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10 Dinge über...Antonio Adan

10 Dinge über...Antonio Adan

Bei Real Madrid ist Feuer am Dach.

Seit es Jose Mourinho gewagt hat, Iker Casillas auf die Bank zu setzen, ist die Degradierung der Klub-Ikone das Thema in der spanischen Hauptstadt.

Nach der Roten Karte für „Mous Nummer 1“ Antonio Adan im Liga-Spiel gegen Real Sociedad wurde dem Real-Kapitän zu einem ungeplanten Comeback verholfen und die Posse um den Platz im „königlichen“ Kasten um eine Episode bereichert.

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Copa del Rey gegen Celta de Vigo hat „The Special One“ erneut die Wahl – Casillas oder Adan.

Doch wer ist dieser vermeintliche Backup eigentlich?

LAOLA1 weiß 10 Dinge über Antonio Adan:

 

  • Auch wenn Adans erster Einsatz für Reals erste Mannschaft in einem Testspiel erfolgte, war die Partie keineswegs belanglos. Am Ende der Spielzeit 2006/07 reisten die „Königlichen“ nach Tel-Aviv, um gegen ein aus Israelis und Palästinensern zusammengesetztes Team anzutreten. In Abwesenheit einiger Stammspieler wurde der Keeper beim 8:0-Erfolg in Hälfte zwei eingesetzt – ebenso wie etwa Alvaro Negredo (heute Sevilla), Sergio Sanchez (heute Malaga) und Javi Garcia (heute ManCity). Bekanntester Spieler auf Seiten des Gegners: Yossi Benayoun.

  • Auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz musste die aktuelle Nr. 13 von Real dann allerdings ein wenig warten. Am 8. Dezember 2010 durfte er im Champions-League-Gruppenspiel gegen AJ Auxerre (4:0) ran, da sich Jerzy Dudek verletzt hatte. Wenig später lief er in der Copa del Rey das erste Mal von Beginn an auf und kassierte beim 0:2 in Levante seine ersten Gegentore. Das Liga-Debüt gab Adan dann am 13. Februar 2011 gegen Espanyol, nachdem Iker Casillas nach nur zwei Minuten Rot gesehen hatte. Trotz knapp 90 Minuten in Unterzahl hielt er seinen Kasten sauber und zeichnete für den 1:0-Sieg mitverantwortlich.

  • Die beeindruckend muskulöse Statur von 1 Meter 90 und knapp 88 Kilogramm war dem Schlussmann nicht immer beschieden. „Heute hat er eine privilegierte Spannweite, aber zu seiner Anfangszeit war er ein kleines ‚Moppelchen’“, erinnert sich Manuel Amieiro, sportlicher Ziehvater des Madrilenen in der Zeitung „El Pais“ an den ersten Auftritt des Zehnjährigen in der Jugendabteilung Reals. Trotz einiger überflüssiger Kilos fiel sein Talent aber schwerer ins Gewicht.

  • Angesprochen auf die Stärken des Keepers nennt Emilio Alvarez, langjähriger Jugendtrainer in Madrid, „die Reaktions-Schnelligkeit und Aggressivität sowie seine Persönlichkeit, die er auch in der Kabine charakterstark vertritt“. Wer weiß, wie die Karriere der „neuen Nummer eins“ in Madrid verlaufen wäre, hätten ihn nicht Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. 2008/09 setzte ihn etwa ein Kreuzbandriss für nahezu die gesamte Saison außer Gefecht.


  • Als Stammgast in sämtlichen Nachwuchs-Auswahlen Spaniens kann Adan bereits auf einen Europameister-Titel zurückblicken. Als Kapitän der U19-Nationalmannschaft führte er sein Team im Sommer 2006 nach einem 5:0 im Halbfinale über Österreich zum Endspielsieg über Polen. Ebenso im Kader des Champions standen da unter anderen Gerard Pique, Juan Mata oder Diego Capel.

  • Wäre der in Mejorada del Campo geborene Spanier heute nicht gut bezahlter Profi-Fußballer, so hätte er einen Berufsweg abseits der Sportwelt eingeschlagen. Informatiker oder Feuerwehrmann sind die Traumjobs des Spaghetti-Liebhabers, dessen Lieblingsfarbe Gelb ist. Adans Lieblingsstadt ist Rom, was aber kein Transfergerücht anheizen soll.

  • Dass Fußballer so ihre Marotten haben, ist kein Geheimnis. Der 25-jährige Keeper, der seit 1997 für Real aufläuft, ist dabei keine Ausnahme. So besitzt er die Gewohnheit, das Spielfeld immer mit dem linken Fuß zuerst zu betreten.

  • Die Profession des Torhüters scheint bei den Adans genetisch bedingt zu sein. Bruder Alfonso spielt ebenso im Nachwuchs von Real (aktuell Juvenil B) und verfügt über ähnliche körperliche Voraussetzungen. Mit 16 Jahren misst der Schlussmann, dessen Stärke die Strafraumbeherrschung ist, schon 1 Meter 89 bei 85 Kilogramm. Alfonsos Vorbild: logisch – Bruder Antonio.

  • Abseits des Stadions ist Adan keiner, der ständig über Fußball spricht. Zu seinen Leidenschaften zählen Popmusik und Kino. Zudem nimmt sich der Linksfuß auch Zeit, alte Freunde in Mejorada del Campo zu treffen, wo sein Vater beim lokalen Fußballverein Union Deportiva Nuevo Mejorada sitzt. Gemeinsam betreiben die Vater und Sohn Adan seit geraumer Zeit auch eine Fußballschule, die der Jugend helfen soll, einen ähnlichen Weg wie der Real-Profi einzuschlagen.

  • Als Idol Adans gilt nach dessen Angaben Francisco „Paco“ Buyo, zwischen 1986 und 1997 Torhüter von Real Madrid, wenngleich nach Jahren hinter Iker Casillas dieser ebenso eine Vorbildfunktion einnahm. „Das Erbe Casillas’ wiegt nicht nur schwer, es ist schier unüberwindbar“, bringt Emilio Alvarez die zentrale Problematik abschließend auf den Punkt.

 

Christian Eberle