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Weimann: "Ich will den Fans zeigen, was ich ich kann"

Weimann:

Andreas Weimann zählt sicher zu jenen ÖFB-Kadermitgliedern, die im Nationalteam noch über Luft nach oben verfügen.

Zehn Mal kam der Aston-Villa-Legionär bislang für Rot-Weiß-Rot zum Einsatz. Seine Kernkompetenz, nämlich Tore zu erzielen, konnte er dabei noch nicht unter Beweis stellen.

Ob er sich bereits voll im ÖFB-Team angekommen fühle?

„Ich glaube schon, dass ich in der Mannschaft angekommen bin. Aber natürlich würde ich gerne einmal ein Tor schießen und auch den Fans zeigen, was ich kann“, betont der 22-Jährige.

Soll heißen: Die gelungene Integration ins Team soll nun auch nach außen sichtbar werden.

Der rote Faden

Bislang zieht es sich ein wenig wie ein roter Faden durch die Karriere der Offensivkraft, dass er nur selten auf seiner Wunschposition im Angriffszentrum zum Zug kommt. Dies gilt für das Nationalteam genauso wie für den Arbeitgeber.

Im ÖFB-Dress durfte er sich bislang auswärts in Deutschland und zu Hause gegen Irland als Stürmer versuchen: „Der Teamchef glaubt auch, dass durch die Mitte meine beste Position ist. Aber wo ich am Platz stehe, ist mir eigentlich egal.“

Diese Selbstlosigkeit weiß vor allem Villa-Coach Paul Lambert sehr zu schätzen. Beim Schotten ist Weimann unumstritten, kam in 37 von 38 Saison-Spielen in der Premier League zum Einsatz. Nur ein Mal musste er verletzungsbedingt passen.

„Für mich fällt das Saison-Fazit positiv aus, weil ich jedes Spiel gespielt habe, wenn ich fit war. Ich hätte gerne mehr Tore geschossen, aber das lag daran, dass ich meist im Mittelfeld aufgeboten wurde“, erklärt Weimann, der auf allen offensiven Positionen Einsätze bekam und die Saison mit fünf Liga-Toren abschloss.

Rückendeckung des Trainers

Lambert verteidigte seinen österreichischen Schützling auch gegen aufkommende Kritik bezüglich fehlender Torgefahr und lobte vor allem die vorbildliche Einstellung.

„Er spielt erst seit etwas über einem Jahr regelmäßig. Der einzige Unterschied zum Vorjahr ist, dass er nicht so oft trifft wie in der Vorsaison. Das ist das einzige, was bei ihm fehlt. Aber er ist einer von den Jungen, die erst am Anfang stehen. Andi ist erst vor ein paar Jahren aus der Akademie gekommen und noch nicht lange Profi. Er wird noch besser. Er hat eine großartige Einstellung, eine unglaubliche Gier, Fußball zu spielen“, strich der 44-Jährige im Verlauf der Frühjahrs-Saison hervor.

Eine Rückendeckung, die Weimann natürlich gut tut: „Es ist sicher schön, wenn der Trainer sagt, dass einer gut ist und einen immer spielen lässt. Der Trainer sagt auch, er wisse, dass meine beste Position Stürmer ist, aber wenn er mich woanders braucht, spiele ich dort.“

Der Wiener bedankte sich für das Vertrauen im drittletzten Saison-Spiel mit einem Doppelpack beim 3:1 gegen Hull. „Zum Glück! Da habe ich als Stürmer gespielt, zwei Tore geschossen und wir haben einen Sieg eingefahren“, blickt Weimann zurück.

„Der Präsident will den Verein verkaufen“

Ein seltenes Erfolgserlebnis in einem völlig verkorksten Saison-Endspurt. Denn in den letzten neun Partien der abgelaufenen Spielzeit sollte dies der einzige Sieg bleiben, ansonsten gelang nur ein Punkt, die anderen sieben Begegnungen wurden verloren.

Das verletzungsbedingte Fehlen des belgischen Stürmer-Stars Christian Benteke sei dabei laut Weimann nicht hilfreich gewesen, zudem habe es Unruhe im Verein gegeben. Wohl vor allem deshalb, weil Besitzer Randy Lerner das Team aus Birmingham abgeben will:

„Ich weiß auch nur, dass der Präsident öffentlich gesagt hat, er will den Verein verkaufen. Aber er hat noch keinen, der ihn kaufen will. Ich glaube, dass kann Monate oder Jahre dauern. Keine Ahnung, wie es weiter geht.“

Sprintstärke in die Wiege gelegt

Weimann selbst steht bei Aston Villa noch zwei Jahre unter Vertrag, Angebote anderer Vereine hat er laut eigener Aussage nicht vorliegen.

„Ich fühle mich dort wohl, habe jetzt zweieinhalb Jahre in der Premier League gespielt. Es wird sicher weiter Erfahrung dazukommen. Ich bin 22, also nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht so alt“, betont Weimann, dessen größte Stärke wohl die Antrittsschnelligkeit ist.

Ein Vorzug, der ihm wohl von seinen Eltern Sabine und Thomas, die beide Hürden-Sprinter waren, in die Wiege gelegt wurde. Denn extra feilen würde er an seiner Schnelligkeit nicht:

„Ich habe nichts Besonderes gemacht, dass ich schneller werde, weil ich es immer war. Wahrscheinlich habe ich es einfach geerbt, weil meine Eltern schnell waren.“

Peter Altmann