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Sand über Koller: „Er ist ein akribischer Arbeiter"

Sand über Koller: „Er ist ein akribischer Arbeiter

Wenn Marcel Koller am frühen Nachmittag vom ÖFB offiziell als neuer Teamchef präsentiert wird, werden viele Fußball-Fans nichts mit dem Schweizer anfangen können.

Das machten die Reaktionen auf die Nachricht der Bestellung des 50-Jährigen am Montagabend deutlich. Vielen sagte der Name geschweige die Arbeit des Trainers nichts.

Koller, langjähriger defensiver Mittelfeldspieler bei den Grasshoppers aus Zürich und dabei Schützling von Ebenfalls-Teamchef-Kandidat Kurt Jara, war zuletzt in Deutschland tätig.

Ex-Schützling Marc Sand vom ÖFB „überrascht“

Von 2005 bis 2009 trainierte er die Kampfmannschaft des VfL Bochum. Da hatte Koller nicht nur den aktuellen Schalke-Legionär und  ÖFB-Leitwolf Christian Fuchs unter seinen Fittichen, auch Marc Sand.

„Es ist schon überraschend, dass sie auf ihn kommen“, schildert der Kapfenberg-Stürmer gegenüber LAOLA1, nachdem der 23-Jährige in Kenntnis über die anstehende Verpflichtung gesetzt wurde.

Sand sollte wenig später festhalten: „Er war einer der besten Trainer, die ich bislang hatte.“

„Sehr professionell“

Koller holte den Angreifer 2007 vom Erste-Liga-Klub FC Kärnten zum damaligen Bundesligisten, den er in seiner Premieren-Saison 2005/06 ins deutsche Oberhaus geführt hatte und 2007 dort Achter wurde.

„Er hat mir damals gleich gesagt, was er haben will. Es lief sehr professionell ab“, erinnert sich Sand.

„Professionell“ ist das zentrale Wort, wenn der Spieler an seinen Trainer, der im September 2009 im vierten Jahr aufeinanderfolgender Bundesliga-Zugehörigkeit gehen musste,  zurückdenkt.

„Er ist ein akribischer Arbeiter, der mit Leib und Seele bei der Sache ist. Es läuft unter ihm alles zu hundert Prozent professionell ab und auch fachlich ist er sehr in Ordnung“, streut Sand dem designierten ÖFB-Teamchef – unter dem er in Bochum keinen Einsatz in der Ersten hatte - Rosen.

„Jedes seiner Trainings war durchgeplant, es wurde nichts dem Zufall überlassen. Mit den Spielern ist er auch sehr korrekt umgegangen, er hat zu jedem das gleiche Verhältnis gehabt, niemanden bevorzugt. Alter hat hier auch keine Rolle gespielt, es ist ganz klar nach Leistungen gegangen.“

Kasernierung und Disziplin

Nicht nur im Training scheint Koller ein Coach der Kategorie „Akribisch“ zu sein. Denn in ein zukünftiges Länderspiel dürften die Teamspieler unter dem Nachfolger von Didi Constantini ohne Wissenslücke bezüglich des Kontrahenten gehen.

„Er hatte immer den Gegner komplett analysiert, er wusste alle Stärken und Schwächen, er hat die Mannschaft perfekt darauf eingestellt“, erzählt Sand, der von Kasernierung vor Heimspielen und einen sehr auf Disziplin achtenden Koller spricht.

„Ich denke, er ist eine sehr gute Lösung“, resümiert der Kärntner, der dem neuen starken Mann eine gute Kenntnis der österreichischen Liga bescheinigt, letztlich wenig überraschend.

Wenn dem zum Wohl des heimischen Fußballs so sei, dann werden die rot-weiß-roten Fans bald sehr viel mit Marcel Koller anzufangen wissen.

 

Bernhard Kastler