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LAOLA1 vergibt die Awards für die WM-Endrunde

LAOLA1 vergibt die Awards für die WM-Endrunde

Lionel Messi ist der beste Spieler der WM.

Zumindest wenn es nach der FIFA geht, denn dem Argentinier wurde nach dem verlorenen Finale der Goldene Ball für den besten Akteur des Turniers überreicht.

Zweifellos eine fragwürdige Entscheidung. Der 27-Jährige konnte zwar vier Treffer erzielen, sämtliche Tore schoss er aber in der Gruppenphase.

In der K.o.-Phase blieb "La Pulga" wieder blass und fiel eher durch Lustlosigkeit als durch sehenswerte Aktionen auf.

"Wenn diese Marktschreier wollen, dass er etwas gewinnt, was er eigentlich nicht verdient hat, ist es ungerecht", wütet sogar Landsmann Diego Maradona in Richtung des Weltverbandes.

Doch wer hätte es sich verdient, eine Auszeichnung für seine guten Leistungen bei der Endrunde zu bekommen? LAOLA1 vergibt Awards für den besten Tormann, Verteidiger, "6er", Außenspieler, "10er", Stürmer, Trainer, und Schiedsrichter.

 

"Handschuh": Manuel Neuer (Deutschland)

Es war ganz klar die WM der Torhüter. Guillermo Ochoa überraschte mit Mexiko und wird mit zahlreichen Top-Klubs in Verbindung gebracht, Keylor Navas sorgte mit Costa Rica für die Sensation schlechthin. Auch Sergio Romero, Tim Howard oder Vincent Enyeama zeigten mit starken Leistungen auf. Dennoch führt kein Weg an Manuel Neuer vorbei. Der 28-Jährige ist der wohl beste Torhüter des Planeten und wusste auch in Brasilien zu überzeugen. In vier von sieben Spielen hielt er seinen Kasten sauber, zudem bewies er, als eine Art Libero, Bälle, die über die Abwehrreihe gehen, abfangen zu können. Eine überragende WM.

 

"Abräumer": Mats Hummels (Deutschland)

Im Normalfall müsste man zwischen Außen- und Innenverteidiger unterscheiden, wir wählen aber nur den besten Verteidiger des Turniers. Die Entscheidung in dieser Kategorie fällt auf Mats Hummels. Der Dortmund-Akteur hatte jahrelang den Ruf, im Nationalteam nicht an jene Leistungen, die er beim BVB zeigt, anknüpfen zu können. Bei der WM strafte er aber sämtliche Kritiker Lügen. Im Zweikampf und bei Kopfballduellen bärenstark, im Spielaufbau mit präzisen Pässen ins Mittelfeld oder sogar in die Spitze auffällig. Zudem konnte er sich zwei Mal in die Torschützenliste eintragen und trug so auch offensiv zum Erfolg der Deutschen bei.

 

"Tackler": Javier Mascherano (Argentinien)

Der Titel für den defensiven Mittelfeldspieler des Turniers geht an Javier Mascherano. Der Argentinier ist mit seinen riskanten Tacklings zwar oftmals hart an der Grenze des Erlaubten, durch sein perfektes Timing konnte er in den meisten Fällen ein Foul verhindern. Er dirigierte die zwei Abwehrreihen der "Gauchos", so dass diese in der K.o.-Phase bis zu Mario Götzes Tor im Finale keinen Gegentreffer einstecken musste.

 

"Flügelflitzer": Arjen Robben (Niederlande)

Drei Tore und drei Assists in sieben Spielen - es war die WM des Arjen Robben. Zwar verpasste er mit den Niederländern das Finale, persönlich konnte er aber restlos überzeugen. Einzig der Fakt, dass er bei jedem kleinen Kontakt zu Boden geht und ein Foul fordert, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Der Spitzname "fliegender Holländer" war geboren. Zudem stellte der 30-Jährige einen Weltrekord auf: Gegen Spanien lief er 37,0 km/h und ist damit der schnellste je von der FIFA gemessene Spieler.

 

"10er": James Rodriguez (Kolumbien)

Ganz klar DER Aufsteiger der WM. Zwar sorgte er bereits letzten Sommer für Aufsehen, als er für 45 Millionen Euro von Porto zu AS Monaco wechselte, so richtig im Rampenlicht stand der 23-Jährige bisher aber nicht. In Brasilien konnte er in allen Spielen Kolumbiens einnetzen und sicherte sich mit sechs Treffern den Goldenen Schuh. Seine Gala-Vorstellungen krönte er zusätzlich mit zwei Torvorlagen. Sein Wechsel zu Real Madrid für kolportierte 70 bis 80 Mio. Euro soll so gut wie beschlossen sein, bei den "Königlichen" wartet aber harte Konkurrenz.

 

"Knipser": Thomas Müller (Deutschland)

Die Titelverteidigung des Goldenen Schuhs verpasste Thomas Müller zwar, trösten kann er sich aber mit dem WM-Pokal. Fünf Mal netzte der Bayer ein, genauso oft wie vor vier Jahren in Südafrika. Mit zehn WM-Toren hat er gute Chancen, Miroslav Klose (16) in der Zukunft als besten WM-Torschützen abzulösen. Läuft alles nach Plan, hat er noch mindestens zwei Endrunden vor sich. Auf persönliche Rekorde scheint er aber ohnehin nicht viel Wert zu legen. "Interessiert mi ned, der Goldene Schuh! Weltmeister samma! Schmiert’s eich euern scheißdreck Goldenen Schuh in die Haare!", schrie der 24-Jährige euphorisch und mit einem spitzbübischen Grinsen in die Mikrofone.

 

"Coach": Joachim Löw (Deutschland)

Was musste sich Jogi Löw alles anhören, 81 Millionen Teamchefs redeten vor und während der WM immer wieder alle seine Entscheidungen schlecht. Schon im Vorfeld überraschte er mit der Nicht-Nominierung Marcel Schmelzers. Auf der linken Abwehrseite zauberte der Teamchef Benedikt Höwedes aus dem Hut, der seine Sache mehr als gut machte. Einzig bei Phlipp Lahm musste er sich dem Druck der Öffentlichkeit beugen und den Kapitän vom Mittelfeld in die Verteidigung stellen - auch diese Umstellung entpuppte sich als goldrichtig. Apropos Gold: Über sein goldenes Händchen, Mario Götze im WM-Finale einzuwechseln, braucht man ohnehin kein Wort zu verlieren.

 

"Referee": Howard Webb (England)

Ja, es war nicht die WM der Schiedsrichter. Fehlentscheidungen vom ersten (Elfmeterpfiff für Brasilien) bis zum letzten (Manuel Neuers Attacke gegen Gonzalo Higuain) Spiel rückten die Offiziellen in ein schlechtes Licht. Doch einer schaffte es, zu überzeugen: Howard Webb. Der Engländer ließ sich in seinen zwei Spielen nichts zu Schulden kommen und bewies auch in brenzligen Situationen (vor allem bei Brasilien gegen Chile) kühlen Kopf.

 

Matthias Nemetz