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Hitzfeld: "Es war ein Sieg des Wollens

Hitzfeld:

Geduld, starker Wille und ein "goldenes Händchen" von Trainer Ottmar Hitzfeld haben der Schweiz am Montag zu einem 2:1-WM-Auftaktsieg über Honduras verholfen.

Und auch, wenn sich die "Nati" lange Zeit schwertat: Der Last-Minute-Erfolg verpasste Xherdan Shaqiri und Co. die nötige Moralinjektion für das ungleich schwerere nächste Duell mit Frankreich am Freitag.

"Wir haben mehr Mut und Stolz und können mit breiter Brust in das Spiel gehen. Wir haben keine Angst vor Frankreich", zeigte sich Goldtorschütze Haris Seferovic (93.) selbstbewusst.

Erstmals treffen die Joker

Dass mit Admir Mehmedi (48.) schon der Ausgleich für die Schweizer durch einen Joker gefallen war, ist in der Geschichte der Nati einmalig. Noch nie zuvor hatte ein Wechselspieler bei einer WM für die Schweizer getroffen.

"Der Trainer hat alles richtig gemacht", sagte Seferovic und stieß damit ins selbe Horn wie viele Schweizer Medien.

Die "Neue Zürcher Zeitung" attestierte dem 65-Jährigen ein "goldenes Händchen", der "Tages-Anzeiger" sah die Elf "in letzter Minute erlöst".

Ob er nun ein Genie oder ein Glückskind sei? Hitzfeld wich geschickt aus und erklärte schmunzelnd: "Als Trainer macht man sich Gedanken, welche Möglichkeiten man auf der Bank hat, wenn man im Rückstand ist."

Viele Fehler bei der Schweiz

Und gerade in der ersten Hälfte sah Hitzfeld wenig Erbauliches.

"Am Anfang sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen, ich weiß nicht weshalb", sagte Shaqiri, der zum Mann des Spiels gewählt wurde.

"So viele Fehlpässe, das kenne ich nicht von unserer Mannschaft." Nach Hitzfelds Kabinenpredigt "haben wir einfachere Pässe gespielt". Das Konzept ging auf.

"Es war ein Sieg des Wollens", kommentierte der Coach. Dazu kam allerdings auch Fortune, die Hitzfeld gelassen nach vorne schauen lässt.

"Ich bin überzeugt, dass der Sieg uns Kraft und Sicherheit gibt", sagte der Trainer-Routinier, der neun Meisterschaften und zwei Champions-League-Siege in seinem Lebenslauf stehen hat.

Nicht die halbe Miete

Dass die Partie gegen Frankreich ungleich schwerer wird, ist Hitzfeld freilich klar.

"Es ist noch viel Luft nach oben. Wir müssen uns steigern, wenn wir gegen Frankreich gewinnen wollen", sagte der Trainer.

Aus einem anderen Grund warnte Diego Benaglio. "Das ist nicht die halbe Miete, das haben wir vor vier Jahren gesehen", sagte der Keeper und erinnerte an die WM in Südafrika.

Mit einem Sieg gegen Spanien waren die schon damals von Hitzfeld gecoachten Schweizer gestartet - und mussten trotzdem nach der Gruppenphase heimfahren.