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ÖFB-Team ließ spielerischen Trend erkennen

ÖFB-Team ließ spielerischen Trend erkennen
Es war bestimmt keine Sternstunde in der rot-weiß-roten Fußballgeschichte, aber mit Sicherheit eine Partie, in der viel auf dem Spiel stand.

Bevor sich die Hauptakteure in den wohlverdienten Urlaub verabschiedeten, tankten sie beim Länderspiel-Doppelpack neues Selbstvertrauen.

Nicht nur, weil mit dem 3:1-Erfolg gegen Lettland eine neue Rekord-Niederlagenserie gerade noch verhindert werden konnte.

Sondern auch, weil die Ansätze da waren, Fußball spielen zu wollen. Was so banal klingt, war in der Vergangenheit aber alles andere als selbstverständlich.

Wir waren einfach immer präsent“

Vor allem die kreative Schaltzentrale rund um David Alaba, Martin Harnik und Zlatko Junuzovic wusste zu überzeugen und versprühte auffallend viel Spielwitz.

„Ich denke, wir haben in den letzten zwei Spielen das Kurzpassspiel für uns entdeckt“, posaunte Stuttgart-Legionär Harnik.

Die hängende Spitze, die sich gegen Lettland gleich zweimal in die Torschützenliste eintrug, war mit dem Auftritt der Constantini-Elf durchaus zufrieden.

„Wir haben sehr gut kombiniert, weil wir einfach immer präsent waren. Darauf müssen wir aufbauen“, analysiert der noch 23-Jährige, der am Samstag seinen 24. Geburtstag feiert.

Spielerische Mittel statt Brechstange

Der eindrucksvolle Auftritt gegen Deutschland und der im Endeffekt doch souveräne Sieg gegen Lettland zeigte deutliche Veränderungen in der spielerischen Anlage.

"Das ist schön zum Anschauen, aber man darf es nicht übertreiben", zog Teamchef Dietmar Constantini jedoch auch Grenzen.

Anstatt wie früher mit der Brechstange zu agieren und fast ausschließlich das Glück über die Flanken zu suchen, steht trotz allem der Ballbesitz im Vordergrund.

Eine Spielauslegung, die vor allem technisch versierten Spielern wie Junuzovic und Co. zugute kommt.

„Mir hat es irrsinnigen Spaß gemacht, mit dieser Mannschaft, mit diesen Spielern zu kicken. Ich sehe den Trend weiter steigen“, war der Bundesliga-Spieler der Saison losgelöst.

Spaß am Fußball und Kombinationen

Dass er auf der ungeliebten Position rechts im Mittelfeld beginnen musste, war nach dem Schlusspfiff vergessen. Schließlich genoss er dort viele Freiheiten.

"Juno ist ein Spieler, der eingebunden werden muss in das Kurzpassspiel. Der kann das perfekt. Er ist ein absoluter Top-Spieler", lobte Constantini.

„Ich bin oft angespielt worden und habe oft kombinieren können.“ Auch wenn nicht alles funktionierte, strich der Austrianer die mannschaftliche Geschlossenheit hervor.

„Ob Kulo oder Jules – wenn es rennt, ist es super. Wenn jeder den Ball haben will, keiner Angst hat und nach vorne spielt, dann bin auch ich torgefährlicher.“

Gegen Lettland wollte der Ball aber einfach nicht ins Tor. „Ich weiß auch nicht, warum. Irgendwann werde ich schon mein erstes Tor für Österreich erzielen."

Gerade mit David macht es besonderen Spaß“

Besonders hervorzuheben ist für Junuzovic jedoch das Zusammenspiel mit dem neuen Stern am österreichischen Fußball-Himmel: David Alaba.

„Gerade mit David macht es besonderen Spaß, den Ball laufen zu lassen“, streut „Sladdi“ dem fast fünf Jahre jüngeren Deutschland-Legionär Rosen.

Alaba, bei dem noch nicht geklärt ist, ob er auch in der kommenden Saison für Hoffenheim auflaufen wird oder zum FC Bayern zurückkehrt, riss die Mannschaft immer wieder aufs Neue mit.

Lautstark teilte er die weitaus erfahreneren Nebenleute ein und glänzte mit genauen Pässen und viel Übersicht.

Ein Trend ist deutlich zu erkennen“

Von den vielen Lobeshymen kann sich aber auch der 18-Jährige nichts kaufen. Viel wichtiger war es für ihn, sich mit einem Sieg in die Sommerpause zu verabschieden.

„Die Erleichterung ist bei uns allen sehr groß. Wir haben ein sehr gutes Spiel abgeliefert und vor allem sehr viele Chancen herausgearbeitet.“

Auch dem quirligen Mittelfeldspieler machte es sichtlich Spaß, dass mehr Wert auf das Spielerische gelegt wird. „Zum Glück haben wir dann auch die Tore gemacht.“

Auch wenn man nach zwei positiv gestalteten Länderspielen auf dem Boden bleiben müsse, blickt Harnik positiv in die Zukunft: „Ein Trend ist deutlich zu erkennen.“


Alexander Karper