news

"Dann weiß ich nicht, was ich machen soll“

Besser kann ein Geburtstag nicht begangen werden.

Mario Reiter gewann am Samstag einen Tag vor seinem 25er mit dem SC Wiener Neustadt nicht nur das Duell gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg.

Das 2:0 gegen Kapfenberg war auch der erste Heimsieg für die Niederösterreicher, der Oberösterreicher steuerte den Treffer zum Endstand bei.

„Es fühlt sich gut an“

„Es gibt kein schöneres Geburtstagsgeschenk als ein Tor und einen Sieg. Ich habe es erst realisiert als der Stadionsprecher sagte, es wäre nicht mehr weit zum ersten Sieg. Es fühlt sich gut an“, jubelte der Mittelfeldspieler nach den 90 Minuten, die die Gastgeber klar dominierten.

Auch für Thomas Helly gab es Grund zur Freude. Erstmals in dieser Saison von Beginn an aufgeboten, brachte der Stürmer Wiener Neustadt in Front – erneut vom Elferpunkt.

Von dort hatte er eine Woche zuvor in Hütteldorf den Endstand gegen Rapid – das 1:1 – besorgt. Für Helly war es auch ein Geburtstagsgeschenk, hatte der 21-Jährige doch am Donnerstag feiern dürfen.

„Das Rapid-Match hat uns einen großen Schub gegeben, wir haben super trainiert und uns vorgenommen, von Beginn an Gas zu geben. Das ist uns gelungen. Ich freue mich über meinen zweiten verwandelten Elfer in Folge“, konnte Helly glücklich resümieren.

„Damit hätte ich vor der Saison nicht gerechnet“

Das konnte freilich auch Trainer Peter Stöger: „Heute haben alle versucht, sich einzuschalten. Die Jungs haben von Beginn an Druck gemacht und diesen über 90 Minuten gehalten. Der Sieg geht voll in Ordnung.“

Der schönste Fakt aus Neustädter Sicht: Die Niederösterreicher haben nun nach einem Drittel der Saison fünf Punkte Vorsprung auf die Nachzügler Kapfenberg und Mattersburg.

„Es ist schön, dass wir nach 12 Runden in der Kategorie von Innsbruck sind, damit hätte ich zu Beginn der Saison nicht gerechnet“, gab Stöger zu.

Die Erleichterung über den ersten Heimsieg siedelte sich auch in dieser Kategorie an.

„Wenn wir in der Liga bleiben und alles dafür auswärts machen, wären wir auch nicht unzufrieden. Aber für die Zuschauer und die Stimmung ist es natürlich sehr positiv, noch dazu wenn es gegen einen direkten Gegner passiert“, freute sich Stöger.

Gregoritsch: „Man könnte den Co-Trainer aktivieren“

Sein Pendant Werner Gregoritsch weiß indes schön langsam nicht mehr, was er machen soll. Mit Dominique Taboga wuchs das Lazarett der Kapfenberger erneut an.

„Neun unserer Spieler sind verletzt, Spieler die zum Teil auch zu unserem Stammkader gehören. Jetzt fällt mit Taboga noch ein wichtiger Innenverteidiger aus. Sollte noch einer ausfallen, weiß ich nicht was ich tun soll, man könnte den Co-Trainer aktivieren“, übte sich der Trainer bereits in Galgenhumor.

„Die Ausfälle sind momentan einfach zu gravierend, das ist keine Entschuldigung, das ist Fakt. Viele Spieler sind über die ganze Spielzeit einfach überfordert“, musste der Steirer konstatieren.

Der Sieg der Neustädter ging für Gregoritsch mehr als in Ordnung  („Sie waren routinierter und besser“), die fünfte Auswärtsniederlage im sechsten Spiel (ein Remis) der Steirer beunruhigt.

„Auswärts ist man vom Gesamtpaket her unterlegen, das muss man ganz klar sagen. Wir haben ständig Bälle verloren und keine Passqualität zusammengebracht. In der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel wieder im Griff, der Gegner hat nicht mehr so gedrückt“, analysierte Gregoritsch.

Letztlich bleibt die Rote Laterne in der Obersteiermark sowie die Gewissheit, dass in den nächsten fünf Runden fünf Top-6-Teams warten.

Für einen Turnaround eine denkbar schwierige Ausgangsposition.

 

Patricia Kaiser und Bernhard Kastler