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Bilanz: BWL zufrieden, LASK trauert um viele Zähler

Bilanz: BWL zufrieden, LASK trauert um viele Zähler

„Es scheint so, als hätte sich das Linzer Derby keinen Sieger verdient“, resümierte Harald Unverdorben nach dem dritten Remis im dritten Saison-Duell.

Der LASK-Stürmer traf zum Auftakt der 21. Runde – die letzte der Herbstsaison in der Ersten Liga – drei Minuten vor Ende der Partie zum 2:2-Endstand gegen Blau-Weiß Linz.

Bei den ersten beiden Aufeinandertreffen trennten sich die Erzrivalen jeweils 1:1.  Ähnlich wie in diesen Duellen hatten beide Teams auch am Montagabend ihre Stärke- und Schwächephasen.

Schachner: „Sind dafür bestraft worden“

„Unsere erste Hälfte war sehr gut. Wenn wir 2:0 führen, gewinnen wir die Partie. Aber so bekommen wir nach der Pause nach zwei Standards zwei Tore. In der zweiten Hälfte haben wir zu kompliziert gespielt. Wir dachten, wir könnten tricksen - so gesehen sind wir dafür bestraft worden.“

LASK-Trainer Walter Schachner war mit der Leistung seiner Mannschaft nach der Pause hörbar unzufrieden.  Wieder hatte der Tabellendritte als Favorit im Derby Punkte liegen gelassen.

Die Schwarz-Weißen könnten bei Siegen von Altach (zu Hause gegen Austria Lustenau) und WAC/St. Andrä (zu Gast bei FC Lustenau) am Dienstag mit acht bzw. sechs Punkte Rückstand überwintern.

„Wäre eine schwere Aufgabe“

„Acht Punkte wären aufholbar, aber natürlich eine schwere Aufgabe“, weiß Schachner, was seiner Mannschaft im Frühjahr blühen könnte.

Zumal der Auftakt-Gegner Altach heißt – in diesem Schlüsselspiel aus Linzer Sicht wird Spielmacher Luiz Henrique aus Brasilien wegen einer Gelbsperre fehlen.

Apropos Brasilien: Dort weilt noch bis Mittwoch Peter-Michael Reichel.

Ob der LASK-Präsident, dessen Name übrigens das „90Minuten.at“-Voting für das Fußball-Unwort des Jahres 2011 haushoch anführt, sich am Zuckerhut um neue Spieler umzusehen, ist ungewiss.

„Wir haben am Donnerstag ein Meeting“, wird sich Schachner mit dem umstrittenen Klub-Boss über die abgelaufene Herbst- und die Frühjahrssaison austauschen.

„Wenn kein neuer Spieler kommt, werden wir mit den Jungen weiterspielen“, liegt für den Trainer Plan B auf der Hand. Apropos junge Spieler: Der 19-jährige Innenverteidiger Kevin Wimmer soll sich ins Blickfeld von Red Bull Salzburg gespielt haben, wie „Sky“ berichtet.

„Durchwachsener Herbst“

Schachner hofft für 2012 freilich auch auf mehr Kontinuität.

„Es war ein durchwachsener Herbst. Wir hatten immer wieder Ausfälle und Sperren. Es ist nicht einfach, wenn du immer die Mannschaft umstellen musst.“

Für den Derby-Torschützen vom Dienst, Harald Unverdorben, ist klar: „Im Endeffekt sind das im Herbst zu wenige Punkte.“

Der Titel-Favorit ließ nicht nur gegen Blau-Weiß Punkte liegen – gegen die anderen drei Teams in den Top-5 holte Schwarz-Weiß in sechs Partien nur zwei Punkte – drei Niederlagen setzte es zu Hause.

Gleichzeitig gibt sich Unverdorben aber für das Frühjahr angriffslustig: „Wir dürfen jetzt auch nicht aufgeben. Im Frühjahr ist noch vieles möglich.“

„Bitter, Sieg aus der Hand geben zu müssen“

Angriffslustig ist auch der Erzrivale. Vor allem, nachdem es wieder nichts mit einem der großen Saisonziele wurde – einem Sieg gegen den LASK.

„Es ist natürlich bitter, so kurz vor Schluss den Sieg aus der Hand geben zu müssen“, hätte Blau-Weiß-Trainer Thomas Weissenböck nur allzu gerne einen Dreier gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber eingefahren.

Der Underdog war nach einer schwachen ersten Hälfte im zweiten Durchgang besser und ging nach dem Ausgleich durch Manuel Hartl (61.) auch durch David Poljanec‘ Elfer (Unverdorben: „Fragwürdig“) in Führung.

„Mehr als zufriedenstellend“

„Ich hätte heute gerne einen blau-weißen Sieg gehabt, aber es hat eben wieder nicht geklappt. Der LASK hat das zum Schluss kaltschnäuzig ausgenützt“, meinte Hartl, der mit fünf Saisontreffern hinter Shooting-Star Poljanec (12) und Dominic Hassler (7) drittbester Torschütze der Blau-Weißen ist.

Nicht nur deswegen kann der Offensivmann positiv zurückblicken. Der Aufsteiger belegt sensationell Platz vier, hat nur vier Punkte Rückstand auf den LASK:  „Dieser Herbst war mehr als zufriedenstellend.“

Das sieht auch sein Trainer so. Weissenböck: „Die Mannschaft hat toll gespielt.“

Einig sind sich die Linzer Erste-Liga-Klubs also nur im Hinblick auf die einheitlichen Derby-Ergebnisse. Das kann sich nach dem vierten Saison-Duell im Frühjahr auch noch ändern.

 

Bernhard Kastler