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Der wohl letzte Europacup-Strohhalm

Der wohl letzte Europacup-Strohhalm

Alles oder nichts.

„Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, bräuchte ich nicht nach Kapfenberg fahren“, macht Austria-Coach Andreas Ogris keinen Hehl daraus, dass seine Mannschaft die ÖFB-Cup-Viertelfinal-Hürde in der Obersteiermark nehmen wird.

Das Duell gegen den Tabellenvierten der Ersten Liga (Di., 20:30 LIVE im LAOLA1-Ticker) ist für die Wiener so etwas wie der allerletzte Strohhalm, um doch noch einen internationalen Startplatz zu erreichen.

In der Liga scheint der Zug für eine Teilnahme am Europacup nach dem Wochenende wohl endgültig abgefahren zu sein.

Auf Rang vier, der die fixe Qualifikation bedeutet und aktuell fest von Sturm Graz einzementiert ist, fehlen den siebtplatzierten Veilchen bereits elf Punkte.

Bei nur mehr neun ausstehenden Runden und den schwankenden Leistungen der Violetten braucht man kein Prophet sein, um sagen zu können, dass sich das ziemlich sicher nicht mehr ausgehen wird.

„Rein rechnerisch ist noch alles möglich“

Wobei die Hoffnung in Favoriten zuletzt stirbt. „Rein rechnerisch ist noch alles möglich. Mit einem guten letzten Viertel kann es eng werden. Wir müssen aber vor allem gegen die direkten Konkurrenten endlich einmal Punkte mitnehmen“, glaubt Marco Meilinger bei LAOLA1 nach wie vor an die Chancen der Austria.

Weitaus „einfacher“ erscheint da die Option ÖFB-Cup. Drei Siege fehlen noch zum 28. Triumph der Vereinsgeschichte.

Dementsprechend fokussiert wollen die Veilchen in die Partie gegen den KSV gehen. „Wir müssen von Anfang an präsent sein“, erklärt der Salzburger, der im Gegensatz zur Liga-Partie gegen RB Salzburg ein völlig anderes Spiel erwartet.

„Salzburg ist uns mit ihrer offensiven Spielweise entgegen gekommen. Gegen spielerisch starke Teams tun wir uns leichter. Kapfenberg wird hingegen defensiv stehen. Die Jungs werden alles in die Waagschale werfen und irrsinnig viele Kilometer abspulen“, warnt der Flügelflitzer.

„Bin überzeugt von der Mannschaft“

Trotz des 1:3 wurden durchaus positive Aspekte von der Begegnung gegen die „Bullen“ mitgenommen. Neo-Coach Andi Ogris scheint der Truppe neues Leben eingehaucht zu haben.

„Man hat gesehen, dass die Mannschaft anders auf dem Platz aufgetreten ist und unbedingt etwas mitnehmen wollte. Mit ein bisschen mehr Effizienz wäre mehr drinnen gewesen.“

Die Niederlage sei jedenfalls abgehakt, die Köpfe frei für den Cup. „Schon nach dem Schlusspfiff gegen Salzburg haben wir den Blick nach vorne gerichtet. Wir wollen in jedem Bewerb das Maximum herausholen – das muss auch so sein bei der Austria. Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft“, verkündet Ogris auf der FAK-Homepage.

Folgen einer zweiten Saison ohne Europacup

Sollte die Austria gegen die Falken allerdings aus dem Cup fliegen und nächste Saison erneut nicht am internationalen Geschäft teilnehmen, hätte es für den Verein weitläufige Folgen.

„Wir haben den Anspruch an uns selbst, in den Europacup zu kommen. Sollten wir es nicht schaffen, hat das sicherlich wirtschaftliche Konsequenzen, insbesondere für die Möglichkeiten rund um die Kampfmannschaft“, erläutert Markus Kraetschmer.

Speziell was neue Spieler betrifft, würden sich die Verhandlungen als schwierig entpuppen. „Gewisse Leute, an die wir denken, wollen europäisch spielen. Die könnten wir dann nicht nach Favoriten holen“, erklärt der AG-Vorstand.

Alles oder nichts also.

 

Martin Wechtl