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Die "Muppet Show" lässt grüßen

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Der LAOLA1-Saloon meldet sich zurück - mit echten Spitzenspielen und solchen, die im Schatten der Top-Ligen über die Bühne gehen. Wir feiern Stars und schimpfen Söldner.

Wir berichten über unsere Legionäre und versorgen euch mit jeder Menge Anekdoten. Diese Woche im Angebot: Arsene Wenger, der sich bei LAOLA1 bedient, Europa im Pokal-Wahnsinn und ein Klub, der nicht nur im Vereinsnamen Power hat:

Top-Spiele

Ein Old Firm, wie es im Buche steht: Hitzig, emotional und jede Menge Tore. Nach einer 3:0-Führung und zwei Celtic-Ausschlüssen sah alles nach einem Rangers-Kantersieg aus. Doch als auch ein Heim-Akteur duschen gehen musste, kamen die "Bhoys" durch Tore in der 89. und 91. Minute noch auf 2:3 heran. Dabei blieb es aber. Drei Rote Karten gab es in einem Old Firm zuletzt vor zehn Jahren. Die insolventen Gers haben in der Tabelle trotz des Prestige-Erfolgs 18 Punkte Rückstand auf den Erzrivalen.

 Einer der drei großen Vereine aus London wird im Rennen um die Champions-League-Plätze leer ausgehen. Aktuell schaut es danach aus, als würde es Chelsea erwischen. Die "Blues" vergaben mit einem 0:0 daheim gegen Tottenham die große Chance, an Platz vier anzuschließen. Dabei waren die "Spurs" dem Sieg sogar näher: Bale köpfte an die Latte und Adebayor traf das leere Tor nicht, weil Cahill heroisch rettete. Für Chelsea drehte Mata einen Freistoß an die Stange. Der lachende (Tabellen-)Dritte ist Arsenal (58 Punkte), der mit dem siebenten Liga-Sieg in Folge (3:0 gegen Aston Villa) Tottenham (55) und Chelsea (50) davonzog.

Trainer Antonio Conte war nach dem Abpfiff zu Tränen gerührt. Juve siegte im "Derby d'Italia" gegen Inter aufgrund einer überzeugenden zweiten Halbzeit mit 2:0. Dass Del Pieros erster Saisontreffer ausgerechnet gegen den Erzrivalen glückte, freute die "Bianconeri"-Fans besonders. Der Gegner aus Mailand begann stark, konnte aber auf den Rückstand nicht mehr reagieren und droht nun im Niemandsland der Tabelle zu verschwinden. Die "Alte Dame" bleibt weiterhin vier Punkte hinter Leader Milan.

Dreierkette

Rekord der Woche: Der Amateur-Klub Wheel Power FC sorgte mit einem 58:0 gegen den Lokalrivalen Nova 2010 für einen Rekordsieg im britischen Fußball. Alleine die Gebrüder Stuart (zehn) und Scott (18) Barker steuerten 28 Treffer bei. Zur Ehrenrettung von Nova sei erwähnt: Aufgrund von akuten Personalproblenen konnte das Team nur zu neunt antreten, allerdings trat auch Wheel Power nur zu zehnt an. Andy Woodward, Trainer der siegreichen "Elf", merkte gegenüber der "Sun" nicht unrichtig an: "Das Resultat wird am Ende der Saison sicherlich helfen, wenn es um die Tordifferenz geht".

Wahnsinn der Woche: In Europa geht der Pokal-Wahnsinn um! Einige Beispiele gefällig? Ilkay Gündogan schoss Dortmund gegen Greuther Fürth in der 120. Minute ins Finale, wurde dann aber vom Mannschaftsbus vergessen. Im zweiten Halbfinale verschoss ausgerechnet Dante bei der Elferentscheidung gegen die Bayern. Bekanntlich soll der Wechsel des Gladbachers nach München quasi schon fix sein. Im Coppa-Schlager beförderte Mirko Vucinic Juve gegen Milan mit einem 30-m-Hammer (96.) ins Finale. Das Beste hat aber Frankreich zu bieten. Dort stehen zum ersten Mal in der Geschichte zwei Drittligisten im Cup-Halbfinale. Die Korsen vom GFCO Ajaccio warfen Montpellier raus, während UCL-Viertelfinalist Olympique Marseille an US Quevilly scheiterte. Nur ein Land wehrt sich verbissen gegen den europaweit kursierenden Pokal-Wahsinn. Oder wisst ihr, wer im ÖFB-Cup-Viertelfinale steht? *(Wer's weiß, ohne nachzuschauen - bitte posten!)

Wutausbruch der Woche: "Ein' Rudi Völler, es gibt nur ein' Rudi Völler"! Ach, was war der Bayer-Sportdirektor wieder aufgebracht nach der Pleite gegen Schalke. Grund für den Wutausbruch war allerdings nicht unbedingt die Niederlage. "Viel mehr haben mich die drei von der Muppet Show geärgert, da bei Sky", so Völler. Gemeint waren Jan Age Fjörtoft, Steffen Freund und Markus Merk, die Simon Rolfes' Ellbogenstoß gegen Julian Draxler aufs Schärfste verurteilten. "Was der Merk da von sich gibt über Simon Rolfes, das ist unfassbar!", war der 51-Jährige fassungslos. Wir fanden's auch unfassbar - unfassbar lustig!

Schattenspiel

In der Eredivisie geht es noch enger zu als in der heimischen Liga. Leader Alkmaar trennen nur fünf Punkte vom sechstplatzierten Heerenveen. Insofern ist das 2:0 von Ajax gegen PSV als Big Point zu bezeichnen. Ein Wahnsinns-Schlenzer von Ismail Aissati (56.) und ein Elfer von Siem de Jong (62.) hievten die Haupstädter auf den zweiten Tabellenrang.

Ronald Gercaliu ist inzwischen in der Ekstraklasa im Einsatz

Legionär im Fokus

SK Sturm, RB Salzburg, erneut SK Sturm, Austria Wien, SC Wr. Neustadt, FC Ingolstadt - für einen 26-Jährigen hat Ronald Gercaliu schon einige Karriere-Stationen auf seiner Vita. Das Jahr 2012 verschlug ihn in die polnische Ekstraklasa, der 14-fache ÖFB-Internationale schnürt die Schuhe inzwischen für LKS Lodz. An diesem Wochenende war ihm der erste Torerfolg vergönnt. Der Außenverteidiger verwandelte im Heimspiel gegen Zaglebie Lubin einen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1 (83.). Seine Freude nach Spielende war jedoch mehr als getrübt, musste Lodz doch in der Nachspielzeit den 1:2-Endstand hinnehmen.

"On Fire" 

Wir halten ja große Stücke auf die Taktik-Analysen des Kollegen Faber - Arsene Wenger tut das offenbar auch. Anders können wir uns nicht erklären, dass die vielgescholtenen "Gunners" plötzlich eine Siegesserie starteten. Sieben Spiele in Folge konnte der FC Arsenal zuletzt für sich entscheiden. Eine derartige Erfolgsserie verbuchte der Klub aus Englands Hauptstadt zuletzt im Oktober 2007.

"On Ice" 

Teilweise ist es fast erschreckend, wie sich der FC Liverpool aktuell präsentiert. Der einstige Rekordmeister kommt im Jahr 2012 nicht in die Gänge und verliert in der Liga immer mehr an Boden. Inzwischen sind es 31 Zähler, die die "Reds" hinter Manchester United liegen. In der Rückrunden-Tabelle rangiert die Dalglish-Truppe gar nur noch auf Platz 18 - einem Abstiegsrang. Das einzig Positive am neuen Jahr ist der Liga-Cup-Erfolg, der zugleich zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt.

Nach 11 Jahren kehrt er zu Vasco zurück

Was macht eigentlich … Juninho?

Olympique Lyon
s Hochphase im vorigen Jahrzehnt ist untrennbar mit einem Namen verbunden: Juninho Pernambucano. Der Brasilianer wurde für seine Freistoßtore, bei denen der Ball teilweise wild durch die Luft flatterte, geliebt. Nach neun Jahren in Frankreich entschied sich der Mittelfeldspieler für ein finanziell höchst lukratives Angebot aus Katar, ehe er 2011 zu Vasco da Gama zurückkehrte. Den letzten Titel holte der Klub aus Rio übrigens im Jahr 2000, auch damals war Juninho mit an Bord. Die brasilianische Serie A startet zwar erst im Mai, dafür wird Copa Libertadores gespielt und der mittlerweile 37-Jährige konnte in den letzten zwei Spielen für Gruppenleader Vasco jeweils netzen: Einmal per Elfer beim 3:2 gegen Allianza Lima und einmal per Schlenzer aus unmöglichem Winkel beim 2:0 gegen Libertad.

Fußnoten

Double-Double - Emmanuel Adebayor ist der einziger Akteur in der Premier League, der bei Toren und Assists einen zweistelligen Wert (jeweils elf) vorweisen kann.

Meilenstein - Newcastle knackte dank des 3:1 bei West Bromwich als achtes Team die 1000-Punkte-Marke in der Premier League.

Lauf - Real Madrid traf zum ersten Mal nach zehn Saisonen in 25 Ligaspielen hintereinander.

Frühstarter - Valencia ließ nach Führung schon 23 Punkte liegen - so viele wie kein anderes Team in La Liga. Beim 1:3 in Getafe lief das genauso ab.

Scheunentor - Beim 1:6 (1:1) gegen Dortmund kassierte Köln zum ersten Mal in der Bundesligia-Geschichte fünf Heim-Gegentore in 45 Minuten.

Jugendstil - Bremen lief gegen Augsburg (1:1) mit der jüngsten Bundesliga-Mannschaft aller Zeiten auf. Altersschnitt: 23,1 Jahre.

Dauerfeuer - Montpelliers Olivier Giroud hat als erster Spieler dieser Ligue-1-Saison 100 Torschüsse abgegeben. Der Führende der Torschützenliste markierte übrigens per tollem Volley das Goldtor gegen St. Etienne.

Unbezwingbar - Ganze 30 Matches zieht sich die Erfolgsserie Juves inzwischen hin - so lange sind die Turiner saisonübergreifend ohne Niederlage. Damit wurde ein Klubrekord (November 2005 bis September 2007) eingestellt.

Tormaschine I - 92 Spiele, 101 Tore: Cristiano Ronaldo hat die magische 100er-Marke in La Liga schneller geknackt als jeder andere und damit Real-Legende Ferenc Puskas (105 Spiele für 100 Tore) als Rekordhalter abgelöst.

Tormaschine II - Auch Lionel Messi stellte einen Rekord auf. Mit 35 Saisontreffern hat er die Barca-Bestmarke für La-Liga-Tore in einer Saison (bisher: Ronaldo und Messi/je 34) überflügelt.

 

Máté Esterházy/Christoph Nister