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Hütter: "Mannschaft im Umbruch"

Hütter:

Red Bull Salzburg scheint in der Bundesliga ins Straucheln zu geraten.

Der Titelverteidiger kassierte am Samstag eine überraschende 0:1-Heimniederlage gegen den SCR Altach, womit Rapid im Falle eines Derby-Sieges am (heutigen) Sonntag gegen die Austria den Rückstand auf den Spitzenreiter auf sechs Punkte reduzieren konnte.

Vier Heimniederlagen

Bis vor wenigen Monaten galten die Mozartstädter in der Red-Bull-Arena als praktisch unschlagbar, nun galt es bereits die vierte Heimschlappe im zwölften Saison-Auftritt vor eigenem Publikum zu verdauen.

Seit dem bitteren Ausscheiden im Champions-League-Play-off im vergangenen August setzte es für den Doublegewinner in 18 Liga-Partien bei neun Siegen und drei Remis gleich sechs Niederlagen.

"Burschen behutsam heranführen"

Trainer Adi Hütter kennt den Hauptgrund für die durchwachsenen Ergebnisse.

Der Vorarlberger wies nach dem Altach-Match einmal mehr darauf hin, dass mit Kevin Kampl, Alan und Sadio Mane in dieser Spielzeit gleich drei Leistungsträger den Club verließen.

"Man darf nicht vergessen, dass die Mannschaft im Umbruch ist. Ein Kampl, ein Alan wären für dieses Spiel heute prädestiniert gewesen."

Durch den Umbau des Teams sei im Moment Geduld gefragt, betonte Hütter. "Da muss man ganz einfach den einen oder anderen Umfaller hinnehmen. Die Burschen müssen behutsam an die Kampfmannschaft herangeführt werden."

"Meisterschaft kein Selbstläufer"

Auch die Doppelbelastung durch die Europa-League-Duelle mit Villarreal könnten zur Niederlage gegen Altach beigetragen haben, vermutete der Salzburg-Coach. "Es hat vielleicht auch die Frische gefehlt."

Hütter hofft, dass seine Truppe so schnell wie möglich zu alter Dominanz zurückfindet - ansonsten droht sogar noch die Gefahr, den bereits sicher geglaubten Meistertitel zu verspielen.

"Die Meisterschaft ist kein Selbstläufer. Wir müssen aufpassen. Rapid ist gut in Schuss", warnte Hütter.

"Verdiente Niederlage"

Dennoch spreche sehr viel für eine erfolgreiche Titelverteidigung. "Wir haben das Heft weiterhin selbst in der Hand. Vielleicht war es ein Weckruf zur rechten Zeit, wir werden wieder zurückschlagen", versprach Hütter.

Der Ex-Teamspieler bezeichnete das 0:1 gegen seinen Ex-Club als eine "verdienten Niederlage. Wenn man so wenige Lösungen hat wie wir heute, kann man das Spiel nicht gewinnen", ärgerte sich Hütter, dessen Kapitän Jonatan Soriano im Finish einen Elfmeter deutlich über das Tor jagte.

"Taktisch sehr klug agiert"

Der Strafstoß sei ohnehin nicht gerechtfertigt gewesen, gab Hütter zu und war in diesem Punkt einer Meinung mit Damir Canadi.

Der Altach-Trainer regte sich über die Entscheidung dermaßen auf, dass er von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer auf die Tribüne verbannt wurde.

Nach dem Schlusspfiff war Canadis Ärger schon wieder verraucht, es überwog die Freude über den Überraschungssieg. "Wir haben taktisch sehr klug agiert. Wir wussten, dass wir unsere Chance haben werden, und die haben wir genutzt", sagte der 44-Jährige.

"Hütter kann stolz sein"

Seine Mannschaft festigte Rang drei und befindet sich dadurch voll auf Europacup-Kurs. Dennoch verzichtete Canadi auf allzu euphorische Wortspenden.

"Wir haben limitierte Möglichkeiten, wollen aber das Beste herausholen", meinte der Wiener, als er gefragt wurde, was für seine Truppe in dieser Saison noch möglich sei.

Für den SCR-Betreuer sind die Salzburger nach wie vor Titelkandidat Nummer eins. "Ich denke, sie sind so stark, dass sie ihre Spiele gewinnen werden. Sie bleiben für mich absoluter Favorit. Adi Hütter kann stolz sein, wie seine jungen Spieler auftreten und wie sie Fußball spielen", erklärte Canadi.

Salzburg Altach
Ballbesitz 56,6% 43,4%
Zweikämpfe 38,4% 61,6%
Eckbälle 10 1
Torschüsse 21 8
Torschüsse außerhalb Strafraum 13 3
Torschüsse innerhalb Strafraum 8 5
Kopfballchancen 1 1
Abseits 8 1
Fouls 15 15