news

"Aus sportlicher Sicht die richtige Entscheidung"

Es war zweifelsohne eine Transferbombe, die auch für viel Zündstoff gesorgt hat.

Am Montag wurde der Wechsel von Roman Kienast von Meister Sturm zur Wiener Austria bekanntgegeben.

Der 27-jährige Stürmer erhält bei den Veilchen einen Vertrag bis Sommer 2015.

Die Meldung  wurde im violetten Fanlager mit unterschiedlichen Gefühlen aufgenommen. Ein Teil freute sich auf den elffachen ÖFB-Teamspieler, ein anderer war aufgrund seiner Rapid-Vergangenheit not amused.

Und schon werden Erinnerungen wach. Droht der Austria etwa ein zweiter Fall Roman Wallner? Nach dessen Verpflichtung  gab es zahlreiche Fan-Proteste gegen den ehemaligen Rapid-Torjäger.

Doch dieses Schicksal wird bzw. dürfte Kienast nicht blühen. Schließlich blickt er selber skeptisch auf seine Rapid-Zeit zurück.

"Ich habe mich bei Rapid nie durchsetzen können, war nur Ersatzspieler. Deshalb hat das keine große Bedeutung für mich", wurde der Blondschopf unmittelbar vor seinem Abflug nach Wien von Sturm12.at zitiert.

Im LAOLA1-Interview spricht der Angreifer über die Beweggründe seines Wechsel, seine Zeit bei Sturm und erklärt, warum er keine Angst vor Pfiffen hat.

LAOLA1: Roman, herzlich Willkommen in Wien.  Dein Wechsel zur Austria ist schlussendlich recht schnell über die Bühne gegangen. Wie ist der Deal abgelaufen?

Roman Kienast: Die Austria hat meinen Manager kontaktiert und gesagt, dass sie mich gerne im Winter verpflichten wollen. In Folge hat es sehr gute Gespräche gegeben. Die Vereinsführung und Trainer Ivica Vastic haben sich sehr um mich bemüht. Deswegen habe ich mich auch recht schnell zu diesem Schritt entschieden.

LAOLA1: Was waren deine Beweggründe für diesen Transfer?

Kienast: Es war aus sportlicher Sicht einfach die richtige Entscheidung. Die Austria ist eine sehr gute Mannschaft, spielt einen wunderschönen Fußball. Das  imponiert mir.

LAOLA1: Du hast oft betont, dass du gerne noch einmal ins Ausland gehen willst. Wieso hat es jetzt nicht geklappt?

Kienast: Es hat sich nichts Konkretes abgezeichnet. Dann kam das Angebot der Austria. Dieses Offert wollte ich nicht ausschlagen.

LAOLA1: War eine Vertragsverlängerung in Graz überhaupt kein Thema?

Kienast: Es war schon ein Thema, aber ich wollte, wie schon erwähnt, einen neuen Schritt machen. Der ist mir mit dem Wechsel zur Austria gelungen. Ich bin sehr froh, dass ich hier bin.

LOALA1: Du hast mit Sturm zwei Titel geholt. Wie groß ist die Wehmut, den Klub zu verlassen?

Kienast: Ich hatte zwei sehr schöne und erfolgreiche Jahre, bin Cupsieger und Meister geworden. Die Welt dreht sich aber weiter. Ich möchte auch in Wien Titel holen und hoffe, dass uns das im Frühjahr gelingen wird.

LAOLA1: Du hattest bei Sturm mit Imre Szabics einen kongenialen Sturmpartner. Bei den Veilchen könnte dieser Roland Linz heißen. Freust du dich auf euer Zusammenspiel?

Kienast: Mit Imre habe ich mich bei Sturm gleich vom ersten Tag an hervorragend verstanden. Doch auch Roli ist ein sehr guter Stürmer – darüber brauchen wir gar nicht reden. Wichtig ist einmal, dass ich zu 100 Prozent meine Leistung bringe, dann wird der Rest schon passen.

LAOLA1: Hast du Angst, dass deine Rapid-Vergangenheit bei den Austria-Fans nicht gut ankommen wird?

Kienast: Wir sind alle Profis genug.  Ich bin zur Austria gekommen, um sportlich erfolgreich zu sein. Ich werde alles für den Klub geben und das hoffentlich mit starken Leistungen beweisen. Ich habe jedenfalls keine Angst vor Pfiffen.

LAOLA1: Den Namen Kienast verbindet man dank deines Vaters und Onkels dennoch mehr mit Rapid. Wie beurteilt deine Familie den Wechsel ins violette Lager?

Kienast: Mein Vater steht immer hinter mir – keine Frage. Schlussendlich muss aber ich die Entscheidung treffen. Ich bin von Sturm zur Austria gewechselt. Deshalb sollten auch die anderen Fans damit kein Problem haben.

LAOLA1: Wie sehen deine kurzfristigen bzw. langfristigen Ziele aus?

Kienast: Die ersten Partien sind jetzt einmal sehr wichtig. Dann wird man weitersehen. Ich möchte so gut wie möglich spielen und auch bald wieder ein Thema für das Nationalteam sein. Auch das Ausland ist für mich nicht abgehakt. Irgendwann möchte ich noch einmal den Sprung schaffen.

Das Gespräch führte Martin Wechtl