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Spaniens Feuerwehrmann übernimmt in Gijon

Spaniens Feuerwehrmann übernimmt in Gijon

Sporting Gijon liegt in "La Liga" mit 19 Punkten auf Platz 19.

Auf einen Nicht-Abstiegsrang fehlen sechs Zähler.

Ehe die Situation völlig ausweglos wird, entschied sich Manuel Vega-Arango deshalb zu einer drastischen Maßnahme.

Der Präsident der "Rojiblancos" entließ Coach Manolo Preciado und beendete damit dessen sechsjährige Amtszeit.

Kein anderer Trainer hielt es in der 106-jährigen Geschichte länger auf der Bank des Vereins aus der größten Stadt Asturiens aus, kein anderer der aktuellen Übungsleiter in Spaniens oberster Spielklasse diente länger.

Seit dieser Woche steht der Nachfolger für den sympathischen Schnauzbart-Träger fest, und dieser hat einen nicht minder großen Namen.

Ehemaliger Nationalteam-Trainer

Javier Clemente übernimmt den Abstiegs-Kandidaten zumindest bis zum Sommer und sitzt am Wochenende gegen Atletico Madrid (18 Uhr LIVE auf LAOLA1.tv) erstmals im ehrwürdigen El Molinon auf der Bank.

Gijon ist Clementes insgesamt neunte Station in "La Liga". Seine größten Erfolge feierte er bei seinem Herzensverein Athletic Bilbao mit den Meistertiteln der Saisonen 1982/83 und 1983/84.

Größere Bekanntheit erreichte der Baske als Trainer der spanischen "Seleccion", die 1992-1998 unter seiner Führung auflief.

Auch die Nationalteams von Serbien und Kamerun finden sich im Lebenslauf des ehemaligen Bilbao-Profis, der seine aktive Karriere bereits mit 21 Jahren verletzungsbedingt beenden musste.

Clemente, der Retter

Wie schon 2008 in Murcia 2008 und zwei Jahre später in Valladolid mimt Clemente in Gijon den Feuerwehrmann und soll den abstiegsbedrohten Verein vor eben genau diesem retten.

"Die Mannschaft ist total motiviert, dem Abstieg zu entgehen", zeigt sich der 61-Jährige mit der Einstellung seiner Spieler zufrieden.

Der Kader sei „vom Mittelfeld bis zum Sturm gut“, die Hebel sind also in der Defensive anzusetzen. Angesichts des Liga-Negativwertes von 43 erhaltenen Toren durchaus nachvollziehbar.

Die Null muss stehen

Wie man hinten dicht steht, kann sich Clemente von seinem Gegenüber am Sonntag abschauen.

Seit der Amtsübernahme von Diego Simeone Ende Dezember hat Atletico Madrid noch keinen Gegentreffer in der Liga erhalten. Sechs Spiele hält diese beeindruckende Serie nun schon.

Ganz verzweifeln sollte man bei Gijon deswegen dennoch nicht, hat doch Lazio Rom beim 1:3 in der Europa League bewiesen, dass man Thibaut Courtois durchaus überwinden kann.

Es wäre dem Neo-Coach der "Sportinguistas" zu gönnen, dass er in seinen Reihen einen Stürmer wie Miro Klose findet. Nur so klappt es mit dem Gewinnen.

Siege hat Clemente in den nächsten Wochen jedenfalls bitter nötig. Schließlich will der Feuerwehrmann seine Mission auch einmal erfüllen.

Murcia und Valladolid mussten nämlich letztendlich den Gang in die Segunda Division antreten.


Christian Eberle