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Wunschelf und Kaderbewertung SV Ried

Wunschelf und Kaderbewertung SV Ried

3-3-3-1, 4-2-3-1, 4-1-4-1?

Trainer Michael Angerschmid und sein "Co" Gerhard Schweitzer können ihr System dem jeweiligen nächsten Gegner anpassen, schließlich haben sie die Spieler dazu.

Flexibilität ist der SV Ried immer wichtig gewesen, das bewiesen die "Wikinger" auch in diesem Sommer wieder. Etwa mit den Neuzugängen Sandro Wieser, Oliver Kragl oder Bernhard Janeczek.

Alles ist möglich, nichts ist fix: Denn der Startplatz in der Startelf kann schnell weg sein, wenn die Leistungen nicht entsprechen. Bei aktuell 25 Spielern im Kader kein Wunder, wobei sich diese Zahl hinsichtlich der Spiele effektiv vermindern wird.

Nummer-3-Goalie Ivan Lucic ist als Kooperationsspieler für St. Florian geplant, für Stürmer Ola Kamara soll auch noch ein Verein gefunden werden.

LAOLA1 nimmt den Kader der SV Ried genauer unter die Lupe:

TOR:

Hier müssen sich die Trainer den Kopf am wenigsten zerbrechen, denn mit Thomas Gebauer ist die Nummer 1 klar definiert. Der Kapitän ist gesetzt und wird erstmals als Österreicher in eine Saison gehen. Nach dem Abgang von Wolfgang Schober zu Wacker hat Ried mit Ex-LASK-Keeper Lorenz Höbarth (21) eine neue Nummer zwei, die sich bei Regionalligist St. Florian in Szene setzen konnte. Dort wird wiederum der 18-jährige Ivan Lucic, Rieds Nummer drei, als Kooperationsspieler Praxis sammeln.

LAOLA1-Bewertung: Thomas Gebauer gehört seit Jahren zum Bundesliga-Stammpersonal und hat dabei manchmal bessere und manchmal schlechtere Phasen. Doch auf den 31-Jährigen ist so gut wie immer Verlass. Um seinen Platz muss Gebauer bei soliden Leistungen jedenfalls nicht fürchten.

ABWEHR:

Egal in welcher Konstellation, also ob mit Dreier- oder Viererkette, Thomas Reifeltshammer und Jan-Marc Riegler sind ein eingespieltes Duo und können sich ob ihres Stammplatzes sicher sein. Dann ist alles möglich: In der Dreierkette können noch Marcel Ziegl, Verletzungs-Pechvogel Mario Reiter oder Neuzugang Bernhard Janeczek spielen. Letzterer wird sich im Herbst annähern und auch mehr als Rechtsverteidiger in einer Viererkette gesehen, ebenso wie Thomas Hinum oder Gernot Trauner. Auf der anderen Seite kommen dafür Andreas Schicker oder auch Oliver Kragl in Frage. Kurzum: Sollte sich das Verletzungspech in Grenzen halten, hat Angerschmid - für Ried ungewohnt - die Qual der Wahl, in erster Linie auf den Außenpositionen.

LAOLA1-Bewertung: Quantitativ und qualitativ ist Ried gerüstet, doch gilt es noch zu arbeiten. 59 Gegentore (bei 60 eigenen) waren zu viel des Guten, zudem kassierten die Rieder in drei von vier Testspielen drei Gegentreffer. So etwas sollte man nicht überbewerten, jedoch auch nicht vom Tisch wischen. Wenn die Konstanz Einzug hält, sollte allerdings das Angebot völlig ausreichend sein.

  MITTELFELD:

Wo fangen wir an? Ried hat ob seines favorisierten 3-3-3-1-Systems traditionell viele im Mittelfeld einsetzbare Spieler. Defensiver Fixstarter ist Sandro Wieser, die Leihe aus Hoffenheim hat in der Vorbereitung gezeigt, was man von ihm erwarten darf und kann. Sollten zwei Sechser spielen, ist Marcel Ziegl mit an Bord. Beide können tief im Mittelfeld das Spiel auch gestalten, eine Rieder Tugend, die Anel Hadzic zu Sturm brachte. Thomas HinumGernot Trauner und Mario Reiter sind ebenso Kandidaten. Links defensiv wird Oliver Kragl Andreas Schicker zusetzen. Ersterer kann auch offensiver spielen. Dort sollte sich allerdings im Laufe des Herbstes Sandro durchsetzen, der damit in die großen Fußstapfen des nach Salzburg zurückgekehrten Marco Meilingers tritt. Keine Diskussion gibt es auf der Position hinter der Spitze, die hat sich Robert Zulj vergangene Saison eindrucksvoll unter den Nagel gerissen. Dahinter lauern Furkan Aydogdu und Patrick Möschl, der im Cup rechts im Mittelfeld in der Startelf stand, auf ihre Chance. Auch Toni Vastic kann hier seine Qualitäten zeigen. Rechts gilt das in erster Linie für Clemens Walch, Julius Perstaller und zur Not auch Hinum. Julian Baumgartner (rechts) und Thomas Burghuber (links) sind die jungen Alternativen.

LAOLA1-Bewertung: Mit Anel Hadzic und Marco Meilinger haben die "Wikinger" zwei Schlüsselspieler der vergangenen Saison verloren. Die Neuen müssen sich erst beweisen und dazu haben sie im Herbst die Chance - doch es scheint, als hätten die Rieder wieder ein gutes Händchen bewiesen. Zudem entwickeln sich die Stammspieler der vergangenen Saison weiter. Man darf gespannt sein.

ANGRIFF:

Ähnlich wie im Tor ist auch hier der Stammplatz, sofern mit einer Spitze gespielt wird, vergeben: Rene Gartlers Verpflichtung 2012 war ein einziger Volltreffer. Mit 15 Toren wurde der 27-Jährige Vierter in der Torschützen-Liste. Neu dabei ist Julius Perstaller, der sich wie Toni Vastic um Einsatzzeit bemühen wird. Ola Kamara, der norwegische Stürmer kam zurück von 1860, wird ob des Angebots wohl wieder verliehen werden. Jakob Kreuzer darf als 18-jähriger Jungspund auf Einsatzminuten hoffen.

LAOLA1-Bewertung: Wenn Gartler wieder so knipst, wie vergangene Saison, hat Ried keine Sorgen. Zumal aus dem Mittelfeld vor allem mit Zulj eine weitere Offensivkraft am Feld steht, der auch vergangene Saison elf Mal netzte. Mit Perstaller und Vastic gibt es Alternativen, die andere gerne hätten.


Anmerkung: Wie schon im Herbst gibt es als Bewertungsgrundlage 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.


Bernhard Kastler