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Final-Coaches: Erfolgreich aus dem Hintergrund

Final-Coaches: Erfolgreich aus dem Hintergrund

Das Charisma eines Pep Guardiola haben sie nicht, auch nicht die Extrovertiertheit eines Jose Mourinho.

Luis Enrique und Massimiliano Allegri agieren eher im Hintergrund. Es ist nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden Champions-League-Finalisten FC Barcelona und von Juventus Turin.

In ihrem ersten Jahr im Dienst der beiden Großclubs hatten beide mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen.

Streit mit Messi vergessen

Luis Enriques Amtszeit schien im Jänner nach einer Niederlage in San Sebastian vor dem Ende. Lionel Messi und Neymar hatte der 45-Jährige auf der Bank gelassen, von unüberbrückbaren Differenzen mit dem argentinischen Superstar war die Rede. Der als stur geltende Asturier und Messi - das schien nicht zu passen. Es folgten Aussprachen, was auch immer dabei Thema war, es brachte den Erfolg.

Seither legten die Katalanen eine atemberaubende Serie hin. Barcelona verlor nur noch zwei Spiele, gewann im Zweikampf mit Real Madrid die Meisterschaft und zuletzt die Copa del Rey. Am Samstagabend winkt dem ehemaligen Barcelona-Profi Enrique das Triple. So wie es 2009 seinem früheren Mitspieler Guardiola geglückt war.

Die Entscheidung für den ehemaligen Trainer des B-Teams gilt in Barcelona nun unabhängig vom Ausgang in Berlin als rundum zufriedenstellend. Enrique wurde mittlerweile sogar verziehen, als einer von nur wenigen Kickern einst auch das Trikot des Erzrivalen Real getragen zu haben. Der Streit mit Messi scheint bereits vergessen. Enrique hat es vor allem geschafft, aus den Torjägern Messi, Neymar und Luis Suarez ein harmonisierendes Sturmtrio zu kreieren.

Aufgelauert

Auf der Juve-Bank hatte Allegri schon mit Vorbehalten zu kämpfen, kurz nachdem er den jetzigen italienischen Nationaltrainer Antonio Conte beerbte.

Ultras lauerten Allegri am Trainingszentrum auf, er wurde aufgrund seiner Vergangenheit beim verhassten Rivalen Milan mit Eiern beworfen und bespuckt. Nach einer Niederlage in einem Testspiel herrschte bei den Fans Alarmstimmung.

Der phlegmatische 47-Jährige, einst Spieler bei Perugia und Napoli, ließ dies aber schnell hinter sich. Allegri marschierte mit Juve in der Serie A in gewohnter Manier vorne weg, nach dem fast schon obligatorischen "Scudetto" folgte gegen Lazio Rom der erste Cupsieg seit 20 Jahren. In Berlin könnte Juventus unter dem in Livorno geborenen Allegri nun erstmals in der Clubgeschichte das Triple schaffen.