news

Sind Österreichs Kicker keine Erfolgsgaranten?

Sind Österreichs Kicker keine Erfolgsgaranten?

Kommen Sie näher, treten Sie ein.

Der LAOLA1 Saloon öffnet ein weiteres Mal seine Pforten und versucht euch den Start in die Woche mit Kuriositäten, Zahlenspielen und den wichtigsten News und Fakten aus dem internationalen Fußball ein wenig zu versüßen.

 

Auf Ballhöhe 

 Die Idioten scheinen niemals auszusterben. Wie die Spieler und Fans im Estadio Madrigal mussten auch wir uns die Augen reiben, ob der unfassbaren Szenen die sich beim Spiel zwischen Villarreal und Celta Vigo ereigneten. Eine Tränengas-Katusche flog kurz vor Schluss auf das Spielfeld und sorgte dafür, dass die Zuschauer das Weite suchten und die Partie rund 20 Minuten unterbrochen wurde. Vor leeren Rängen wurden die letzten drei Minuten dann doch noch fertiggespielt und die Gäste aus Galicien machten mit dem Tor zum 2:0 den Deckel auf diesen unerwarteten Auswärtssieg.

Sportliche Schlagzeilen liefert indes weiterhin das Spitzentrio Barca, Real und Atlecio Madrid, das sich im Gleichschritt fortbewegt. Vor allem die Katalanen glänzten beim 6:0 gegen Rayo und schossen sich mit Taumtoren für das Champions-League-Achtelfinale warm:

Wenger gegen Mourinho, die nächste Runde: Bereits vor einigen Wochen hatten sich die beiden Trainer aufeinander eingeschossen. Nun folgte der nächste Schlagabtausch. Zuerst meinte der Chelsea-Trainer, Arsenal und ManCity seien im Titelrennen unter Druck. Daraufhin widersprach Wenger: „Nur Chelsea kann den Kampf um den Titel verlieren, denn sie sind momentan an der Spitze. Wenn du dich selbst nicht im Rennen siehst, kannst du es nicht verlieren, so simpel ist es.“ Diesen Seitenhieb konnte Mourinho nicht auf sich sitzen lassen. „Wenn Wenger meint, ich habe Angst vor dem Versagen, hat er damit vielleicht Recht, weil ich nicht oft versage. Ich bin es nicht gewohnt zu versagen. In der Realität ist er der Versager. Acht Jahre ohne Titel – das ist Versagen“, polterte der Chelsea-Coach und bezeichnete seinen Rivalen wenig später sarkastisch als "Monsieur Höflich". Wenger kommentierte diese Aussagen mit Kopfschütteln: „Ich schäme mich für ihn. Wir sollten uns wieder auf Dinge konzentrieren, die es wert sind – auf Fußball.“ Stimmt, Herr Wenger. Deswegen hier die Ergebnisse der beiden Klubs aus dem FA-Cup-Achtelfinale: Chelsea verliert gegen Manchester City 0:2. Arsenal schlägt Liverpool 2:1.

Einen richtig gebrauchten Tag erwischte Liverpools Kolo Toure aber schon unter der Woche im Premier-League-Spiel gegen Fulham (3:2). Der Routinier steuerte nicht nur ein höchst ungeschicktes Eigentor bei, sondern bewies gegen Referee Philip Dowd auch noch seine Qualitäten als Abräumer

 

 Was viele HSV-Fans schon seit Wochen behaupten, scheint auch auf den Sportchef der Hanseaten zuzutreffen: Den HSV kann man derzeit nur besoffen ertragen. Oliver Kreuzer wurde nach einem Abendessen von der Exekutive angehalten und musste sein Auto abstellen. Anfängliche Berichte eines Alkoholisierungsgrades von 0,9 Promille waren allerdings falsch. Der freiwillige Test ergab einen Wert "unter 0,5 Promille", bestätigte eine Polizeisprecherin. Böse Zungen behaupten ja, Kreuzer wollte endlich wieder einmal Punkte verbuchen. Wenn schon nicht in der BL-Tabelle, dann zumindest beim Verkehrszentralregister in Flensburg.

Völlig nüchtern wurde dann aber die Situation nach der Niederlage in Braunschweig analysiert, die Trainer Bert van Marwijk zum Fliegenden Holländer werden ließ. Mirko Slomka soll es nun richten und den HSV vor dem Abstieg retten. Eine Mammut-Aufgabe, der man aber auch etwas Positives abgewinnen kann: Schlimmer geht's eh nimmer.

Apropos wenig Erfolg. Wir wollen in unserer folgenden These ja keinen kausalen Zusammenhang erkennen, aber in den letzten Wochen werden wir den Eindruck nicht los, dass ÖFB-Legionäre nicht gerade als Erfolgsgaranten dienen. Die Bayern - und damit David Alaba - spielen ja ohnehin außer Konkurrenz. Wirft man aber einen Blick auf die übrigen Österreicher-Klubs, läuft es großteils bei jenen gut, die auf ihre Alpenkicker verzichten (müssen). Nürnberg, in der Hinrunde ohne vollen Erfolg, eilt ohne den verletzten Emanuel Pogatetz von Sieg zu Sieg. Auch Mainz, Julian Baumgartlinger verletzt, spielt sich in der oberen Tabellenhäfte fest. Christian Fuchs erlebte den Siegeszug seiner Schalker zuletzt maximal als Teilzeitarbeiter mit. Die Klubs, bei denen ÖFB-Kicker zum Stammpersonal zählen - Stuttgart, Bremen, Gladbach - haben indes bislang eine sehr bescheidene Rückrunde vorzuweisen und warten noch auf einen Dreier. Wie gesagt, wir vermuten keinen direkten Zusammenhang, würden uns über die Beseitigung der Indizien aber sehr freuen.

 

Weltenbummler

Diesmal aus der beliebten Kategorie "Tiere auf dem Spielfeld", ein kleiner Racker, der sich bei der Partie zwischen Roasrio Central und River Plate (1:1) in Szene setzte. Dieser Hund hatte allerdings nicht nur die Dresitigkeit, sich mehrere Minuten nicht einfangen zu lassen. Nein, er besaß auch noch die Frechheit, sich auf dem satten Grün zu erleichtern. Von uns setzt es dafür eine strenge Rüge, beschissenen Fußball können wir einfach nicht ausstehen.

Schiedsrichter Howard Webb wurde nach seiner Leistung im FA-Cup-Spiel Arsenal vs. Liverpool von den "Reds"-Fans einmal mehr durch den Kakao gezogen

 

 On Fire

Wo soll das für den SC Paderborn enden? Die Ostwesfalen schicken sich nach dem fünften Sieg in Folge (4:0 im Derby gegen Arminia Bielefeld) an, im Aufstiegskampf ein kräftiges Wörtchen mitzureden. Auch die direkten Konkurrenten Kaiserslautern und Köln wurden innerhalb dieser Serie jeweils auswärts in die Knie gezwungen. Zudem kassierte Paderborn 403 Minuten lang kein Gegentor mehr.

 

 On Ice

Schau an den VfB, das tut weh! Die Fans der Schwaben sind aktuell nicht zu beneiden. Einen Trainerwechsel mussten sie in der laufenden Saison bereits wegstecken, nun wird die Luft auch für Bruno Labbadias Nachfolger Thomas Schneider dünn. Das 1:4 bei Hoffenheim war die bereits sechste Pleite en suite. Der drastische Absturz auf Rang 15 und nur noch ein Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz dürften auch dem letzten Stuttgarter verdeutlichen, dass sich der VfB endgültig mitten im Abstiegskampf befindet.

Was macht eigentlich ...?

Sotirios Ninis

Das einstige Ausnahmetalent und Hoffnungsträger des griechischen Fußballs gab im zarten Alter von 16 Jahren und neun Monaten sein Debüt für Panathinaikos Athen. Knapp eineinhalb Jahre später lief er erstmals für sein Heimatland auf, 2010 spielte Ninis als 20-Jähriger bereits bei der WM in Südafrika. Den Aufwärtstrend in seiner Entwicklung lässt Ninis seither aber vermissen. In der Serie A konnte sich der Offensivgeist nach seinem Wechsel zum FC Parma 2012 nicht durchsetzen und kehrte ein Jahr später nach Griechenland zurück. Allerdings nicht zu seinem Stammklub, Ninis heuerte bei PAOK Thessaliniki an. Dort kommt er in dieser Saison - auch verletzungsbedingt - bislang auf zehn Ligaspiele.

Rätsel

Ein Winterneuzugang eines Top-Klubs der englischen Premier League startet seine Profikarriere bei einem Verein, der einst von einem Österreicher trainiert wurde und dessen Vereinsname ins Deutsche übersetzt Lieferanten, Unternehmer bedeutet. Die Spieler und Anhänger dieses Vereins tragen den Spitznamen "Bergwölfe".

Wer uns den Spieler und seinen ersten Verein sowie den österreichischen Trainer nennt, kann ein aktuelles Trikot des Premier-League-Klubs gewinnen, bei dem der Spieler nun engagiert ist.

 

Eure Lösungsvorschläge bitte mit eurer Post-Adresse und Kleidungsgröße an saloon@laola1.at schicken! Antworten im Posting-Bereich werden NICHT gewertet.

Auflösung 

David konnte das Rätsel der letzten Woche lösen. Der gesuchte Spieler war Zoltan Czibor.

Fußnoten

Weiße Weste - Beim 1:0-Sieg in Augsburg blieb Nürnberg erstmals seit dem 8.2.2013 (0:0 gegen Eintracht Frankfurt) auswärts wieder ohne Gegentor.

Geschichte - Nigel Clough schaltete als Trainer von Sheffield United im FA Cup Nottingham Forest - und damit jenes Team, das sein Vater Brian 1991 als Coach ins Finale führte - aus. 

Premiere I - Espanyol Barcelona konnte als erstes Team ein Liga-Spiel gegen Atheltic Bilbao im neuen San Mames gewinnen.

Premiere II - Reals Jese traf in der dritten La-Liga-Partie in Folge und markierte sein insgesamt fünftes Saisontor. Gegen Getafe war er aber erstmals vor der Pause erfolgreich.

Comeback - Mario Gomez stand nach 153 Tagen Verletzungspause wieder für die Fiorentina auf dem Platz. In seinen 22 Minuten Einsatzzeit kam er auf keine einzige Ballberührung.

Trainereffekt - Seit Clarence Seedorf den AC Milan übernommen hat, fuhren die "Rossoneri" zehn Punkte ein. Nur Juventus (11) war in diesem Zeitraum erfolgreicher.

Meistertrainer - Antonio Conte absolvierte sein 100. Serie-A-Spiel als Trainer von Juventus Turin. 70 davon konnte er gewinnen (24 Remis, sechs Niederlagen).

 

Jakob Faber/Christoph Kristandl