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Die schlimmsten Unfälle seit Imola 1994

Die schlimmsten Unfälle seit Imola 1994

Mehr als 20 Jahre sind mittlerweile vergangen, seit ein Formel-1-Rennen von einem tödlichen Unfall eines Fahrers überschattet worden ist:

Der dreifache Weltmeister Ayrton Senna starb am 1. Mai 1994 im Grand Prix von San Marino auf der italienischen Rennstrecke in Imola.

Seither ist die Königsklasse zwar viel sicherer geworden, schwere Unfälle passieren aber immer wieder.

Ein Überblick über die schlimmsten Formel-1-Unfälle nach Imola 1994:


12. Mai 1994

Nur elf Tage nach dem Tod von Brasiliens Formel-1-Ikone Ayrton Senna verunglückt Sauber-Pilot Karl Wendlinger im Freien Donnerstag-Training in Monaco schwer. Der 25-jährige Tiroler kommt mit 262 km/h aus dem Tunnel und kracht in der Hafenschikane in die Streckenbarriere. Er erleidet ein Schleudertrauma sowie Gehirnschwellungen und -prellungen. Insgesamt 19 Tage wird Wendlinger im künstlichen Koma gehalten und schwebt anfänglich in Lebensgefahr. Fünfeinhalb Monate nach seinen Horror-Crash gibt Wendlinger sein Formel-1-Comeback.

10. November 1995

Mika Häkkinen verliert im ersten Zeittraining für den Grand Prix in Adelaide bei knapp 200 km/h die Kontrolle über seinen McLaren-Mercedes, rast in die Reifenstapel an der Begrenzungsmauer und erleidet einen Schädelbruch. 24 Stunden befindet sich der Finne, der dann 1998 und 1999 Weltmeister wird, im künstlichen Koma und in Lebensgefahr, erholt sich danach aber überraschend schnell.

11. Juli 1999

Ferrari-Star Michael Schumacher kracht in Silverstone nach einem Bremsdefekt der Hinterräder eingangs der Stowe-Kurve mit über 200 km/h in einen Reifenstapel. Der Deutsche zieht sich dabei einen glatten Schien- sowie Wadenbeinbruch im rechten Bein zu. Drei Monate später gibt Schumacher sein Comeback in der Königsklasse, wird von 2000 bis 2004 fünf Mal in Serie Weltmeister im Ferrari und avanciert mit insgesamt sieben Titeln zum Rekordchampion.

10. September 2000

Der deutsche Jordan-Pilot Heinz-Harald Frentzen kollidiert in Monza mit seinem italienischen Teamkollegen Jarno Trulli und löst damit einen Massenunfall aus, in den insgesamt sechs Piloten verwickelt sind. Strecken-Feuerwehrmann Paolo Ginslinberti wird dabei von einem herumfliegenden Reifen getroffen und erliegt noch am selben Tag im Krankenhaus an seinen schweren Kopf- und Brustverletzungen.

4. März 2001

Beim Saisonauftakt in Melbourne verunglückt erneut ein Streckenposten tödlich, nachdem er von einem losgelösten Rad getroffen worden war. Durch weitere herumfliegende Teile nach einer Kollision zwischen Ralf Schumacher (GER/Williams-BMW) und Jacques Villeneuve (CAN/BAR-Honda) werden außerdem sieben Zuschauer leicht verletzt.

12. Oktober 2002

Im Qualifying für den Japan-Grand-Prix in Suzuka kracht der Toyota-Pilot Allan McNish mit 250 km/h in der Schikane 130R mit dem Heck in die Leitplanke und durchschlägt diese. Der Schotte übersteht diesen Zwischenfall jedoch nahezu unverletzt.

6. April 2003

Renault-Fahrer Fernando Alonso rast im von heftigen Regen stark beeinträchtigten Brasilien-Grand-Prix in Interlagos in Trümmerteile des Jaguars von Mark Webber. Der Spanier kommt bei dem Horror-Unfall mit Prellungen und Schnittwunden davon.

20. Juni 2004

Ralf Schumacher knallt in Indianapolis mit seinem Williams-BMW eingangs der Start-Ziel-Geraden nach der Steilkurve, die mit mehr als 300 km/h durchfahren wird, mit dem Heck in die Mauer und wird mitten auf die Strecke zurückgeschleudert. Der Deutsche hat aber doppeltes Glück, da kein anderer Fahrer in das Wrack seines Boliden kracht und er selbst keine ernsthaften Verletzungen erleidet.

18. März 2007

Der schottische Red-Bull-Pilot Coulthard versucht in Melbourne den Niederösterreicher Alexander Wurz zu überholen und verwickelt den Williams-Piloten in eine spektakuläre Kollision. Wurz reißt aus Reflex seine Hände vom Lenkrad und macht die Augen zu. Der Red Bull fliegt knapp an seinem Kopf vorbei. Beide Piloten bleiben bei dem fürchterlich aussehenden Zwischenfall unverletzt. "Jetzt müssen sie den Werbespot neu drehen. Mit dem Titel: 'Die glatteste Rasur. Wie Coulthard mich rasiert hat'", nimmt Wurz den Zwischenfall in Australien, bei dem ihn Coulthards Auto um nur drei Zentimeter verfehlt, mit Galgenhumor.

10. Juni 2007

BMW-Sauber-Pilot Robert Kubica verunglückt im Kanada-Grand-Prix in Montreal schwer, als er bei einem Tempo von mehr als 250 km/h während eines Duells mit Toyota-Fahrer Jarno Trulli die Beherrschung über seinen Boliden verliert. Der Pole kracht zunächst in eine Mauer, überschlägt sich und schlägt schließlich seitlich in die Leitschiene ein. Sein Bolide "löst" sich dabei in seine Einzelteile auf, doch Kubica übersteht den Unfall nahezu unverletzt.

27. April 2008

Auch McLaren-Pilot Heikki Kovalainen kommt bei einem Hochgeschwindigkeits-Unfall im Formel-1-Grand Prix von Spanien in Montmelo bei Barcelona glimpflich davon. Der 26-jährige Finne rast nach einem Vorderraddefekt mit rund 240 km/h frontal und ungebremst in die Reifenstapel, wobei sich das Auto tief in die Streckenbegrenzung bohrt.

25. Juli 2009

Das Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix von Ungarn wird von einem schweren Unfall überschattet: Ferrari-Pilot Felipe Massa wird in der zweiten Session bei einer Geschwindigkeit von mehr als 200 km/h von einer Stahlfeder, die sich vom Brawn-GP-Boliden seines brasilianischen Landsmannes Rubens Barrichello löst, auf dem Visier seines Helms getroffen. Daraufhin kracht Massa, der beim Aufprall der Feder schwere Kopfverletzungen erleidet, mit rund 190 km/h frontal in einen Reifenstapel. Die Ärzte versetzen den Südamerikaner nach einer Operation vorübergehend in ein künstliches Koma. Massa wird zwar zehn Tage nach dem Crash aus dem Krankenhaus in Budapest entlassen, muss aber den Rest der Saison pausieren.

27. Juni 2010

Red-Bull-Pilot Mark Webber fährt bei 310 km/h auf den Lotus des Finnen Heikki Kovalainen auf, steigt in der Folge gut zehn Meter hoch und schlägt nach einem Überschlag ungebremst in die Reifenstapel ein. Wie durch ein Wunder entsteigt der Australier praktisch unverletzt selbst dem Wrack.

2. September 2012

Lotus-Pilot Romain Grosjean löst eine Startkollision aus und lässt Erinnerungen an Melbourne 2007 wach werden. Der Franzose hebt mit seinem Boliden ab und verfehlt nur knapp den Kopf von Ferrari-Star Fernando Alonso, der aber so wie alle anderen Beteiligten unverletzt bleibt. Grosjean wird nach diesem Unfall für ein Rennen gesperrt und mit einer Strafe von 50.000 Euro belegt.

9. Juni 2013

Ein 38-jähriger, kanadischer Streckenposten erliegt wenige Stunden nach einem Bergungsunfall in Montreal seinen schweren Verletzungen, nachdem er beim Versuch, sein Funkgerät aufzuheben, gestürzt und von einem Kranwagen überrollt worden war. Das Fahrzeug sollte unmittelbar nach Rennende den Sauber-Boliden des ausgeschiedenen Mexikaners Esteban Gutierrez auf einen Lastwagen zum Abtransport heben.

5. Oktober 2014

Der Franzose Jules Bianchi kommt im Japan-Grand-Prix in Suzuka in der Dunlop-Kurve von der regennassen Strecke und kracht in der Auslaufzone ins Heck eines Bergungsfahrzeugs, das gerade ebenfalls in dieser Kurve von der Piste gerutschten Boliden des deutschen Sauber-Fahrers Adrian Sutil entfernen will. Die FIA teilt nach dem Rennen mit, dass der 25-jährige Marussia-Pilot schwere Kopfverletzungen erlitten hat und deshalb im Krankenhaus in Yokkaichi operiert worden ist.