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Schöttel geht im Fall Steffen Hofmann kein Risiko ein

Schöttel geht im Fall Steffen Hofmann kein Risiko ein

Das Schicksal von Rapid-Kapitän Steffen Hofmann bewegt. Wie geht es ihm mit seiner Augenverletzung, wann kommt er wieder zurück?

Fragen über Fragen, die der Mittelfeldmotor nun auch öffentlich versuchte zu beantworten.

Nach einer neuerlichen Untersuchung am Mittwoch-Morgen erteilten die Ärzte dem Deutschen grünes Licht, um wieder ins Training einzusteigen.

Allerdings nicht ohne Schutz. Den soll ab sofort eine getönte Spezialbrille garantieren.

Spezialbrille zum Schutz der Augen

„Das rote Glas ist ein Kantenfilter, damit ich Unterschiede besser erkenne. Die Brille dient aber hauptsächlich dem Schutz der Augen“, äußerte sich ein wieder lachender Hofmann.

Der Schock saß tief, nachdem ihn im Training ein Schuss von Gerson mit voller Wucht im Gesicht traf und die Sehfähigkeit eingeschränkt war.

Laut letztem Stand liegt diese bei 70 Prozent, aber es geht von Tag zu Tag schon viel besser.

„Das scharf stellen des Gesehenen ist das Problem. Ich sehe ja alles, fürs Spielen ist das kein Problem. Nur wenn ich etwas auf Dauer fixieren will.“

Hofmann schließt nichts aus

Um eine Frage kam Hofmann diesmal nicht herum: Ermöglicht die Brille auch einen Einsatz im Europa-League-Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen?

„Ich werde sicher im Stadion sein. Dass ich auf dem Feld stehe, kann ich mir aber nicht vorstellen.“

So ganz ausschließen wollte es der ehrgeizige Führungsspieler aber nicht. Obwohl er mehrmals betonte, dass der Trainingsrückstand nach 14 Tagen Verbot für ein Bewerbsspiel zu groß sein würde.

„Wenn der Trainer will, setze ich mich aber natürlich auf die Bank.“ Doch dieser ist wenig angetan von dieser Idee.

„Steff steht definitiv nicht im Kader“

Als sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld das Podium wieder verlassen hatte, konnte er ein überstürztes Comeback dezidiert ausschließen.

„Steff steht definitiv nicht im Kader. Wir Trainer haben ja doch auch eine gewisse Verantwortung für die Spieler“, will Peter Schöttel kein Risiko eingehen.

„Er hat nicht nur vom Training her Nachholbedarf, sondern muss auch erst einmal psychisch damit umgehen lernen. Dann muss man schauen, was bei einem Kopfball passiert oder ob er Kopfschmerzen bekommt.“

Dass sein Kapitän dem Spiel der Hütteldorfer abgeht, ist unumstritten. Sofern keine Gefahr mehr besteht, steht einer Rückkehr auch nichts im Wege.

„Natürlich hoffe ich, dass es am Sonntag schon geht, aber wenn nicht, dann nicht“, lässt der Chefbetreuer einen Einsatz gegen RB Salzburg noch offen.

„Eher ungewöhnlich, mit Brille am Platz“

Von Vergleichen mit Edgar Davids, dessen nach einer Augen-OP verschriebene Brille zum Kultobjekt avancierte, hält Hofmann selbst nicht viel.

„Es ist eher ungewöhnlich, mit einer Brille am Platz zu stehen. Ich mache das ja nicht zum Spaß. Die Verletzung beeinträchtigt mich nicht, aber natürlich ist es nicht schön, wenn man etwas an den Augen hat.“

Dass er jemals wieder die komplette Sehkraft zurückerlangt, steht vorerst noch in den Sternen. Schließlich handelt es sich um eine „ungewöhnliche Verletzung“, bei der das Auge vorne nichts, dafür innen etwas abbekommen hat.

Zu wünschen wäre es ihm, dass er spätestens im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Salzburg wieder den richtigen Durchblick hat.


Alexander Karper