news

"Es gibt nichts Schöneres, als ganz oben zu stehen"

Es war der Kampf um Platz eins, das darf man nicht vergessen.

Eine denkwürdige Konstellation, zumal die Admira in den vergangenen Jahren gegen den Abstieg kämpfte.

Umso lobenswerter war die Leistung, der gut eingespielten Südstädter, die Rapid vor allem in den ersten 45 Minuten durchaus Paroli bieten konnten und sich am Ende keineswegs für die 0:2-Auswärtsniederlage schämen mussten.

Schlussendlich durfte die Baumeister-Elf ebenso als Gewinner bezeichnet werden, wie der neue Tabellenführer und die zwei Torschützen mit Admira-Vergangenheit.

Eine sehr schöne Woche für uns“

Meiner Meinung nach passt jetzt wieder alles“, freute sich der diesmal als Joker eingewechselte Florian Kainz im Gespräch mit LAOLA1.

Von einer Mini-Krise nach den zwei Niederlagen gegen Mattersburg und Altach wollte er ohnehin nichts wissen.

Das war meiner Meinung nach kein Tief. Wir haben zwar zwei Spiele schlecht gespielt, aber das ist kein Tief. Jetzt sind wir wieder Tabellenführer und haben in der Europa League das erste Spiel gewonnen.“

Torschütze Christopher Dibon sprach von einer „sehr schönen Woche für uns“. Zurück auf Platz eins zu sein, sei ohnehin die Krönung.

Es gibt nichts Schöneres, als ganz oben zu stehen. Das ist auch für Rapid ganz was Tolles, da wollten wir unbedingt wieder hin.“

Admira kann mit Platz zwei leben

Mit Stefan Schwab freute sich auch der zweite Ex-Admiraner, der sich in die Torschützenliste eintrug, über den gelungenen Sonntag.

Es war Ansporn genug, die Tabellenführung zurückzuholen. Das wollten wir unbedingt, das war das große Ziel.“

Die Südstädter schauten hingegen durch die Finger und mussten nach nur einer Woche wieder den Platz an der Sonne räumen. Allerdings war dies aufgrund der starken Leistung durchaus verkraftbar.

Natürlich ist es bitter, wir wären gern noch ganz oben geblieben. Nichtsdestotrotz können wir mit uns zufrieden sein, wir haben eine gute Leistung gezeigt. Jetzt sind wir halt nur Zweiter“, stellte Dominik Starkl klar.

Torhüter Jörg Siebenhandl, der Schwabs Latten-Köpfler unglücklich mit dem Rücken ins Tor bugsierte, fügte hinzu: „Aber so wollte ich die Tabellenführung auch nicht abgeben.“

Dann kann das der Dosenöffner sein“

Damit nahm er Bezug darauf, wie sich die Admira die Gegentore einfing. Da sich die Hausherren phasenweise spielerisch schwer taten, mussten wie schon beim Auftaktsieg in der Europa League gegen Villarreal Standardsituationen das Spiel entscheiden.

Wir arbeiten immer wieder daran, wissen, dass wir gute Kopfballspieler in unseren Reihen haben. Das hat am Anfang der Saison nicht so gut geklappt. Natürlich ist es umso schöner, wenn man sich aus dem Spiel heraus schwer tut, dann kann das auch der Dosenöffner sein“, freute sich Dibon.

Sowohl der Abwehrspieler als auch Schwab trafen per Kopf. Eine Stärke, die man zuletzt vermehrt trainierte, da sie zu Saisonbeginn nicht wie gewünscht genützt wurde.

Gegen Villarreal und heute sind die Bälle sehr gut gekommen. Davor haben wir eh schon längere Zeit keine Tore aus Standards gemacht. Jetzt hat es zwei Mal super funktioniert. Solche Tore können auch Spiele entscheiden“, merkte Schwab an.

Komische Eckenausführungen führen zum Erfolg

Kainz etwa hob die Trainer-Assistenten hervor, die sich immer wieder neue Varianten einfallen lassen. Chefbetreuer Zoran Barisic hatte hingegen eine andere Erklärung:

Das ist schon komisch. Normalerweise überlegt sich das Trainerteam sehr viel und dann denkst du dir, das funktioniert eh nicht und die Spieler sollen die Ecken einfach so zur Mitte reinhauen. Das Komische ist, dass gerade das dann funktioniert.“

Insgesamt war es bereits das achte Standard-Tor in der Bundesliga in der noch jungen Saison. Der Gegner ärgerte sich darüber, dass die Entscheidung auf diese Art und Weise fiel.

Wir haben es ihnen leider bei den Standards zu leicht gemacht. Das tut mir ein bisschen weh, weil wir sonst bei Standards immer super verteidigen. Das hat uns ein bisschen das Genick gebrochen“, gab Siebenhandl zu.

Es ist keine Schande, hier zu verlieren“

Doch die Admira verbiss sich in die Partie, versuchte mit zwei Viererketten die Räume eng zu machen und Rapid frühestmöglich zu stören.

Zu Beginn mit Erfolg, dafür blieb das Spiel nach vorne oftmals auf der Strecke. Wenn es gefährlich wurde, dann durch die grün-weiße Leihgabe Dominik Starkl.

In der zweiten Halbzeit haben wir dann doch einige Chancen selbst vorgefunden. Auch ich hatte zwei sehr gute. Wenn der eine mit ein bisschen Glück von der Stange reingeht, schaut es wieder anders aus. So ist leider der Fußball“, so die Rapid-Leihgabe, die in Maria Enzersdorf aufblüht.

Trainer Ernst Baumeister sprach von „zwei vergebenen Hundertern“. Prinzipiell zeigte er sich sehr zufrieden mit seiner Mannschaft, auch wenn es schlussendlich nicht gereicht hat:

Phasenweise waren wir spielerisch ebenbürtig. Rapid war dann irgendwie aber doch das bessere Team. Für mich sind sie derzeit die beste Mannschaft in Österreich. Da ist es keine Schande, hier zu verlieren.“

Positive Viertel-Bilanz in beiden Lagern

Ganz und gar nicht. So konnte die Admira eine durchaus positive Bilanz des ersten Meisterschafts-Durchgangs ziehen, der ihnen sensationell Platz zwei bescherte.

Unser Ziel ist es nicht, Meisterprämien auszuschütten, sondern 40 Punkte für den Klassenerhalt zu erreichen. Aber wenn wir in jedem Saisonviertel 17 Punkte machen sollten, wäre ich sehr zufrieden“, schmunzelt der Coach.

Ähnlich zufrieden ist Barisic, der zugibt: „Ich bin mit dem ersten Viertel nicht unzufrieden. Das war jetzt unser 15. Pflichtspiel, das kostet Kraft und Substanz. Dieser Sieg ist ganz hoch anzusiedeln.“

Am Ende durften sich somit alle als Gewinner sehen. Rapid wegen dem Sieg im Spitzenspiel und der Tabellenführung, aber auch die Admira, die sich einmal mehr in dieser Saison von ihrer besten Seite zeigte.


Alexander Karper

Rapid Admira
Ballbesitz 62,6% 37,4%
Zweikämpfe 57,6% 42,4%
Eckbälle 10 3
Torschüsse 15 7
Torschüsse außerhalb Strafraum 4 5
Torschüsse innerhalb Strafraum 11 2
Kopfballchancen 4 0
Abseits 1 2
Fouls 15 16