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"Wir haben alle nicht so top gespielt“

Spielt er wieder oder nicht?

Trainer Adi Hütter wird am Sonntag (14 Uhr) in Ried zwischen den Europacup-Duellen mit Villarreal groß rotieren – Stürmer Marco Djuricin könnte so eine Pause bekommen, oder nicht.

Denn der Neuzugang war beim 1:2 in Spanien am Donnerstag erstmals in der Startelf und könnte sicher noch mehr Gewöhnungszeit mit seinem neuen Team bei einem Pflichtspiel gebrauchen.

Hütter mit Djuricin zufrieden

Auf der anderen Seite musste sich der 22-Jährige auch mit einer anderen, neuen Intensität auseinandersetzen.

„Das kann mit Testspielen oder jenem in Wiener Neustadt nicht vergleichen“, sagt auch Hütter, der sich darüber glücklich zeigte, dass die physische Arbeit in der Vorbereitung erste Früchte trug. „Ich habe physisch keinen Unterschied gesehen.“

Mit dem Startelf-Debüt von Djuricin zeigte sich der Vorarlberger zufrieden. „Er hatte bei den Schlüsselszenen immer einen Fuß im Spiel“, hielt der 45-Jährige fest. Vor allem vor dem Elfer-Tor durch Jonatan Soriano, denn der Wiener holte den Strafstoß gekonnt heraus.

Der Einser-Schmäh vor dem Elfer

„Ich wollte eine Körpertäuschung machen, eigentlich den Einser-Schmäh“, lacht der Angreifer im LAOLA1-Gespräch. „Es ist aufgegangen. Er hat mich klar berührt, ich konnte nicht weiterlaufen.“

Victor Ruiz brachte den Neuzugang kurz nach der Pause zu Fall und dem Salzburg-Kapitän gelang das wichtige Auswärtstor. Für Djuricin war es aber nicht nur das Startelf-Debüt für die „Bullen“.

„Vorher hatte ich nur Quali (mit Sturm) gespielt, das war das erste richtige Europacup-Spiel. Und eigentlich bin ich nie nervös, aber am Donnerstag war ich es. Das ging dann aber schnell weg“, so der frühere Hertha-Legionär, der zwei gute Möglichkeiten in der ersten Hälfte vernebelte.

Kein Mangel an Selbstkritik

„Mein Startelf-Debüt war ganz okay. Von den beiden Chancen müsste ich eine machen. Die eine hat vielleicht leicht ausgesehen, aber es war ein spitzer Winkel und der Ball schwer zu nehmen.“

An Fähigkeit zur Selbstkritik mangelt es dem Neuen beim Meister nicht. „Wir haben alle nicht so top gespielt, das können wir schon noch besser. Das wissen auch alle. Wenn wir eine Schippe drauflegen, können wir das aber schaffen. Das Auswärtstor ist okay.“

In Villarreal stürmte Djuricin, der im Winter für kolportierte 2,5 Millionen Euro Ablöse von Sturm Graz kam, gemeinsam mit Soriano.

Flankiert wurden die beiden von Massimo Bruno und Marcel Sabitzer. „Es macht Spaß mit ihnen zu spielen“, sagt der achtfache U21-Teamspieler, um noch einmal zu betonen: „Aber wir waren nicht alle auf 100 Prozent, das können wir besser.“

Wie Grödig nach Real

Bevor sie das am Donnerstag im ersten Heimspiel des Jahres 2015 zeigen können, geht es im dritten Auswärtsspiel en suite in Ried darum, den zweiten Meisterschaftssieg in Folge einzufahren.

Hütter wünscht sich, dass der Europacup-Hangover aus dem Herbst 2014 Geschichte ist. Denn nach den Spielen in der Gruppenphase konnte nur eines, und das gegen Lieblings-Gegner Wr. Neustadt, gewonnen werden. Für Djuricin ist klar, dass es hier an der Einstellung nicht mangeln darf.

„Sollten wir einmal Champions League spielen, spielst du vielleicht erst gegen Real Madrid und dann gleich gegen Grödig. Das ist einfach so und da muss man dann fokussiert sein.“

„Robuster und fitter“

Und wird er nun am Sonntag zur familienfreundlicheren Ankick-Zeit von 14 Uhr spielen können?

„Man sieht schon, dass ich körperlich zugelegt habe, ich fühle mich auch robuster und fitter“, würde Djuricin das Go für sich selbst geben.

Wichtiger ist aber das Spiel am Donnerstag, denn die Europacup-Reise soll vor allem für den Neuen noch nicht enden: „Ich hoffe, es geht noch lange weiter.“

 

Bernhard Kastler