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Akropolis Rallye so kurz wie nie

Akropolis Rallye so kurz wie nie

Die Akropolis Rallye ist eines der ältesten und kultigsten Rennen der FIA Rallye-Weltmeisterschaft und war eine der ersten Strecken der Serie, als diese 1973 eingeführt wurde.

Hohe Temperaturen, Felsen, Staub und eine Kombination aus harten, schnellen Sektionen und weichen, windigen Abschnitten machen den griechischen Event für Autos und Crews zu einem der härtesten im Rallye-WM-Kalender.

Veränderte Streckenführung

Ausgehend vom Küstenresort von Loutraki, 90 km von Athen entfernt, wurde die Route im Vergleich zum Vorjahr erheblich geändert.

Die Organisatoren haben die Länge der Stages um rund 100 Kilometer verkürzt und einen Tag gestrichen. Das macht die „Akropolis“ zum kürzesten Rennen der bisherigen Saison.

Nach der Qualifying Stage, die am Freitagmorgen auf einem 6,5 km langen Kurs gefahren wird, um die Startpositionen für den ersten Tag zu ermitteln, geht es für die Crews Richtung Osten in die Hauptstadt Athen zum feierlichen Start vor dem berühmten Zappion.

Danach beginnt das eigentliche Rennen mit dem Marathon über 47 km von Kineta nach Pissa – der längsten Prüfung der Rallye – und einem spätabendlichen Lauf in Kineta.

Samstag hat es in sich

Am Samstag stehen acht Wertungsprüfungen innerhalb von 12 Stunden auf dem Programm. Es gibt lediglich einen 30-minütigen Service-Stopp in Loutraki.

Der Sonntag ist mit nur vier Stages eher harmlos. Der Event endet mit der Wiederholung der 30-km-Loutraki-Prüfung, die in diesem Jahr die Acropolis Power Stage darstellt.

Wer wird gewinnen?

Nicht Vorjahressieger Sebastien Loeb. Nach seinem Start bei der Rally Argentina lässt Loeb diese Rallye aus. Damit haben wir eine kurze Liste mit zwölf Namen in der WRC-Klasse.

An der Spitze, so glauben wir, jener  Mann, der vergangenes Wochenende im Porsche 911 in den Straßen von Monaco schneller war als Loeb: Sebastien Ogier.

Ogiers Streckenrekord in Griechenland ist ebenso beeindruckend. 2009 wurde er Zweiter, ein Resultat, das er als seinen Durchbruch in der WRC bezeichnet. Bei der nächsten Auflage 2011 stand er ganz oben.

Im vergangenen Jahr nahm Volkswagen mit zwei Autos  der zur Firmengruppe zählenden Marke Skoda teil. Ogier gewann die Super 2000-Kategorie und beendete das Rennen gesamt als guter Siebenter.

Wie der Polo R der härtesten Challenge des Jahres standhält, wird man sehen, aber seit Argentinien haben sich Volkswagen und seine drei Fahrer Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen auf Teststrecken in Griechenland vorbereitet.

Latvala lauert auf Chance

Auf Ogiers Team-Kollegen Jari-Matti Latvala muss man ebenfalls achtgeben.

Der Finne stuft die „Akropolis“ als härteste WRC-Rallye des Jahres ein. Im Vorjahr lag er in einem Ford an der Spitze, ehe ein Fehler zu einer Reifenpanne führte und ihn auf Platz drei zurückfallen ließ.

Latvala fühlt sich im Polo R zunehmend besser und ist in seiner jetzigen Form nahezu unschlagbar. Der Finne beendete die letzte Rallye in Argentinien mit fünf Stage-Siegen in Folge.

Kann Sordo überraschen?

An Citroens Nummer 1, Mikko Hirvonen, kommt man als Sieganwärter ebenfalls nicht vorbei.

In den letzten vier Rennen in Griechenland landete er immer am Podium und konnte 2009 gewinnen. Der Finne kommt mit den Bedingungen hier besonders gut zurecht.

Hirvonen hat mit Citroen an der Entwicklung des DS3 gearbeitet und in den Tests vor dem Event neue Setups erarbeitet.

Nachdem er die Rallye in den letzten beiden Jahren verpasst hat, könnte auch Hirvonens Team-Kollege Dani Sordo ein Wörtchen mitreden, wenn er sich schnell mit den Wertungsprüfungen anfreunden kann.

Einmal mehr hofft Qatar M-Sport auf sein Duo Mads Oestberg und Evgeny Novikov im Fiesta RS.

Rückblick auf 2012

Mit seinem dritten Sieg in Griechenland zog Sebastien Loeb mit den WRC-Legenden Miki Biasion, Walter Röhrl und Carlos Sainz gleich.

Nach beherzten Fahrten von Jari-Matti Latvala und Petter Solberg konnte Loeb souverän gewinnen. Daran änderte auch ein später Schreck, als Co-Pilot Daniel Elena auf der 20. Wertungsprüfung einen platten Reifen wechseln musste, nichts.

Pechvogel Solberg

Solberg startete mit nur 10,2 Sekunden Rückstand auf Loeb in den fünf Stages umfassenden Sonntag.

Gleich im ersten Test des Tages krachte er mit seinem Ford Fiesta RS WRC gegen einen Baum und verlor ein Hinterrad. Damit verhalf der norwegische Pechvogel Loebs Team-Kollegen Mikko Hirvonen zu Platz zwei, während sich Latvala als Dritter einen Platz am Podium sicherte.

Der Finne unterstrich sein Comeback nach einer Verletzung mit zehn Bestzeiten.

Mads Oestberg kämpfte sich in seinem Ford Fiesta RS auf Platz vier zurück, nachdem er am Eröffnungstag neben der Strecke hängen geblieben war.

Martin Prokop und Thierry Neuville schafften die respektablen Ränge fünf und sechs. Sebastien Ogier holte für Volkswagen Platz sieben, Team-Kollege Andreas Mikkelsen konnte die Rallye nicht beenden, weil er sein Auto am Sonntag in der ersten Prüfung zerstörte.

Reifen-Fakten

Michelin wird allen WRC-Crews seinen Latitude Cross Schotter-Reifen zur Verfügung stellen. Der zweite Reifenhersteller, DMACK, verlor mit Michal Kosciuszko seinen einzigen WRC-Starter, weil der Pole seine Nennung in Griechenland zurückzog. Man konzentriert sich jetzt mit dem DMG+2-Reifen auf die WRC-2-Fahrer.

Beide Reifentypen sind nur in einer Ausführung und mit einem Profil zu haben, aber als harte und weiche Mischung um sich den unterschiedlichen Bedingungen der neun Schotter-Rallyes dieser Saison anpassen zu können.

In Griechenland hat jede WRC-Crew 35 harte Reifen zur Verfügung, zusätzlich gibt es 16 weiche. Jeder Teilnehmer darf gesamt maximal 35 harte und weiche Reifen verwenden.

DMACK ändert Klassifizierung

In Übereinstimmung mit den FIA-Technik-Regeln ist es jedem Reifenhersteller einmal in der Saison erlaubt, eine Änderung der Klassifizierung seiner Schotter- und Asphalt-Reifen vorzunehmen.

DMACK hat beschlossen, diese Änderungen in Griechenland durchzuführen und die existierende S3 Reifenmischung von „weich“ auf „hart“ geändert sowie die brandneue S1 Reifenmischung als neue „weiche“ Variante eingeführt.