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Spielausfall statt Sonntagskick

Spielausfall statt Sonntagskick

Da ist er wieder. Das Format aller Formate. Der Grund für einen perfekten Start in die Woche. Der LAOLA1-Saloon.

Wie gewohnt werdet ihr auch in dieser Saison mit Kuriositäten, Zahlenspielen und Neuigkeiten aus den Top-Ligen versorgt.

Diesmal im Angebot: Spielabsagen im Süden Europas, ein müder Meister und ein "Novum" auf der Inter-Bank.

Top-Spiele

Es war als erstes Spitzenspiel in dieser Saison tituliert, wurde dieser Bezeichnung aber nicht gerecht. Das Duell Schalke 04 gegen den FC Bayern verkam vielmehr in der ersten Hälfte zu einem Langweiler. Nach Wiederanpfiff auf Seiten der "Knappen" dasselbe Bild: Keine Ideen, keine Chancen. Die Bayern starteten hingegen durch, ein Doppelpack durch Kroos und Müller binnen weniger Minuten versetzte die Hausherren in Schockzustand. Robben und Co. vergaben anschließend die Chance, das Torverhältnis weiter zu verbessern. Angesichts des siebenten Pflichtspiel-Sieges en suite verschmerzbar.

Im Vorfeld der Partie Manchester City gegen Arsenal war von einem Duell der Wirtschaftsphilosophien die Rede: Die langfristig planenden "Gunners" unter der Führung von Arsene Wenger gegen den "Scheich-Klub". Ansonsten ließen sich aber in dieser Saison einige Parallelen zwischen beiden Teams ziehen. Im Sommer gut verstärkt, in die Meisterschaft gut gestartet und mit je zwei Siegen und zwei Unentschieden vor der Begegnung im Spitzenfeld. Salomonisch dann auch das Ergebnis: 1:1 nach je einem Verteidiger-Tor.

Manchmal sind es die großen Namen, die ein Top-Spiel ausmachen. Manchester United hat so einen, Liverpool auch. Was die "Reds" zurzeit allerdings nicht haben, ist ein Top-Team. Nach der 1:2-Niederlage findet sich der einstige Rekord-Meister mittlerweile auf einem Abstiegsplatz wieder. Dabei träumten die "Pool"-Fans nach der Führung durch Gerrard sogar vom Sieg, ehe Rafael und Van Persie diese in die bittere Realität zurückholten. Über Evans' brutales Einsteigen bei der Roten Karte für Shelvey schweigen wir besser ebenso wie über die Schmäh-Gesänge anlässlich der Hillsborough-Tragödie und die vorangegangenen Provokationen.

Viererkette

Streit der Woche: Richtigerweise müsste es "Streitigkeiten der letzten Wochen" heißen. Cagliari hat zwar bekanntlich ein neues Stadion, Serie-A-tauglich ist das "Stadio Is Arenas" aber noch lange nicht. Nachdem bereits das letzte Heimspiel der Sarden (nach langem Hickhack) ohne Zuschauer ausgetragen werden musste, bestand die Liga auch gegen die Roma auf einem "Geisterspiel". Präsident Massimo Cellino wollte das nicht wahrhaben und lud die Anhängerschaft einfach auf der Homepage zur Partie ein. Blöd nur, dass die Stadtverwaltung dem entgegensteuerte und selbige kurzerhand absagte. Das Spiel wurde am "Grünen Tisch" mit 3:0 für die Roma gewertet. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Roma-Coach Zdenek Zeman damit unzufrieden ist, weil er auf einen 6:3-Sieg gehofft hätte. Kuriosum am Rande: Bereits 2007 musste die Begegnung Cagliari-Roma verschoben werden, damals wegen der Proteste nach dem Tod von Lazio-Ultra Gabriele Sandri.

Spielverderber der Woche: Und nochmals Stadion-Probleme, diesmal aus La Liga. Das "Kleine Madrider Derby" Rayo Vallecano gegen Real konnte aufgrund eines Flutlichtausfalls am Sonntagabend nicht angepfiffen werden. "Man hat uns die Kabel durchgeschnitten", sprach Präsident Raul Martin Presa von einem Sabotage-Akt. Nach Stunden des Wartens wurde mit dem darauffolgenden Montag ein neuer Termin schnell gefunden. Blöd nur, dass Neuzugang Michael Essien ausgerechnet diesen Tag für seine Hochzeit auserkor, zu der auch Jose Mourinho eingeladen ist. Der Mittelfeldspieler verschob aber kurzerhand den Termin seiner Trauung und stand am Montag im Spiel gegen Rayo, welches Real mit 2:0 gewann, in der Startelf.

Bekenntnis der Woche: "Ich fühle mich sehr unwohl. Ganz besonders mit meinem Bauch". Diese Worte stammen von keinem Geringeren als Ronaldo. Ja, dem echten Ronaldo, "Il fenomeno", nicht dem gegelten Gegenstück mit dem Astralkörper von Real Madrid. Der brasilianische Rekord-WM-Torschütze leidet zur Zeit massiv unter seinem drüsenbedingten Übergewicht von aktuell 118 Kilogramm und befindet sich auf Diät. "Ich fühle mich zerstört. Eine kleine Anstrengung laugt mich total aus. Manchmal gehe ich nur rauf ins Zimmer und bin erschöpft." So viel Ehrlichkeit, wie der heute 36-Jährige im TV seiner Heimat offenbart, verdient unseren Respekt.

Schreiduell der Woche: Fünf Spiele, fünf Siege und dennoch ist nicht alles "Eitel Sonnenschein" beim FC Barcelona. Im Heimspiel gegen Granada, das erst in den letzten Minuten zugunsten der katalanischen Gastgeber entschieden wurde, lieferten sich nämlich David Villa und Lionel Messi einen öffentlichen Disput. Über Zerwürfnisse in der Kabine, Egomanie und Intrigen wurde in den Medien spekuliert. Teamkollege Thiago hat eine viel einfachere Erklärung: "Wir schreien uns gegenseitig an, weil man bei 90.000 Zusehern nicht leise sprechen kann." Aha, na dann alles gut!

                                                                    Bild der Woche

Die "Sechziger" haben sich für ihre neuen Trikots einfach bei den Tischtüchern vom Oktoberfest bedient.

Legionär im Fokus

An Martin Harnik gibt es beim VfB Stuttgart eigentlich kein Vorbeikommen. Eigentlich. Denn unter der Woche bekam der ÖFB-Legionär eine Denkpause verordnet und stand in der Europa League beim 2:2 gegen Steaua Bukarest ausnahmsweise nicht in der Startelf. In der Meisterschaft setzte Trainer Bruno Labbadia wieder auf den 25-Jährigen. Prompt dankte dieser es mit einem Treffer. In der Schlussphase flog Harnik allerdings mit Gelb-Rot vom Platz, wodurch er vor einer weiteren Pause steht. Diesmal ohne Zutun seines Vorgesetzten.

"On Fire"

Bayer Leverkusen bildete den Anfang, auch die TSG Hoffenheim und der HSV reihten sich mit in die Liste ein. Zuletzt musste der 1. FC Nürnberg dran glauben. Eintracht Frankfurt feierte in vier Spielen ebenso viele Siege - nie zuvor startete ein Bundesliga-Aufsteiger derart erfolgreich in eine Saison. "Wir genießen das", so Manager Bruno Hübner über den zweiten Tabellenplatz. Die Serie droht nun allerdings zu reißen: Am Dienstag gastiert Meister Borussia Dortmund in der Commerzbank-Arena.

 

"On Ice"

Im Vorjahr sorgte der Montpellier Herault Sport Club für die ganz große Überraschung und feierte den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Über den Sommer schlich sich wohl der Schlendrian ein, denn seit Beginn der Spielzeit 2012/13 läuft bei den Südfranzosen nur noch wenig zusammen. Den Supercup an Lyon verloren, in der Champions League gegen den FC Arsenal den Kürzeren gezogen. Und selbst in der Ligue 1 fängt man sich eine Watsch'n nach der anderen ein. Sechs Liga-Spiele, nur ein Sieg und Tabellenplatz 16 - eines Meisters nicht würdig.

Albertini: Reiferes Gesicht, gleiche Frisur

Was macht eigentlich … Demetrio Albertini?

14 Jahre beim AC Milan, drei Champions-League-Titel, Vize-Weltmeister und Vize-Europameister. Ja, "Signore" Albertini kann auf eine glanzvolle Karriere zurückblicken. Umso beachtlicher ist, dass der heute 41-Jährige diesen Glanz aufs Spiel setzt und einen der verrufensten Posten bekleidet, den es in der Sportwelt gibt - Funktionär in Italien. Aber allen Negativ-Pauschalisierungen zum Trotz arbeitet der Vizepräsident der Federazione Italiana Giuoco Calcio (FIGC) seit 2007 solide und lässt lediglich mit positiven Statements aufhorchen. So forderte der einstige Mittelfeld-Stratege Solidarität für Simone Farina. "Er repräsentiert das saubere Gesicht unseres Fußballs", beschreibt Albertini den Verteidiger, der nach Aufdecken eines Manipulationsskandals plötzlich keinen neuen Verein mehr findet.

Fußnoten

Tiefpunkt - Der FC Liverpool hat das Siegen verlernt. Das Kunststück, in den ersten fünf Spielen keinen "Dreier" einzufahren, gelang ihnen zuletzt 1911/12.

Tiefpunkt II - AEK Athen mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen. Das ist gleichbedeutend mit dem schlechtesten Saisonstart aller Zeiten.

Top-Quote - Drei Treffer haben die Queens Park Rangers bislang zu Buche stehen. Allesamt erzielt von Bobby Zamora.

Lieblingsgegner - Stephan El Shaarawy erwies sich bislang nicht als großer Knipser. Ausnahme bilden Spiele gegen Udinese. Drei Mal war er in der Serie A bislang erfolgreich - immer gegen die Friauler.

Garantie I - Falcao und das Vicente Calderon, das passt einfach. "El Tigre" trat im Heimstadion Atleticos 20 Mal an und traf ebenso oft.

Garantie II - Treffen sich Atletico und Valladolid in La Liga, darf man getrost darauf verzichten, auf ein Remis zu wetten. Seit 59 Jahren hat es das nicht mehr gegeben.

Omen - Vier Spiele, null Gegentore. Fortuna Düsseldorfs Abwehrreihe steht kompakt wie erst eine Mannschaft zuvor: Kaiserslautern 1997/98. Kurios: Auch die "Roten Teufel" waren Aufsteiger. Sie wurden anschließend auch Meister.

Premiere - Siena ist es im 17. Versuch zum ersten Mal gelungen, Inter in der Serie A zu bezwingen. Zuletzt gab es sechs (von insgesamt zwölf) Niederlagen in Folge.

Jubiläum - Es war allerdings eines der verpatzten Sorte für Hanno Balitsch. Am Freitag schnupperte er zum 300. Mal Bundesliga-Luft. Nürnberg verlor allerdings gegen Frankfurt.

Neuland - Inter-Urgestein Javier Zanetti saß im Spiel gegen Siena nur auf der Bank. Dieses "Phänomen" war das letzte Mal am 13. September 2008 gegen Catania zu bewundern.

 

Rätsel der Woche

In dieser Woche dreht sich unsere Quizfrage um den FC Barcelona. Was haben die Zahlen 1, 2, 10, 14, 15, 46, 61 und 69 gemeinsam? Weil es nicht gerade einfach ist und wir nett sind, ein kleiner Tipp: Lionel Messi spielt eine gewichtige Rolle.

 

Christian Eberle/Christoph Nister