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Bundesliga präsentiert die künftige 2. Liga

Vorstände machen erstmals Details zur zweithöchsten Spielklasse öffentlich.

Bundesliga präsentiert die künftige 2. Liga Foto: © GEPA

Mit der Ligareform im Sommer 2018 wird im heimischen Vereins-Fußball kein Stein mehr auf dem anderen bleiben.

Unterhalb der Profiliga mit zwölf Klubs wird sich eine 2. Liga, die auch tatsächlich diesen Namen trägt, positionieren, die als Sammelsurium für Amateurteams der Top-Mannschaften, Klubs mit Ambitionen nach oben und Vereinen, die talentierten Amateurspieler eine Chance geben, aufgestellt wird.

Die Bundesliga-Vorstände meinen gegenüber LAOLA1: "Die neue 2. Liga sieht sich ganz klar als Drehscheibe zwischen Amateur und Profifußball!"

Leidenschaftlich, authentisch, ambitioniert, vielfältig, verbindend soll sie sein. Fußball pur, manchmal ungestüm, familiär oder erdig lauten unter anderem die Schlagworte für die Positionierung der 2. Liga, die ab Sommer auf die heimischen Fußball-Fans wartet.

Die Macher der zweithöchsten Liga arbeiten auf Hochtouren an der neuen Marke. Logo und Leitbild gibt es bereits. Auch die Positionierung ist klar: "Wir sind lokal stark verankert und bilden eine für den Sport essentielle Drehscheibe zwischen der Profiliga und den unteren Ligen", erklärt Bundesliga-Vorstand Reinhard Herovits. Die sogenannte "Dorfplatz-Stimmung" wird hervorgehoben.

Der Weg des Christian Fuchs

Das Publikum kann in der 2. Liga zukünftig auch ganz nahe am Geschehen sein, quasi an der Outlinie stehen oder auf einem Heurigen-Bankerl neben der Betreuerbank sitzen. "Auf unseren Sportplätzen werden Ambitionen zum Leben erweckt und Fußball-Träume gestartet", erklären die Verantwortlichen. Es wird auffallend oft vom Sportplatz und nicht vom Stadion gesprochen. Die Liga soll zur Drehscheibe werden. Amateur-Mannschaften der Top-Klubs (die Liga-Zentrale rechnet mit drei bis fünf) messen sich ab Sommer mit ambitionierten Vereinen, die sich vorstellen können, in ein, zwei oder drei Jahren in die höchste Spielklasse - die Bundesliga, die künftige Zwölfer-Liga – aufzusteigen und mit Halbprofi-Truppen, in denen Spieler, die einem Studium oder einer Arbeit nachgehen, ihr Können unter Beweis stellen.

Die 2. Liga soll ihrer Funktion als Sprungbrett nach oben gerecht werden. Spieler wie Christian Fuchs, der einst in keiner Akademie aufgewachsen ist und der über den Wiener Neustädter SC und den SV Mattersburg den Weg nach Deutschland gefunden hat. 2016 eroberte er am Höhepunkt seiner Karriere mit Leicester City den Meistertitel in der englischen Premier League. Geht es nach Herovits sowie dem einen oder anderen Funktionär eines Zweitligisten, dann sollte Christian Fuchs in der 2. Liga zukünftig den einen oder anderen Nachfolger bekommen oder zumindest Nachahmer finden.

Und wie soll die 2. Liga von den Fans und Interessierten in beispielsweise zehn Jahren gesehen werden? "Als echt authentisches Erlebnis am Sportplatz, bei dem die Zuschauer super nahe am Fußball sind und sich die Leute freundschaftlich treffen und die Mannschaften anfeuern. Neben dem sozialen Erlebnis soll es immer wieder eine Freude sein, die Burschen aus der Region zu sehen, wie sie sich voll reinhauen."

Sozialromantische Vorstellungen

Klingt sozialromantisch und soll es auch sein. Die Vereine der 2. Liga sollen sich als Vorbilder in der Region und im österreichischen Sport sehen. Die sportliche Vision lautet: „Drehscheibe zwischen Amateur- und Profi-Fußball“, die infrastrukturelle Vision soll es sein, einen Top-Fußball-Platz zu haben. Eine hohe Spielfeldqualität wird angestrebt. Bundesliga-Vorstand Herovits: „Wir werden die besten Spielfelder jede Saison prämieren und die drei Gewinner veröffentlichen. Die beiden Kapitäne der Mannschaften sowie der Schiedsrichter vergeben nach jedem Spiel Noten. In der 2. Liga werden ab Sommer dann auch Greenkeeper-Workshops durchgeführt."

Vereine, die sich Richtung Bundesliga lizenzieren lassen, bekommen zudem die Möglichkeit, am Infrastrukturtopf der Bundesliga zu naschen. Lizenzierte Klubs sollen mit bis zu 250.000 Euro gefördert werden. Auch an einer TV-Vermarktung wird intensiv gearbeitet. Die Ausschreibung ist draußen und Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer ist überzeugt, dass bis Anfang März die Interessenten ihren Wunsch bekanntgeben. "Ende März werden die Vereine dann wissen, in welchem Sender, wo und wann sie abgebildet werden. Dazu bin ich auch überzeugt, dass das eine oder andere LIVE-Spiel zu sehen sein wird."

Die Vereine werden zukünftig ihre Spieltermine zwischen Freitag und Sonntag festlegen. „Derbys werden wohl am Freitagabend oder Sonntagvormittag gespielt. Wenn Lustenau ins Burgenland muss, dann kommt nur der Samstag in Frage."

"Alle Spiele, in denen der Gegner eine Anreise von über 200 km zu absolvieren hat, sind für Samstag vorgesehen. Doch auch dazu wird es dann Ende März ein Treffen mit den Klubs geben, um die genauen Termine abzustimmen und festzulegen.“

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