Die Chancen des SC Wiener Neustadt für einen Aufstieg in die Bundesliga stehen auch nach dem 24. von 36 Spieltagen mit dem aktuell zweiten Platz immer noch gut. Aber jegliche sportliche Qualifikation nützt nichts, wenn das eigene Stadion den Anforderungen der obersten Spielklasse nicht entspricht. Bereits im Dezember 2014 verabschiedete der Gemeinderat deshalb einen Grundsatzbeschluss für den Bau einer neuen Sportstätte. Als für das Areal des aktuellen Stadions im Oktober 2017 ein Käufer gefunden wurde, war die Finanzierung des Stadion-Neubaus gesichert.
Sportwetten haben in Österreich Tradition, weshalb es vor allem die Wettliebhaber aus Wiener Neustadt freuen wird, wenn ihr Verein den Aufstieg schafft. Schon im nächsten Jahr können Fans im neuen Stadion Spiele verfolgen und Wetten auf Matches gegen RB Salzburg oder die Wiener Austria platzieren. Die beliebtesten Wettanbieter der Österreicher bieten natürlich für den Fall des Nichtaufstiegs auch Wetten auf die Erste Liga und teilweise sogar für die Regionalliga an.
Verkauf des alten Stadion-Areals war entscheidend für die Finanzierung
Bürgermeister Klaus Schneeberger (FPÖ) hatte immer betont, dass die Finanzierung des neuen Stadions das Budget der Stadt nicht belasten darf. Deshalb war es immens wichtig, einen Käufer für das Areal in der Giltschwertgasse zu finden. Die Aussichten dafür standen aufgrund der zentralen Lage und der Gesamtfläche von circa 49.000 Quadratmetern gut.
In einem mehrstufigen Verfahren wurde das Gelände vom Gemeinderat zum Verkauf ausgeschrieben. In einer Pressekonferenz vom 2. Oktober 2017 gab die Stadt bekannt, dass den Zuschlag die Bietergemeinschaft EGW Wohnbau / Heimat Österreich erhalten hat. Der Verkaufspreis beziffert sich auf 10,65 Millionen Euro. Das entspricht mehr als 80 Prozent der veranschlagten Finanzierungssumme für das neue Stadion.
Anforderungen an Stadien für die Bundesliga
Die Österreichische Fußball-Bundesliga hat in den Stadionbestimmungen die Kriterien für die Zulassung von Stadien für Pflichtspiele der Österreichischen Fußball-Bundesliga (BL) festgelegt. Die folgende Tabelle listet die wichtigsten Kriterien auf und vergleicht die Umsetzung im aktuellen Stadion mit dem geplanten Neubau.
Dabei ist zu beachten, dass das neue Stadion nur im Falle des Aufstiegs des SC Wiener Neustadt in die Bundesliga so gebaut wird, wie es die Kriterien für Bundesligastadien erfordern. Ansonsten werden die Kriterien für die zweithöchste Spielklasse zugrunde gelegt. Die modulare Bauweise erlaubt allerdings die problemlose Erweiterung, sodass bei einem späteren Aufstieg schnell Bundesligatauglichkeit erreicht werden kann.
Kriterium | Aktuelles Stadion | Stadion-Neubau | |
---|---|---|---|
Kapazität: 5.000 Plätze gesamt; mindestens 3.000 Sitzplätze, davon 1.000 überdacht | 7.700 Plätze; 3.384 Sitzplätze, 1.700 überdacht | 5.000 Plätze; 5.000 Sitzplätze, davon 5.000 überdacht | |
Rasenheizung | Nein | Ja | |
Flutlichtanlage (Leuchtstärke 1.000 Lux) | Nein | Ja | |
Spielfeldbelag (Naturrasen, Hybridrasen, Kunstrasen) | Naturrasen | Naturrasen | |
Bewässerung/Drainage | Nein (nur Bewässerung) | Ja (Bewässerung und Drainage) | |
Dopingkontrollraum | Nein | Ja | |
VIP-Bereich (mind. 100 überdachte Sitzplätze) | Ja | Ja | |
Großbildschirm | Nein (nur digitale Anzeigetafel) | Ja |
Standort und Bauherr des neuen Stadions
Als Standort für die neue Sportstätte haben die Stadtentwickler ein Areal in Civitas Nova vorgesehen. Danach wird die neue Trainings- und Spielstätte des SC zwischen dem Erlebnisbad Aqua Nova und dem Veranstaltungskomplex Arena Nova gebaut. Neben dem Hauptspielfeld werden hier auch zwei Trainingsplätze und zwei Kleinfelder entstehen. Hier weitere Details des neuen Stadions im Überblick:
- Baubeginn: Mitte Mai 2018
- Eröffnung: Frühjahr 2019
- Geplante Kosten: 12,8 Millionen Euro
- Finanzierung: Erlös des alten Stadions plus eine Drittel-Förderung des Bundeslands Niederösterreich
- Haupttribüne im Westen mit überdachten 2.200 Plätzen, Räumlichkeiten für Mannschaften und Schiedsrichter, VIP-Club mit Cateringküche sowie Flächen für eine stadiontaugliche Gastroversorgung für alle Stadionbesucher
- Nordtribüne mit 1.000 überdachten Plätzen
- Osttribüne mit 1.800 überdachten Plätzen
- TV-Stellplätze auf 1.000 Quadratmetern
- Nutzung: SC Wiener Neustadt, Open-Air-Events
Die Totalunternehmersuche für den Bau fand in einem zweistufigen Verfahren statt. Als Sieger wurde die ARGE Strabag AG und Porr GmbH ermittelt. Damit konnte laut Stadtrat „ein exzellenter, erfahrener und verlässlicher Auftragnehmer" für den gesamten Bauprozess von der Generalplanung bis zur schlüsselfertigen Übergabe gewonnen werden.