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Der Dicke, der Göttliche und der Rekordverdächtige

Der Dicke, der Göttliche und der Rekordverdächtige

Das Licht am Ende des Montags-Tunnels wird angeknipst!

Der LAOLA1 Saloon ist wieder da, um euch die wichtigsten Fakten zum internationalen Fußball näher zu bringen.

Was hat sich am Wochenende getan? Wer hat sich ganz besonders ausgezeichnet? Und welche Klubs haben diesmal aufgezeigt?

Der Saloon versüßt euch den Start in die Woche mit Kuriositäten, Zahlenspiele und den wichtigsten News: Diesmal dabei - Ronaldos Rekord, der Kleinkrieg zwischen "Aki" und "Kalle" sowie eine Prise Porno.
 

 Wer hat noch nicht, wer will noch mal? La Liga ist in der Anfangsphase der Saison ausgeglichen wie noch nie, die Top 5 nur durch zwei Punkte getrennt. Nachdem der FC Valencia und der FC Barcelona den Platz an der Sonne bereits inne hatten, war der FC Sevilla diese Woche nah dran, vergab die große Chance aber mit einer 0:1-Niederlage bei Athletic Bilbao. Dagegen ließ sich Real Madrid nicht zweimal bitten, fertigte den FC Granada auswärts mit 4:0 ab und schob sich an der Konkurrenz vorbei auf Platz eins. Für Furore sorgte - wie sollte es anders sein - einmal mehr Cristiano Ronaldo. Der Portugiese trifft und trifft und trifft und knipste daher auch bei den Andalusiern, womit er sein Torkonto in La Liga auf 17 erhöhte. Einzig am zweiten Spieltag (2:4 gegen Real Sociedad) stand der Weltfußballer nicht im Kader. In den letzten acht Spielen gelang es ihm jedes Mal, sich in die Torschützenliste einzutragen, was neuen Rekord bedeutet.

Während es in der spanischen Hauptstadt nach Wunsch läuft, herrscht in Barcelona Krisenstimmung. Nach der zweiten Niederlage des FC in Folge, einem völlig überraschenden 0:1 gegen Celta de Vigo, fordern einige Medien bereits den Kopf von Trainer Luis Enrique. "Er steht nicht infrage", stärkte ihm Sportdirektor Andoni Zubizarreta den Rücken. Das änderte aber nichts daran, dass der Coach außer sich war vor Wut. "Ich bin stinksauer", polterte er, nachdem seine Mannen Chancen um Chance vergaben. Celta erwies sich dafür eiskalt und erledigte die Katalanen per Traumtor. Mit einem Ferserl-Pass hebelte Nolito die Barca-Defensive aus, Larrivey zog direkt ab und traf ins rechte Eck. Der Fairness halber sei erwähnt, dass die Gäste das Glück gepachtet hatten. "Wir hatten so viele Chancen, aber einfach kein Glück", resümierte Luis Suarez. Barca traf nicht weniger als vier Mal die Latte, das "gelang" zuletzt Real Sociedad 2011. "Ihr Torhüter hielt sehr gut. Und wenn er das nicht tat, trafen wir das Aluminium", fasste Dani Alves die zweite Liga-Niederlage in Folge - das gab es zuletzt 2009 - zusammen.

 /?proxy=redaktion/archiv/images/RTE_Bilder/Fussball/2003550_50x25-flag-ITA.jpg Aus dem erhofften Paarlauf zwischen Juventus Turin und der AS Roma wird vorerst nichts. Nachdem die Römer letzte Woche zur "Alten Dame" aufschlossen, stolperten sie im Spitzenspiel beim SSC Napoli und verloren mit 0:2. Der Titelverteidiger rehabilitierte sich hingegen für die 0:1-Pleite bei CFC Genoa und bezwang Empoli auswärts mit 2:0. Von der "Wiedergeburt von Pirlo und Juve" schrieben italienische Medien. Natürlich ist das zu hoch gegriffen, doch der Rekordmeister hat nun immerhin wieder drei Punkte Vorsprung und nach zuletzt durchwachsenen Leistungen für Erleichterung bei seinen Fans gesorgt.

Nach eine respektablen Saisonstart stottert der Motor des AC Milan mittlerweile kräftig. Nach zwei Remis setzte es am Sonntag zuhause gegen Palermo ein 0:2. Pechvogel des Abends war dabei Cristian Zapata, der früh für den verletzten Alex eingewechselt wurde und innerhalb von drei Minuten ein lupenreines Eigentor (23.) schoss, ehe er sich bei Dybalas Treffer zum Endstand (26.) höchst unglücklich anstellte. Da musste auch Trainer Pippo Inzaghi zugeben: "Milan hat die Niederlage verdient." Zapatas Eigentor war nicht nur das dritte der "Rossoneri" in der laufenden Saison, sondern auch das vierte des Kolumbianers in der Serie A seit 2000, womit er in diesem Zeitraum gemeinsam mit fünf weiteren Spielern den Rekord hält.

 Ach, da sagt man immer, die Amerikaner wären so prüde. Anscheinend stehen ihnen ihre anglikanischen Kollegen in diesem Punkt aber nicht nach: Die Rutherford Raiders, das Team der Universität Kent, stand ohne Trikot-Sponsor da, mit so ganz blanker Brust wollten die Kicker dann aber doch nicht auflaufen und beflockten ihre Trikots kurzerhand zum Jux mit dem Logo eines Porno-Portals. Dem Betreiber gefiel die Idee und so wurde die Website tatsächlich Sponsor des Teams. Da hatte man die Rechnung aber ohne die Uni-Leitung gemacht. Diese hielt die Werbung für "völlig unangemessen" und drohte, die Mannschaft aus der Universitäts-Liga zu nehmen. Die Trikots wurden daher eingemottet und die Suche nach einem Sponsor wieder aufgenommen:

 

 Es werde Licht! Ein solches ist Jose Mourinho beim knappen 2:1-Heimsieg seines FC Chelsea über die Queens Park Rangers erst nach 30 Minuten aufgegangen. "Er hat 20 Minuten benötigt, um zu erkennen, dass das Licht aus war", kritisiert er einen Techniker dafür, dass es auf den Rängen zu finster war und das Flutlicht zu spät angeknipst wurde. "Ich wiederum habe 30 Minuten benötigt, um zu verstehen, dass das Stadion gar nicht leer ist." Gemeint ist Oscars Führungstreffer, der erstmals für Stimmung sorgte. Jeder wisse zwar, wie sehr sich "Mou" den Fans verbunden fühle, doch zuhause sei es so, "als würde man in einem leeren Stadion spielen". Ein echtes Luxusproblem für den Portugiesen, denn angesichts des komfortablen Vier-Punkte-Vorsprungs drohen lediglich der Konkurrenz dunkle Zeiten.

Da loben wir uns die sozialen Medien und die Möglichkeiten, die sich durch sie auftun. Lobende Worte gelten aber natürlich auch John Terry, der diesem jungen Mann den Geburtstag mit einem, von seinen Chelsea-Kollegen, signierten Trikot versüßte. Und natürlich dessen Freundin. Hätten wir nicht alle gerne eine Freundin, die uns Fußball-Fans so versteht: 

 

My amazing girlfriend spoke to JT on instagram and told him my love for Chelsea. As it was my birthday coming up JT was kind enough to send me his match worn shirt with the squads signatures. It was more than what @bethevansbrown asked for which was just a simple happy birthday message (which he also did). I honestly cannot be thankful enough to someone who is a legend at this club and is a fan of CFC himself. To get this from my favourite player ever was a dream come true and I cannot show how grateful I am to the squad and JT especially for this amazing gift. I will continue to support the mighty chels the rest of my life and things like this make me feel so grateful. Thankyou John! I cannot thank you enough! @johnterry.26 #cfc #chelsea #captainleaderlegend

Een foto die is geplaatst door Harry Richards (@harryjohnrichards) opNov 11, 2014 at 8:21 PST

 Da waren sie wieder, die zwei Gesichter des BVB. Im deutschen "Klassiker" beim FC Bayern München zeigten die Borussen im ersten Durchgang, dass sie dem Branchenprimus ebenbürtig waren, im zweiten ging den Mannen von Jürgen Klopp die Puste aus. "Wir hatten keinen Zugriff mehr und haben dem Druck nicht mehr standgehalten", analysierte der 47-Jährige. Marco Reus' (ausgerechnet!) Führungstreffer egalisierte Ex-Borusse Robert Lewandowski (ausgerechnet!), ehe BVB-Schreck Robben den Schwarz-Gelben die Lichter ausknipste. "Das ist beschissen", meinte Klopp, der einmal mehr mit leeren Händen dastand. Unsere wichtigsten Facts zum Kracher Bayern-Dortmund:

 
*) Nach 688 Minuten hat's mal wieder geklingelt. Reus brach die Torsperre der Münchner, Manuel Neuer verpasste damit den von Oliver Kahn gehaltenen Klub-internen Rekord von 801 Minuten aus der Saison 2002/03.
 
*) Der Sieg geht angesichts folgender Zahlen mehr als in Ordnung: 25:10 Torschüsse (14:4 aufs Tor), 64:36 Prozent Ballbesitz, 47:53 Prozent gewonnene Zweikämpfe (37:63 zur Halbzeit), 83:69 Prozent angekommene Pässe, 9:2 Ecken, 12:2 Flanken.
 
*) Mit nunmehr fünf Niederlagen in Folge ist die Klopp-Elf auf Abstiegsrang 17 durchgereicht worden. Sieben Zähler nach zehn Spielen bedeuten den schlechtesten Saisonstart der BVB-Vereinsgeschichte.
 
*) Ein Schlüsselerlebnis war die Verletzung von Mats Hummels. Der Abwehrchef blieb verletzt zur Halbzeit in der Kabine (es drohen sechs Wochen Pause), für ihn kam Neven Subotic, der an beiden Gegentreffern beteiligt war.
 
*) Apropos Subotic. Spötter meinen, Klopps Spitze in Richtung FCB ("Wenn man sich im Erfolg schlecht verhält, kommt das irgendwann zurück") hätte eigentlich seinem Verteidiger gegolten. Der verspottete Arjen Robben vor zweieinhalb Jahren, als er einen Elfmeter gegen den BVB verschoss. In den letzten sieben Spielen erzielte der Niederländer ebenso viele Tore gegen den Erzrivalen, darunter zahlreiche Siegtreffer wie am Samstag oder im Champions-League-Endspiel 2013.
 

 Das Duell Bayern-Dortmund findet seit geraumer Zeit nicht nur auf dem Platz statt, Karl-Heinz Rummenigge und Hans-Joachim Watzke liefern sich auch abseits des Grüns eine verbale Schlammschlacht. Nachdem "Killer-Kalle" immer wieder die Medien dazu benutzt, das Thema Marco Reus auf- und abzuspielen, nutzte "Aki" einen Auftritt im "Doppelpass", um zurückzuschlagen. Reus gehe "das ganze Gequatsche auf den Geist", erklärte er, um KHR Heuchelei vorzuwerfen. "Auf der nach obenhin offenen Heuchel-Skala ist das schon ein sehr hoher Wert", echauffierte sich der 55-Jährige über die Aussage des FCB-Bosses, nicht unnötig Öl ins Feuer gießen zu wollen. Ein gefundenes Fressen für alle Medien. Auf der einen Seite Rummenigge, der stichelt, was das Zeug hält. Auf der anderen Watzke, der vorgibt, nichts mehr über sein Gegenüber sagen zu wollen, um dann, ohne seinen Namen zu nennen, ebenfalls publik zu lästern. Ein Duell auf Kindergarten-Niveau, das beide eigentlich nicht nötig haben.

Was macht eigentlich ...

Adriano?

Eines geht noch, eines geht noch leicht. Nein, die Rede ist nicht von Kilos, sondern von Profi-Engagements. Adriano Leite Ribeiro, kurz Adrianos, heuert beim AC Le Havre an und erhofft sich dort, zu alter Stärke zurückzufinden. Nachdem er bisher bei Flamengo (3x), Inter (2x), Fiorentina, Parma, Sao Paulo, Roma, Corinthians, Flamengo und Parananense unter Vertrag stand, will er nun die zweite französische Liga unsicher machen. "Die Stadt ist großartig, ich hoffe, viele Jahre hier bleiben zu können", erklärte der Pfundskerl bei seiner Vorstellung. Leicht wird's - im wahrsten Sinne - nicht, denn in den letzten vier Jahren hat er für kein Team mehr als fünf Einsätze bestritten.

On Fire

Dynamo Kiew marschiert in der Ukraine vorne weg. Nach zehn Partien hält die in der Liga noch ungeschlagene Truppe von Ex-Stürmer Sergiy Rebrov bei 26 Punkten. Der bisherige Tabellenführer Dnipro Dnipropetrovsk wurde im Top-Spiel des Wochenendes von Aleks Dragovic und Co. auswärts mit 3:0 aus dem Stadion geschossen. Auch die Hürde Shakhtar Donetsk meisterte der ehemalige Serienmeister in der Hinrunde bereits mit einem Zu-Null-Sieg. Aus einer geschlossenen Mannschaft ragt Andriy Yarmolenko hervor. Der Vize-Kapitän glänzte alleine in den letzten vier Partien mit drei Toren und fünf Assists.

 

On Ice

Mit zehn Punkten nach vier Spielen legte Aston Villa einen Saisonstart nach Maß hin. Als Konsequenz wurde daraufhin der Vertrag von Trainer Paul Lambert verlängert. Die anschließende Liga-Bilanz ist furchterregend: Sechs Niederlagen in Folge, fünfmal davon blieb Villa dabei sogar ohne Treffer (1:15 Tore). Am Sonntag traf der Tabellen-15. in Person von Andi Weimann zwar endlich wieder, am Ende schauten beim 1:2 gegen Tottenham aber erneut keine Punkte heraus. Einziger Hoffnungsschimmer: Fünf der sechs Pleiten (Arsenal, Chelsea, ManCity, Everton und eben Tottenham) geschahen gegen Kandidaten auf das internationale Geschäft.

Rätsel

Im letzten Saloon wollten wir von euch wissen, welcher junge Mann auf dem Spielerpass abgelichtet wurde. 
Die richtige Antwort: Arsene Wenger.

Unser Gewinner: Christoph aus Bregenz

Diesmal wollen wir von euch wissen: Welcher Trainer gewann als einziger sowohl den FDGB-Pokal (den Pokal-Bewerb in der DDR), als auch den DFB-Pokal? Passenderweise feiert der gut Mann am heutigen Montag Geburtstag.

Eure Antworten mit Name und Post-Adresse bitte an saloon@laola1.at. Zu gewinnen gibt es eine Kiste feinstes Stiegl Bier.



Bild der Woche 

Amen

Fußnoten

Stadtherrschaft - City feierte am Wochenende mit dem 1:0 über United den vierten Manchester-Derby-Sieg in Folge. So eine Serie gegen den Erzrivalen hatten die "Citizens" zuletzt 70/71.

Vorentscheidung -  Auf Schalke lag der FC Augsburg in seiner Bundesliga-Geschichte zum 37. Mal zur Halbzeit zurück (0:1, zugleich der Endstand.) Noch nie gelang anschließend noch ein Sieg (drei Remis, 34 Niederlagen).

Ausgespielt - Eigentlich könnte Robert Lewandowski jetzt die Bundesliga verlassen. Mit seinem Treffer gegen den BVB hat er das Kunststück vollbracht, als einziger Spieler gegen sämtliche aktuellen Bundesligisten getroffen zu haben.

Schlacht - Was sich der HSV und Leverkusen (1:0) geliefert haben, kann nicht mehr als Spiel bezeichnet werden. 54 Fouls werden von unserer Datenbank gelistet - Saisonrekord.

Vermisst - wird Luis Suarez beim FC Liverpool. Die "Reds" taumeln in der Premier League und unterlagen bei Newcastle mit 0:1. Erschreckend: In Hälfte eins gaben die Gäste keinen einzigen Torschuss ab.

Ewig her I - Erstmals nach exakt 1.106 Tagen blieb der FC Barcelona in einem La-Liga-Heimspiel ohne Treffer.

Ewig her II - Erstmals nach exakt 1.098 Tagen kassierte Atletico Madrid wieder einen Kopfball-Treffer nach einem Eckball im Calderon.

Jubiläum - Milans Heim-Pleite gegen Palermo war die 600. Niederlage der "Rossoneri" in der Serie A, bei insgesamt 2.724 Spielen.


Christoph Nisterl/Mate Esterhazy/Christoph Kristand