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„Hatten einen enormen Zuwachs ausländischer Teams“

„Hatten einen enormen Zuwachs ausländischer Teams“

Aller Anfang ist schwer.

Die erste Auflage der „Daylong Beach Tour“, Österreichs nationaler Beachvolleyball-Tour, darf dennoch als gelungen bezeichnet werden.

Die Serie - erstmals nach 9 Jahren Pause gibt es wieder eine nationale Profi-Tour – lockte insgesamt 30.000 Zuseher zu den zehn Stationen in ganz Österreich.

Die Tour des Österreichischen Volleyballverbandes (ÖVV) hatte sich auf die Fahnen geschrieben, den nationalen Beachvolleyball-Sport zu stärken. Ein Ziel, das auch erreicht wurde, wie Projektleiter Daniel Hupfer bei LAOLA1 erklärt.

Von Null auf Hundert

„Wir haben das Projekt heuer von Null auf Hundert gestartet. Dank des Zusammenhalts in der Turnierszene und dem Entgegenkommen der Veranstalter haben wir es sehr gut hinbekommen. Wir haben viel gelernt in dieser Saison, am Ende des Tages können wir aber zufrieden sein, es ist sehr gut gelaufen“, sagt der 32-Jährige und spricht den einzelnen Veranstaltern ein besonderes Lob aus.

„Es war durchwegs so, dass die Daylong Beach Tour besser empfangen wurde, als es nötig gewesen wäre. Es wurde uns mehr entgegengebracht, als wir verlangt hätten.“ Vor allem für jene Veranstaltungsorte mit weniger Budget sei die Unterstützung seitens der Tour ein „richtiger Motivations-Push“ gewesen.

Aber auch die Athleten zeigten sich von der neu geschaffenen Serie, die alle Turniere der höchsten Kategorie (vormals A-Cups) zusammenfasst und vermarktet, begeistert. Den Sieg im ersten Jahr sicherten sich Radl/Dörfler (STMK) bei den Damen und Murauer/Schnetzer (T/OÖ) bei den Herren. „Das Niveau mit vielen internationalen Top-Teams sowie den Österreichern ist brutal hoch, das macht mich schon ein bisschen stolz", freute sich etwa Florian Schnetzer.

Zu viele Teams aus dem Ausland?

„Die vermehrte mediale Präsenz der Daylong Beach Tour hat dazu geführt, dass wir einen enormen Zuwachs hatten, was Teams aus dem Ausland betrifft. Die Tour hat große Wellen geschlagen“, erklärt Hupfer das internationale Teilnehmerfeld.

Das Antreten ausländischer Top-Teams geht aber gleichzeitig mit geringeren Chancen für junge österreichische Teams einher. Eine Tatsache, die auch den Veranstaltern nicht verborgen geblieben ist.

„Der Nachteil ist sicher da und den muss man kompensieren, zum Beispiel über Unterteilungen oder andere Turnierkategorien“, schlägt Hupfer vor. Deshalb wird für das nächste Jahr auch eine Spaltung in Supercups und Beachcups angedacht. „Die Supercups wären dann eine Art Schonbecken für junge einheimische Teams mit einer Beschränkung für ausländische Duos. Bei den Beachcups wären die Top-Spieler im Einsatz.“

„Können ihnen nicht verbieten, zu spielen“

Die „Daylong Beach Tour“ will auch in Zukunft eine hochwertige Turnier-Serie sein. „Tatsache ist, dass die Tour die Speerspitze des Beachvolleyball-Sports auf nationaler Ebene sein soll. Es kann nicht das Ziel sein, eine Ausbildungs-Tour zu sein. Die Ausbildung muss eine Ebene darunter erfolgen“, erklärt der gebürtige Oberösterreicher.

Abgesehen davon sei die Beschränkung der Teilnahme von ausländischen Teams, wie es etwa in vergleichbaren Serien in Deutschland der Fall ist, nicht so einfach. „Laut EU-Recht gilt ein EU-Ausländer mehr oder weniger als Österreicher, zumindest ist das in unseren Regularien so festgeschrieben. Wir können ausländischen Teams eigentlich gar nicht verbieten, bei uns zu spielen“, bringt es Hupfer auf den Punkt.

Das internationale Teilnehmerfeld habe aber auch Vorteile für junge österreichische Athleten. „Unsere Spieler haben die Möglichkeit, sich mit internationalen Teams zu messen. Die müssen sie ja auch schlagen, wenn sie international bestehen wollen“, sieht der 32-Jährige auch einen Nutzen im internationalen Teilnehmerfeld.

Pläne für die Zukunft

Einen Nutzen wollen die Organisatoren auch aus der gestiegenen medialen Aufmerksamkeit auf die „Daylong Beach Tour“ ziehen. Im kommenden Jahr soll die Präsenz der Serie noch weiter ausgebaut werden. „Wir sollen Live-Scores und auch einen Live-Stream installieren, damit wir zumindest bei den Supercups Live-Bilder vom Centercourt haben“, verrät Hupfer.

Der Projektleiter war mit seinem Partner Julian Hörl auch selbst auf den Center Courts aktiv und hatte somit verschiedene Blickwinkel auf das Projekt „Daylong Beach Tour“.

„Ich hätte mich nie 100-prozentig auf den Sport konzentrieren können, wenn ich nicht gewusst hätte, dass das Rundherhum gut läuft. Ich konnte mich wirklich auf mein Team verlassen. Beim ersten Turnier in Podersdorf sind wir gleich Zweite geworden. Die Turniere, bei denen wir schlecht gespielt haben, haben wir sicher nicht verhaut, weil ich mich nicht auf den Sport konzentrieren konnte“, sagt Huber mit einem Schmunzeln.

Die "Daylong Beach Tour" bietet im kommenden Jahr also sowohl auf sportlicher als auch auf organisatorischer Ebene noch Potenzial nach oben. Zumindest der Anfang ist aber schon einmal gemacht…