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NFC South oder die Frage: Wer setzt den Saints zu?

NFC South oder die Frage: Wer setzt den Saints zu?

In der Nacht auf den 6. September ist es endlich soweit!

Die NFL-Saison geht los, 32 Teams kämpfen um die begehrten zwei Plätze in der Super Bowl XLVII, die am 2. Februar 2013 im Superdome von New Orleans über die Bühne geht.

Die NFL-Redaktion von LAOLA1, bestehend aus Bernhard Kastler, Peter Altmann und Martin Schauhuber, bereitet dich mit einer achtteiligen Analyse darauf vor. Den Anfang macht die Division des Super-Bowl-Ausrichters.

In der NFC South war die Rangordnung vergangene Saison klar festgelegt. Die von einer entfesselten Offense von Sieg zu Sieg getragenen New Orleans Saints an der Spitze, etwas dahinter die Atlanta Falcons, die ihrem Ruf getreu früh in den Playoffs scheiterten.

An dritter Stelle wie erwartet verbessert, aber weit weg von den Playoffs die Carolina Panthers, deren junges Team angeführt von Cam Newton eine solide Saison ablieferte. Zu schlechter Letzt die Tampa Bay Buccaneers, die nach einem vielversprechenden Start auf unfassbare Art und Weise einbrachen und zehn Spiele in Serie verloren.

Die NFC South verspricht, eine der aufregendsten Divisions zu werden. Nicht nur die Unberechenbarkeit, sondern auch das gewaltige Potenzial aller vier Teams lässt den Football-Fan auf eine spannende Saison im nationalen Süden hoffen.

Für LAOLA1 checken Peter Altmann, Bernhard Kastler und Martin Schauhuber in einer achtteiligen Serie die jeweiligen Divisions. Die Analyse der NFC South übernimmt Martin Schauhuber:


NEW ORLEANS SAINTS (Season 2011: 13-3)


THE (OFF)SEASON-TALK

Was die Regular Season 2011 für die Colts war, war die Offseason 2012 für die Saints. Es gab zwei bestimmende Themen in Louisiana, die bei eingefleischten Fans wohl zu massivem Haarausfall führten. Tonangebend war die „Bountygate“-Affäre (Hier geht's zur Story) und die damit zusammenhängenden Suspendierungen. Head Coach Sean Payton muss ein Jahr aussetzen, auch Interims-Head-Coach Joe Vitt darf erst am achten Spieltag eingreifen.

Die meisten Spieler kamen ohne große Konsequenzen davon. Linebacker Jonathan Vilma, dem eine Saison Zwangspause verpasst wurde, traf es mit Abstand am härtesten – mit Curtis Lofton von den Atlanta Falcons wurde aber bereits ein Ersatz für ihn verpflichtet.

Überdies machte Star-Quarterback Drew Brees dem Namen des „Big Easy“ keine Ehre. Er blieb in den Verhandlungen um einen neuen Vertrag hart, wurde dafür mit einem Fünfjahres-Kontrakt über 100 Millionen Dollar aber fürstlich belohnt.

THE MAN2WATCH - DREW BREES

Der „Offensive Player of the Year“ brach in der vergangenen Saison den Passing-Yards-Rekord des legendären Dan Marino. Der Quarterback übernahm die Saints, als sie am Boden lagen, und ist auch nach den harten Gehalts-Verhandlungen noch das geliebte Gesicht der Franchise.

Die von ihm so hervorragend geführte Offense war aber auch das Meisterwerk Sean Paytons, in dessen Abwesenheit kommen neue Herausforderungen auf den Spielmacher zu. Das exzellente Spielermaterial des Vorjahres steht ihm weiterhin zur Verfügung, somit wäre eine weitere Topsaison durchaus im Bereich des Möglichen.

Die ohnehin nicht allzu starke Defense wird heuer wohl noch schwächer auftreten, damit wird es oft auf Shootouts hinauslaufen. Ob die Saints diese punktereichen Spiele für sich entscheiden können, wird wie gewohnt Brees im Verbund mit seinem Receiver-Corps entscheiden. Und damit hängt auch das Schicksal der Franchise an ihrem 33-jährigen Millionenmann.

THE PICKS

Die Saints besitzen ausreichend Qualität, um im Angesicht der neuen Herausforderungen aufzublühen und zu bestehen. Es zählt nur der Playoff-Einzug - und den werden sie schaffen.

Und so entscheiden sich die NFL-Redakteure von LAOLA1.

ATLANTA FALCONS (Season 2011: 10-6)


THE (OFF)SEASON-TALK

Die Atlanta Falcons nahmen an ihrem Kader nur wenige Änderungen vor. Das ist kein Zufall, schließlich war dieser theoretisch schon in den vergangenen zwei Spielzeiten Super-Bowl-reif. Das Problem? Im ersten Spiel der Postseason war in der Ära Matt Ryan-Mike Smith noch jedes Mal Schluss. Quarterback Ryan arbeitet hart an seinem Ruf als Playoff-Versager, das 2:24-Debakel im Januar gegen die New York Giants war der jüngste Gipfel.

Punktuell wurde aber nachgebessert, so wurden die zwei besten Draftpicks in die viel gescholtene Offensive Line investiert. Mit Asante Samuel wechselte ein alteingesessener Cornerback von den Philadelphia Eagles nach Georgia, schmerzhaften Abgang gab es nur einen zu verzeichnen: Curtis Lofton. Der Middle Linebacker wurde in der Free Agency vom Divisionskonkurrenten aus New Orleans abgeworben. Die Saison seines Ersatz-Kandidaten Lofa Tatupu war nach einer Operation vorbei, bevor sie begonnen hatte. Trotzdem: Mit den Falcons ist auch heuer zu rechnen.

THE MAN2WATCH: MICHAEL TURNER

Was man vom Passspiel der Falcons zu erwarten hat, weiß man. Matt Ryan wird wohl auch heuer einen kleinen Schritt nach vorne machen, Roddy White und Julio Jones werden wieder für gehöriges Kopfzerbrechen in den Secondaries der NFL sorgen. Michael Turner ist dagegen viel unberechenbarer. Der Running Back zählt schon über 30 Lenzen – im Februar hat er die Grenze überschritten, nach der es mit der Karriere der Läufer für gewöhnlich bergab geht.

Die starke Belastung der letzten Jahre nach langem Backup-Dasein bei San Diego könnte ihr Übriges tun. Mike Smith hat bereits erklärt, seiner Nummer eins im Backfield mehr Pausen zu gönnen. Damit muss er in seinen Einsatzzeiten, so sie wirklich rarer gestreut sind, voll da sein und an die Leistungen der jüngsten Vergangenheit anknüpfen.

THE PICKS

Die tolle Pass-Offense gewinnt den Falcons auch heuer wieder Spiele, Matt Ryan wächst zu einem der besten Quarterbacks der Liga. Das Resultat ist eine Wild Card.

Und so entscheiden sich die NFL-Redakteure von LAOLA1.

CAROLINA PANTHERS (Season 2011: 6-10)

THE (OFF)SEASON-TALK

Der Fokus bei den Panthers liegt darauf, rund um ihren Franchise-Quarterback Cam Newton ein schlagkräftiges Team aufzubauen und gleichzeitig konkurrenzfähig zu sein. Die Baustelle Wide Receiver blieb weitgehendst unangetastet. Nach Steve Smith kommt nach wie vor lange nichts, mit Jeremy Shockey verabschiedete sich zu allem Überdruss noch ein Tight End.

Das starke Laufspiel wurde mit dem vielseitigen Full Back Mike Tolbert verstärkt, in der Defensive nahmen die Verantwortlichen Risiko. In der enttäuschend schwachen D-Line wurde auf Aufrüstung verzichtet und stattdessen darauf gebaut, dass sich die vorhandenen Spieler verbessern. Die größte Schwäche der letzten Saison könnte zur größten Stärke werden: Der verletzte Star-Linebacker Jon Beason kehrt zurück, zusätzlich steht mit Erstrunden-Draftpick Luke Kuechly ein vielversprechender Inside Linebacker bereit.

MAN2WATCH: CAM NEWTON

Seine Rookie-Saison stellte alle bisherigen in den Schatten. Durch die Luft und zu Fuß war der Nummer-1-Draftpick aus Auburn eine stete Gefahr. Nun herrscht in Charlotte die Angst vor dem „Sophomore Slump“ – der schwachen Saison, die oft auf ein starkes Rookie-Jahr folgt. Diese ist nicht unberechtigt und durch die statistisch schwächere Saisonhälfte 2011 noch verstärkt.

Ebenso berechtigt ist aber die Hoffnung, Newtons außergewöhnliches Talent würde sich auch heuer durchsetzen – der Quarterback spielt schlicht und ergreifend guten Football. Trotzdem muss er sich mehr denn je beweisen. Zündet der Turbo auch heuer wieder, können die Panthers um die Playoffs mitspielen.

THE PICKS

Die Panthers sind das beste Team der Liga, das in seiner Division Platz vier belegt. Das wird sie zwar nicht trösten, am Horizont zeichnen sich aber große Erfolge ab.

Und so entscheiden sich die NFL-Redakteure von LAOLA1.

TAMPA BAY BUCCANEERS (Season: 4-12)

THE (OFF)SEASON-TALK

Investieren, investieren, investieren. So lässt sich das Offseason-Motto der Buccaneers zusammenfassen. Mit Vincent Jackson (Wide Receiver) und Carl Nicks (Guard) wurden zwei Top-Spieler an Bord des Piratenschiffs geholt, zum Drüberstreuen verpflichtete man noch Tight End Dallas Clark und Cornerback Eric Wright – auch keine No-Names. Mit dem zweiten verfügbaren Draftpick wurde die Offense verstärkt – Running Back Doug Martin soll LeGarrette Blount den Rücken stärken.

Ansonsten galt das Hauptaugenmerk der Defense. Mark Barron, Nummer sieben des Drafts, zeigte vielversprechendes Potenzial, auch darüber hinaus gab es Verstärkungen für die Pass-Verteidigung. In einer unberechenbaren NFC South könnten die Bucs den großen Wurf schaffen, auch ein weiteres 4-12-Debakel – wenn auch mit besseren Leistungen - ist nicht auszuschließen. Je nach Ergebnis kann das Jahr 2011 als Blackout eines sehr talentierten, aber auch äußerst jungen Teams abgehakt werden.

MAN2WATCH - JOSH FREEMAN

Der Quarterback zeigte in den letzten zwei Spielzeiten zwei völlig konträre Gesichter. Seine Rookie-Saison 2010 ließ die Fans in Florida von Großem träumen, 2011 folgte aber ein desaströses Jahr. Seine Leistungen waren stellvertretend für das Desaster, das die Bucs-Saison beschloss. Zehn Niederlagen in Folge machten aus einem Playoff-fähigen Team das Gespött der Liga.

Als Sündenbock wurde Coach Raheem Morris ausgemacht und sogleich gefeuert, das spricht den Spielmacher aber nicht von seinen zahlreichen Fehlern frei. 16 Touchdowns bei 22 Interceptions 2011 im Gegensatz zu 25 Scores und sechs Picks anno 2010 unterstreichen die unterschiedlichen Leistungen des jungen Hoffnungsträgers. Rookie-NFL-Coach Greg Schiano kann nur hoffen, auf den „guten“ Josh Freeman bauen zu können.

THE PICKS

Die Buccaneers spielen eine gute Saison mit mindestens acht Siegen, fallen aber der bärenstarken NFC zum Opfer und verpassen die Playoffs.

Und so entscheiden sich die NFL-Redakteure von LAOLA1.