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Pehlivans vereinfachte Vereinssuche dank ÖFB-Team

Pehlivans vereinfachte Vereinssuche dank ÖFB-Team

„Mein Ziel ist jetzt einfach, dass ich dort rauskomme.“

Es klang wie ein Hilferuf, den Yasin Pehlivan im Rahmen des ÖFB-Teamcamps Anfang Juni aussandte (hier geht's zur Story).

Einer, der hoffentlich bald erhört wird, denn der Rückkehrer in die rot-weiß-rote Auswahl befindet sich offiziell auf Vereinssuche.

Trotz eines laufenden Vertrags bis 2017 sieht der 26-jährige Mittelfeldabräumer keine Zukunft mehr beim Süper-Lig-Absteiger Kayseri Erciyesspor.

Intensive Gespräche mit europäischen Klubs

LAOLA1 fragte bei Pehlivans Berater Emre Öztürk von „Cosmosports“ nach, wie es um die Zukunft des ehemaligen Rapid-Jungstars bestellt ist.

„Es stimmt, wir befinden uns auf Vereinssuche. Wir führen mit ein paar Vereinen intensive Gespräche. Yasin hat auch in allen Interviews gesagt, dass er dort wegkommen will. Mal schauen, wie die Situation ausgeht.“

Nach ausstehenden Gehältern bei Gaziantepspor nahm die sportliche Talfahrt bei Bursaspor ihren Anfang und wurde mit dem Abstieg von Kayseri Erciyesspor fortgesetzt.

Die Weiterentwicklung wurde dadurch gebremst. Auch die ungewohnten Lebensbedingungen im asiatischen Teil der Türkei, weit weg von daheim, nagten am Nervenkostüm und waren nicht leicht zu verkraften.

„Im Osten der Türkei ist es nicht so leicht“

Unmittelbar nach dem Gang in Liga zwei machte Pehlivan den Verantwortlichen klar, dass er gehen will, sobald sich eine Möglichkeit in Europa auftut.

„Klar war die Situation nicht zufriedenstellend, der Verein ist abgestiegen. Vor allem im Osten der Türkei ist es, anders als in Istanbul, nicht so leicht zu leben“, gibt auch Öztürk zu.

Seiner Meinung nach soll auch der für zwei weitere Jahre bestehende Vertrag kein Hindernis sein: „Wenn wir wollen, wird es keine Probleme geben.“

Schenkt man Pehlivans Agenten Glauben, dürfte es an Interessenten nicht mangeln. Der Ausweg aus der Türkei scheint durchaus realistisch zu sein.

„Was er dort verdient, wird er schwer in Europa verdienen“

Trotz laufender Gespräche will und kann dieser aufgrund des schnelllebigen Fußballgeschäfts aber nichts ausschließen.

„Im Fußball kann viel passieren. Es kann auch sein, dass er dort bleibt. Was er dort verdient, wird er in Europa schwer verdienen.“

Die ÖFB-Einberufung gab Pehlivan neue Hoffnung

Ein Nebensatz, der die immer größer werdende finanzielle Kluft zwischen den verschiedenen Fußball-Ländern Europas veranschaulicht. Schließlich handelt es sich bei Kayseri nicht um einen der Top-4-Klubs Galatasaray, Fenerbahce, Besiktas oder Trabzonspor, sondern um den Absteiger.

Abgesehen von der nicht garantierten, sportlichen Weiterentwicklung, sei deshalb auch Österreich nie ein Thema gewesen, da das Gehaltsniveau ein ganz anderes ist und der Spieler nur schwer zu bezahlen wäre.

Auch Deutschland und England Thema

Noch ist jedoch alles offen. Pehlivan will sich genügend Zeit lassen, um nicht noch einmal eine überstürzte Entscheidung zu treffen.

Auch sein Berater verweist auf das offene Transferfenster bis 31. August, unter Druck will man sich auf der Suche nach einer neuen Heimat gar nicht setzen.

Wo der Mittelfeldakteur überall zum Thema werden konnte, will Öztürk nicht gänzlich verraten, er grenzt jedoch den Aktionsradius etwas ein.

„Der deutschsprachige Raum ist natürlich immer interessant. Aber nicht nur in Deutschland, auch in England wird geschaut, ob wir was finden“, verrät dieser.

ÖFB-Ehren erleichtern Vereinssuche

Seit knapp eineinhalb Monaten hat man auf der Suche nach einem potenziellen Arbeitgeber auch wieder ein neues Ass im Ärmel.

Einen ÖFB-Teamspieler zu vermitteln, würde die Situation aus Sicht des Beraters um einiges erleichtern.

„Yasin ist jetzt aktueller Nationalspieler und dadurch, dass Österreich wirklich tolle Erfolge feiert und schon 15. der Weltrangliste ist, ist das für jeden Spieler eine Auszeichnung und Anerkennung. Für uns Berater auch: Wenn wir sagen, wir sind aus Österreich, wird man jetzt auch ernster genommen, nicht so wie früher.“

Demnach sollte Pehlivans Flucht aus der Heimat seiner Eltern ein positives Ende nehmen. Wo er unterschreiben wird, wird er sich diesmal aber genau überlegen.


Alexander Karper