Und auch Ancelotti wird sich im Fall der Fälle wohl die Frage anhören müssen, warum der Klub-Ikone denn nicht auch in der Liga das Vertrauen ausgesprochen wurde.

Dass Casillas immer noch zu den Besten seiner Zunft gehört, bewies er zuletzt beim 1:0-Heimerfolg im CL-Semifinal-Hinspiel gegen Bayern München.

„Er war genau dann zur Stelle, als wir ihn dringend benötigten!“, schwärmte die Real-Legende und jetzige Direktor für institutionelle Beziehungen, Emilio Butragueno, nicht nur aufgrund der vereitelten Chance von Mario Götze.

„Götze hatte gut geschossen, aber Ikers Reflexe haben uns gerettet. Der Torhüter hat in solchen Spielen eine immense Bedeutung. Iker war bei der einzig gefährlichen Situation zur Stelle.“

„La Decima“ und andere Richtmarken

Durch seine 46. Europapokal-Partie ohne Gegentor genießt er nun ein Alleinstellungsmerkmal unter den aktiven Torhütern.

Auf den bereits pensionierten Rekordhalter Edwin van der Sar fehlen ihm noch fünf gegentorlose Partien auf internationaler Bühne.

Insgesamt konnte Casillas in 674 Einsätzen mit seinem 427. Sieg mit Raul Gonzalez gleichziehen. Der ehemalige Stürmer hat mit 741 Partien für die Merengues auch die meisten Einsätze zu Buche stehen.

Nicht nur einige Rekorde könnten noch purzeln, sondern auch die eine oder andere Seite in den Geschichtsbüchern gefüllt werden.

„La Decima“ würde es möglich machen – doch auch ohne den angestrebten zehnten Landesmeistertitel wird sich an Casillas‘ Ruf als Heiliger nichts ändern.


Alexander Karper