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"Irgendwann muss David wieder einmal spielen"

Zoff um David Alaba? Nicht, wenn es nach ÖFB-Teamchef Marcel Koller geht.

Deutsche Medien konstruieren derzeit einen Konflikt zwischen dem Schweizer und Bayern-Trainer Jupp Heynckes wegen der Nachnominierung des Jungstars ins Nationalteam.

Der 20-Jährige gehört ab Samstag dem Aufgebot für das „Rückspiel“ gegen Kasachstan am kommenden Dienstag im Ernst-Happel-Stadion an.

Dass Alaba auch zum Einsatz kommen wird, heißt dies längst noch nicht. Dies wäre wohl auch im Sinne von Heynckes.

Heynckes: „David ist noch nicht so weit“

„Man muss da klug handeln. David ist noch nicht so weit, um auf einem ganz hohen Niveau zu spielen“, wird der 67-Jährige nach dem 90-minütigen Comeback des ÖFB-Stars bei einem 2:0-Testspiel-Sieg gegen Unterhaching zitiert.

„Man sieht, dass er eine sehr lange Pause hatte. Man weiß aus Erfahrung, dass ein Spieler dann Spielpraxis braucht. Er braucht weitere Spiele, um seine Form zu finden“, so Heynckes weiter.

Alaba hatte sich vor zweieinhalb Monaten einen Ermüdungsbruch im linken Fuß zugezogen. Seit rund drei Wochen befindet er sich beim deutschen Rekordmeister wieder im Mannschaftstraining.

Koller: „Es war mir wichtig, mit Heynckes zu sprechen“

Koller stand in den letzten Tagen in Telefon-Kontakt mit Heynckes und kann in dessen Aussagen daher keinen Zündstoff erkennen:

„Er hat natürlich gesagt, dass Spielpraxis fehlt, dass er noch nicht so weit ist. Das hat David auch gesagt“, betont der 51-Jährige, „nichtsdestotrotz haben wir gesagt, wir schauen uns das einmal an. Das habe ich mit Jupp Heynckes auch so abgemacht. Wir haben vier Trainingseinheiten, um uns ein Bild zu machen. David haut sich voll rein, will dabei sein. Schlussendlich müssen wir entscheiden, ob das gut oder noch zu früh ist.“

Heynckes habe ihm auch versichert, dass es Kollers Entscheidung sei, ob er den Wiener gegen Kasachstan einsetzen werde oder nicht:

„Er hat mir seine Sichtweise dargelegt, das ist auch absolut okay, darum habe ich ja mit ihm telefoniert. Sonst hätte ich nur mit David telefonieren müssen. Es war mir jedoch wichtig, mit Heynckes zu sprechen, denn er kennt den Spieler, er ist jeden Tag bei ihm, David wiederum war längere Zeit nicht bei uns. Daher ist es natürlich wichtig, dass man sich abspricht.“

Kein unnötiges Risiko

Nach der enttäuschenden Nullnummer in Kasachstan könnte es natürlich ein Motiv sein, Publikumsliebling Alaba als zusätzliche Motivationsspritze für die Zuschauer aufzubieten.

Man kann jedoch davon ausgehen, dass Koller kein unnötiges Risiko mit seinem Jungstar eingehen wird und wirklich die Trainingseindrücke entscheiden.

Noch dazu wo Veli Kavlak, der den Bayern-Legionär in den vergangenen Länderspielen im zentralen defensiven Mittelfeld ersetzt hat, seine Aufgabe zufriedenstellend gelöst hat. „Er hat absolut gut gespielt“, findet der Teamchef.

„Irgendwann muss er wieder spielen“

Dass Alabas Comeback nur noch eine Frage der Zeit ist, sieht jedoch auch der Schweizer so: „Irgendwann muss er ja wieder einmal spielen, irgendwann musst du ihn reinschmeißen. Das wird bei Bayern so sein, vielleicht wird es bei uns sein.“

Es wird auf jeden Fall spannend, wie sich der 19-fache Internationale in den kommenden Tagen im Training präsentiert.

Peter Altmann