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"Wichtig, dass ich wieder am Platz stehen kann"

Würde man beim SK Sturm den Pechvogel der Saison wählen, gäbe es in dieser von zahlreichen Verletzungen beeinträchtigten Spielzeit sicherlich einige Kandidaten.

Matthias Koch würde fraglos zu den Topfavoriten gehören.

Mit großen Ambitionen von Erste-Liga-Klub Altach zum Meister an die Mur gewechselt, setzte es bereits Ende Juli den ersten großen Rückschlag im Dress der Grazer.

Beim 0:3 in Kapfenberg zog sich der 23-Jährige bereits nach wenigen Minuten einen komplizierten Schlüsselbeinbruch zu. Die Konsequenz: Monatelange Reha statt Kampf um einen Stammplatz.

„Wichtig, dass die Verletzungsmisere ein Ende hat“

Szenenwechsel nach Brüssel. „Ich bin zwar am Schluss ziemlich eingegangen, weil ich gespürt habe, dass ich drei Monate nicht am Platz gestanden bin, aber im Großen und Ganzen hat es gepasst“, resümierte Koch im Gespräch mit LAOLA1 sein Comeback.

„Gott sei Dank haben wir nach meiner Verletzung noch Jürgen Säumel geholt, denn man hat gesehen, dass in einer langen Saison mit so vielen Spielen und unseren Verletzungssorgen ein großer Kader einfach wichtig ist. Es ist eigentlich unglaublich, was wir dieses Jahr für ein Pech haben. Bei so vielen Verletzten wird einfach jeder Spieler gebraucht“, so Koch.

Während Säumel aktuell bereits seine zweite verletzungsbedingte Auszeit im Laufe dieser Herbst-Saison nehmen muss, soll die Sturm-Karriere des 23-Jährigen nun so richtig losgehen: „So eine schwere Verletzung gleich am Anfang der Saison war auf jeden Fall ärgerlich. Aber jetzt habe ich die Kurve gekriegt, bin wieder voll fit und freue mich auf die kommenden Aufgaben.“

„So viele Einsatzminuten wie möglich“

Dem Umstand, dass ohne Schulterverletzung die Vorzeichen günstig gestanden wären, sich als Stammspieler zu etablieren, will Koch erst gar nicht mehr nachtrauern. Dafür erneuert er sein Ziel von vor dem Saison-Start:

„Ich möchte so viele Einsatzminuten wie möglich bekommen – und fit bleiben.“

Der Nachsatz ist dem Vorarlberger wohl wichtiger denn je…

Peter Altmann

Während der Großteil der Sturm-Kicker das Constant-Vanden-Stock-Stadion nach dem 0:3 gegen Anderlecht mit hängendem Kopf verließ, hatte der Vorarlberger ob seiner Rückkehr wenigstens einen guten Grund für zumindest ein lachendes Auge.

„Für mich ist es wichtig, dass ich wieder am Platz stehen kann und die Verletzungsmisere ein Ende hat“, merkte man dem zentralen Mittelfeldspieler die Erleichterung über das Erreichen seines persönlichen Etappenziels an. Abgesehen von jenem Abspielfehler, der die erste Großchance der Belgier einleitete, lieferte Koch auch eine ordentliche Darbietung ab.

„Es kam eigentlich schon überraschend“

Das Motto hieß dabei: Vom Waldstadion auf die große Showbühne namens Europa League. Das 1:1 von Sturms Amateuren in Pasching diente Koch letzte Woche dazu, wieder Wettkampf-Luft zu schnuppern.

„Bei den Amateuren habe ich 90 Minuten gespielt. Aber es kam eigentlich schon überraschend, dass ich jetzt schon wieder von Anfang an gespielt habe, und das gleich international.“

Die Personalnot auf seiner Position erforderte es quasi, dass Trainer Franco Foda den Blondschopf gleich wieder ins kalte Wasser stieß – und das gegen einen Kontrahenten, der klar über Sturm zu stellen ist (Koch: „Das Tempo ist höher, genau wie die Qualität der Einzelspieler, die den kleinsten Fehler ausnützen“).

„Jetzt habe ich die Kurve gekriegt“

Musste der Deutsche beim Bundesliga-Spiel bei Rapid noch mit Joachim Standfest und Florian Kainz in der Schaltzentrale improvisieren, stand diesmal der in Hütteldorf gesperrte Manuel Weber wieder zur Verfügung – und mit Koch eben ein Spieler, der bei seiner Verpflichtung für diese Position gedacht war.