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Wunschelf und Kaderbewertung SV Grödig

Wunschelf und Kaderbewertung SV Grödig

Wer Stars im Grödiger Kader sucht, der sucht lange und letzlich vergeblich.

Die Zeiten, in denen Bundesliga-Spieler im Spätherbst ihrer Karriere noch in Grödig vorbeischauten, sind endgültig vorbei.

Trainer Adi Hütter ist ein Verfechter des Kombinationsfußballs und hat sich so mit Manager Christian Haas vor der vergangenen Saison seinen Kader zusammengebastelt, der den Sprung in die Bundesliga schaffte.

Daran hat sich nach der so erfolgreichen vergangenen Spielzeit nichts geändert. Hütter setzt weiterhin auf junge, hungrige, dynamische Spieler, aber auch die charakterliche Komponente, sprich der Zusammenhalt innerhalb des Teams, muss passen.

Hinsichtlich des Systems werden die Grödiger weiterhin auf ihr 4-2-3-1-System setzen. Aktuell hat der Kader 20 Spieler, drei sollen noch dazukommen: Marvin Potzmann ist schon bei der Mannschaft, hat aber noch keinen Vertrag unterschrieben.

Ein Mittelfeldspieler (Haas: "Einer der auf der Sechs wie Acht spielen kann") soll ebenso noch kommen, wie ein Stürmer, den es nach der Vujanovic-Absage ganz dringend benötigt.

LAOLA1 nimmt den Kader des SV Grödig genauer unter die Lupe:

TOR:

Im Gegensatz zu den anderen Mannschaftsteilen hat Adi Hütter hier so etwas wie ein "Luxus-Problem". Mit Kevin Fend und Neuzugang Cican Stankovic aus Horn verfügt der Trainer über die besten Keeper der vergangenen Ersten-Liga-Saison. Adnan Adilovic wurde vom SV Spittal geholt, der 19-Jährige soll aber bei einem Kooperationsklub (wohl SV Seekirchen) spielen. Es ist ein enges Rennen um die Nummer 1, wobei der 23-jährige Fend den Titel-Bonus inne hat. Der 20-jährige Stankovic ist allerdings ein starker Herausforderer, das haben seine Top-Spiele in der vergangenen Spielzeit bewiesen. Die Qual der Wahl, wie sie Hütter nicht oft vorfindet.

LAOLA1-Bewertung: Beide haben eine Liga tiefer bewiesen, was sie drauf haben und heben damit zurecht den Anspruch auf die Nummer eins. Fend geht sicherlich mit einem Vorteil in die neue Saison. Von der individuellen Stärke her könnte aber Stankovic auf Dauer die Nase vorne haben.

ABWEHR: Die Viererkette der Grödiger stellt sich zum jetzigen Zeitpunkt von selbst auf. Im Abwehrzentrum sind Kapitän Ione Cabrera und Dominique Taboga gesetzt. Auf der rechten Seite hat aktuell Thomas Zündel die besten Karten und links Robert Strobl. Sollte Marvin Potzmann unterschreiben, wovon auszugehen ist, dann wird der ehemalige Mattersburger wohl links zum Zug kommen. Rechts hat Hütter auch noch Lukas Schubert, auf den zurückgegriffen werden kann. Mit Maximilian Karner, Neuzugang aus Ried, gibt es in der Mitte eine Bundesliga-erfahrene sowie mit Christian Hayden (19) eine junge Alternative.

LAOLA1-Bewertung: Es wird sich zeigen, wie Bundesliga-tauglich die Grödiger Abwehr ist. Hinsichtlich der Abwehrmitte müssen sich die Salzburger aber weniger Sorgen machen als auf den Außenpositionen, wo die betroffenen Spieler über weniger Erfahrung verfügen. 2012/13 war sie mit 30 Gegentoren die beste Abwehr der Ersten Liga.

  MITTELFELD:

Auch im Mittelfeld sind die Grödiger nicht gerade reich an Bundesliga-Erfahrung. Dahingehend sucht Manager Haas auch noch nach einem Spieler, der zentral spielen kann. Im defensiven Mittelfeld liegen aktuell die beiden Steirer Mario Leitgeb und Stefan Nutz im Vorteil, Peter Tschernegg wäre die erste Alternative. In der offensiven Dreierreihe sind links Thomas Salamon, zentral Dieter Elsneg und rechts der polarisierende Neuzugang von der Austria aus Lustenau, Sascha Boller, gesetzt. Die kreativen Backups heißen Philipp Huspek (links, vormals Blau-Weiß Linz) und Simon Handle (rechts).

LAOLA1-Bewertung: Was für die Erste Liga sehr gut war, muss nicht auch für die Bundesliga gelten. Im Vergleich mit den anderen Bundesligisten ist dieses Mittelfeld nominell das schwächste, was nicht bedeuten muss, dass es auch so bleibt. An Talent scheitert es bei den Herren gewiss nicht, nun liegt es an ihnen, dies vorerst einmal bis zum Winter auf den Platz zu bringen. Denn dann fällt die Bewertung sicherlich besser aus als jetzt.

ANGRIFF: Hütter lässt mit einer Spitze spielen und kann sich nach aktuellem Stand zwischen Tadej Trdina und Philipp Zulechner entscheiden. Der Slowene kam im Winter von Regionalligist Kalsdorf und erzielte in 16 Erste-Liga-Spielen fünf Tore (u.a. auch einen beim 2:1-Sieg gegen A. Lustenau, der den Aufstieg fixierte), der Wiener wurde nach dem Abgang von Torjäger David Witteveen (zu Wiener Neustadt) aus Horn geholt. Der 23-Jährige erzielte elf Tore für die Niederösterreicher. Didi Elsneg kann auch die Position der Solospitze einnehmen, wird aber dringender in der offensiven Mittelfeldreihe benötigt. 

LAOLA1-Bewertung: Trdina und Zulechner mögen talentierte Angreifer sein, aber im Vergleich zu den anderen Klubs belegen die Grödiger im Sturm den letzten Platz. Ein neuer Stürmer soll aber noch kommen, muss er auch.

 

Anmerkung: Wie schon im Frühjahr gibt es als Bewertungsgrundlage 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.


Bernhard Kastler