenbandanriss denkbar schlecht. Daraufhin kehrte er zwar in die Innenverteidigung des 1. FC Nürnberg zurück, einen Stammplatz konnte er sich jedoch nicht erarbeiten. Nach dem Abstieg lange Zeit vereinslos, folgt der Wechsel zu Columbus Crew in die MLS. In den USA verbuchte er zwei Einsätze, Ende 2014 läuft sein Vertrag jedoch schon wieder aus. Auch im Nationalteam wurde ihm durch die jüngeren Dragovic, Hinteregger, Prödl und Wimmer der Rang abgelaufen. 2015 kann für den „Mad Dog“ eigentlich nur besser werden.

Wacker Innsbruck

Mit gerade einmal einem einzigen Punkt Rückstand auf die Admira ging Wacker Innsbruck in der Bundesliga ins Jahr 2014. Am Ende der Saison waren es acht Zähler, der Abstieg war besiegelt. In der Erste Liga ging die Talfahrt weiter. Schwache Leistungen, Trainerwechsel, Fan-Aufstände, in der Tiroler Landeshauptstadt ging es verrückt zu. Auch in der zweithöchsten Spielklasse kämpfen die Innsbrucker gegen den Abstieg. Nur zwei Punkte beträgt der Polster auf Schlusslicht Hartberg. Nicht auszudenken, was in Innsbruck los ist, sollte sich die Negativserie auch 2015 fortsetzen.