LAOLA1: Zudem arbeitest du privat mit dem Mentaltrainer Robert Wöber.

Trimmel: Richtig. Als ich bei den Rapid Amateuren war, war das eine Vorgabe. Als diese Zusammenarbeit geendet hat, habe ich weiter mit ihm gearbeitet. Ich war davon begeistert. Und halte das für sehr sinnvoll. Ich bin übrigens nicht der einzige Rapid-Spieler, der einen Mentaltrainer hat. Außerdem ist die Medienschulung mit Peter Elstner sehr wichtig – vor allem für junge Spieler. Wenn man bedenkt, wie das war, als ich am Anfang meiner Karriere vor der Kamera gestanden bin, und wie es jetzt ist... Es ist wichtig, wie man in der Öffentlichkeit auftritt.

LAOLA1: Wie kann man sich deine Zusammenarbeit mit dem Mentaltrainer konkret vorstellen?

Trimmel: Da gibt es regenerative Übungen, was ich meistens mache. Es geht aber auch in Richtung Konzentrationsübungen und Matchvorbereitung. Auch Yoga gehört dazu. Ich mache von allem ein bisschen was. Mir hat das sehr geholfen.

LAOLA1: Ist es notwendig, diese Eigeninitiative zu zeigen, um auf diesem Niveau bestehen zu können?

Trimmel: Das ist von Spieler zu Spieler anders. Aber man weiß nur, was möglich ist, wenn man es versucht. Irgendwie hilft es sicher jedem Spieler weiter. Aber natürlich macht es keinen Sinn, wenn ein Spieler von Anfang an sagt, dass er das nicht notwendig hat. Meiner Meinung nach, hilft es aber sehr, in jedem zusätzlichen Bereich ein bisschen etwas mitzunehmen.

LAOLA1: Wie ist es eigentlich, in deinem Alter, schon zu den Älteren im Kader zu zählen?

Trimmel: (lacht) Das ist ja das Schlimme! Ich werde im Februar 27 Jahre alt, jeder sagt, dass das das beste Fußballer-Alter ist.

LAOLA1: Die Jungen von heute kommen alle aus einer Akademie. Eine Ausbildung, die du selbst nie genossen hast. Bemerkst du den Unterschied?

Trimmel: Alles hat seine Vor- und Nachteile. In einer Akademie bekommt man das Fußballtechnische viel besser mit. Das ist mir, als ich zu Rapid gekommen bin, sofort aufgefallen – da war mir jeder Spieler technisch überlegen. Mein Vorteil war aber, dass ich schon mit 15 Jahren in der Meisterschaft gegen Erwachsene, gegen 30-Jährige gespielt habe. Ich bin ganz anders in die Zweikämpfe gegangen. Dennoch denke ich, dass die Zukunft in den Akademien liegt.

LAOLA1: Du bist nicht nur im Mannschaftsrat, sondern auch Kassier der Mannschaftskassa. Bist du in dieser Rolle sehr streng?

Trimmel: Ja. Es gibt Regeln und jeder weiß das. Mit mir gibt es kein Diskutieren. (grinst) Aber wir sind eigentlich eine sehr disziplinierte Truppe, es gibt wenige Strafen. Im letzten Jahr haben wir den Großteil des Geldes dann gespendet.

LAOLA1: Du wirst den SK Rapid im Sommer verlassen. Wie ist es dazu gekommen?

Trimmel: Ich hatte zum ersten Mal in einer Karriere Angebote aus dem Ausland – nach eineinhalb Jahren konstant guter Leistungen. Dann ist das natürlich ein Riesenthema. Jeder österreichische Fußballer hat den Traum, einmal im Ausland zu spielen. Es war eine schwere Entscheidung, aber ich will diese Chance einfach nutzen. Ich fühle mich mit meiner Entscheidung gut. Das ist nicht so eine Entscheidung „einfach nur ins Ausland“. Ich glaube, dass ist ein richtig guter Schritt.

LAOLA1: Wohin geht’s?

Trimmel: Das darf ich noch nicht sagen. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, wohin es genau geht.

LAOLA1: Aber es ist schon alles in trockenen Tüchern?

Trimmel: Es ist noch nicht unterschrieben. Aber das wird sicher in den nächsten Wochen passieren.

LAOLA1: Es gab auch ein Angebot für einen Wechsel schon im Winter, Rapid wollte das aber nicht. Ist das ein Problem?

Trimmel: Nein, gar nicht. Das ist alles positiv verlaufen, keiner ist beleidigt. Rapid war wichtig, dass ich den Vertrag erfülle und für mich geht das in Ordnung.


Das Gespräch führte Harald Prantl