In eine ähnliche Kerbe schlägt Martin Harnik: „Natürlich ist er sehr wichtig, aber ich glaube, man darf nicht das ganze Kollektiv vergessen. David ist eindeutig unser Superstar und hat das auch verdient. Aber der Druck lastet nicht nur auf ihm, sondern verteilt sich auf die ganze Mannschaft. Ich glaube, uns zeichnet gerade das aus, dass wir einen unglaublichen Teamspirit haben und einfach als Mannschaft agieren. Wir tun natürlich alles dafür, damit David seine Topleistung abrufen kann und sind froh, wenn er so entscheidende Tore für uns schießt.“

Bislang konnte man in dieser Qualifikation auf Alabas entscheidende Tore zählen. Dem Publikumsliebling jedoch die ganze Last aufzuhalsen, wäre wohl ein Fehler.

„Wir wissen, dass er ein herausragender Spieler ist, aber man darf sich nicht nur auf ihn verlassen“, meint etwa Torhüter Robert Almer, „wir hatten auch vorher gute Chancen wie etwa durch Andi Weimann. Da müssen wir noch eiskalter werden, dass wir solche Möglichkeiten genau wie Teams a la Deutschland reinmachen.“

Gelungener Positions-Wechsel

Die Wiedergutmachung für das 0:3 gegen die Vertreter seiner Wahlheimat lag auch Alaba selbst merklich am Herzen: „Wir haben die ganze Woche versucht, uns zusammenzureißen und nach der Niederlage in Deutschland die Stimmung hochzuhalten. Das ist uns sehr gut gelungen. Wir haben das umgesetzt, was der Trainer von uns verlangt.“

Teamchef Marcel Koller hatte gegen die Iren eine neue Aufgabe für den Allrounder, der bei den Bayern bekanntlich als Linksverteidiger agiert und im ÖFB-Team für gewöhnlich im defensiven Mittelfeld aufgeboten wird. Diesmal ersetzte er den verletzten Zlatko Junuzovic auf der Zehn.

„Wir haben einen Traum und ein Ziel. Wir wollen alles dafür tun“, verspricht Alaba, „man hat auch gegen Irland gesehen, dass wir immer gebissen und gut gegen das aggressive Spiel der Iren dagegengehalten haben. Trotzdem haben wir auch eine spielerische Klasse entwickelt.“

Nur auf das Toreschießen wurde zu lange vergessen. „Das müssen wir noch verbessern, das wissen wir alle“, betont der ÖFB-Star vor allem im Hinblick auf das am 11. Oktober anstehende „Finale“ um den zweiten Gruppen-Platz in Stockholm:

„Unsere Chancen müssen wir gegen Schweden reinhauen. Dann haben wir auch dort eine Chance.“


Peter Altmann/Alexander Karper/Bernhard Kastler/Jakob Faber

„David hat auf seiner Position sehr viele schwierige Wege in die Tiefe gemacht und uns irrsinnig geholfen“, zieht Veli Kavlak ein positives Fazit.

Der Fokus der Öffentlichkeit und der Gegner richtet sich ohnehin längst auf Alaba. Dieser kann und soll jedoch noch viel besser werden, wenn es nach Koller geht. Spätestens wenn der Faktor Routine dazukommt.

Koller: „Er wird noch stärker werden“

„Er ist ein Spieler, der es in sich hat, das Spiel an sich zu reißen. Mit 21 Jahren hat er natürlich noch nicht so die Erfahrung, dass er zum Beispiel auch mal sagen würde, wir treten jetzt einmal auf den Ball und lassen ihn zirkulieren. Er will immer direkt nach vorne marschieren, er gibt jedes Mal alles“, verdeutlicht der ÖFB-Teamchef.

Der Schweizer prognostiziert: „Wenn er ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, wird er noch stärker werden. Dann hat er noch mehr Erfahrung, kann das Spiel noch mehr lenken.“

Gegen Irland habe sein Schützling jedoch ein sehr gutes Spiel gemacht: „Er hat viel Verantwortung in der Offensive übernommen und dann auch noch das Tor gemacht.“

„Das ist die Qualität von David, richtig zu stehen und den Ball in die Maschen zu hauen“, lobt Kapitän Christian Fuchs.

„Gegen Schweden müssen wir unsere Chancen reinhauen“

Die wichtigste Konsequenz dieses Treffers ist, dass er die Chance auf einen Trip zur WM nach Brasilien am Leben erhalten hat.