Je nach Spielverlauf kündigt der Teamchef jedoch an, der einen oder anderen Alternative Spielzeit zu geben. Yasin Pehlivan wird das jedoch nicht sein, der Bursaspor-Legionär fällt aufgrund einer Grippe aus. Auch Guido Burgstaller ist wegen einer Fußblessur fraglich.

Die Einsatzzeiten zu sehr von den kommenden Länderspielen abhängig zu machen, lehnt Koller jedoch ab, da bis dahin noch zu viel passieren könne: „Es sind noch drei Spieltage. Ich weiß ja nicht, ob David Alaba gesund bleibt oder ob György Garics gesund bleibt. Es bringt nichts, alles auf den Kopf zu stellen. Im Laufe des Spiels wird aber sicher der eine oder andere Spielpraxis bekommen.“

„Für mich ist Arnautovic fit“

Nachdem zuvor die Stammkräfte ihre aktuelle Form unter Beweis gestellt haben. Zu selbigen zählt weiterhin Marko Arnautovic, auch wenn die Offensivkraft bei Werder Bremen ständig in der Kritik steht und zurzeit nicht der Startelf von Trainer Robin Dutt angehört.

Was er bei Arnautovic besser machen würde als dessen Vereinstrainer? „Ich weiß nicht, was ich anders mache. Es ist vielleicht von Vorteil, dass ich ihn nicht jeden Tag habe“, schmunzelt Koller, um letztendlich ernsthaft keinen Zweifel daran zu lassen, dass er die Kritik am körperlichen Zustand des 24-Jährigen nicht teilt: „Für mich ist er fit. Er hat die Vorbereitung mitgemacht, war nicht verletzt oder krank.“

Der Teamchef erinnerte daran, dass Arnautovic vor dem Schweden-Spiel gar nicht mit den Werder-Profis trainieren durfte und schließlich gegen die Skandinavier eine gute Leistung gezeigt habe.

„Ich bin schon gespannt, was mein Kollege vorhat“

Selbige sollte auch gegen Griechenland von Nöten sein. Denn mit der Auswahl von Teamchef Fernando Santos wartet eine defensivstarke Mannschaft, die selten viele Gegentore kassiert.

„Schon als sie Europameister wurden, haben sie die Spiele meist mit 1:0 oder 2:0 gewonnen. Das reicht schließlich auch. Sie sind nicht umsonst auf Platz elf der Weltrangliste. Das haben sie sich über einen längeren Zeitraum erarbeitet“, betont Koller.

Anders als sein rot-weiß-rotes Gegenüber dürfte Santos sehr wohl seine Experimentierfreudigkeit unter Beweis stellen, schließlich hat er die Routiniers Georgios Karagounis, Theofanis Gekas, Georgios Samaras oder Dimitrios Salpingidis erst gar nicht in den Kader berufen.

„Diese vier Spieler sind normalerweise Stammspieler. Ich bin schon gespannt, was mein Kollege vorhat, ob er neue Spieler testen oder vielleicht die Alten ein bisschen heiß machen will“, rätselt Koller.

„Lieber fünf Meter mehr machen als zu spekulieren“

In erster Linie will der ÖFB-Coach in diesem Test aber ohnehin nicht auf den Gegner, sondern auf seine eigene Auswahl schauen. Auf diese kommen im Herbst Aufgaben zu, für die sie bereits gegen die Griechen die richtige Mentalität unter Beweis stellen müsse:

„Auch in den Spielen danach muss jeder bereit sein, in der Defensive zu arbeiten, lieber fünf Meter mehr zu machen als zu spekulieren. Wenn wir das tun, haben wir eine gute Möglichkeit, weiterhin dabei zu sein.“

Peter Altmann