Da muss Günter Kreissl schnaufen.
Die Frage, wie lange es nun eigentlich dauerte, um Thomas Pichlmann als Neuzugang zu präsentieren, ist nicht einfach zu beantworten.
Schließlich war es kompliziert (LAOLA1 berichtete). "Eigentlich ging es ja seit Winter. Jetzt im Sommer auch seit Mitte April", skizziert der Manager des SC Wiener Neustadt die Dauer des Transfer-Theaters.
Endlich ganz da
Der 39-Jährige sprach erst mit Vertretern von Hellas Verona, dann mit jenen von La Spezia Calcio, die eine Option auf den Stürmer gezogen hatten.
Vergangene Woche war der Transfer aber endgültig durch. Zur Freude aller Beteiligten.
"Natürlich war es nicht leicht, weil ich nicht wusste, wie, was, wann, wo?", erzählte der 32-Jährige nach seinem Neustadt-Debüt gegen Salzburg.
Am letzten Drücker
Ob er beim 1:5 zum Auftakt gegen den Vizemeister überhaupt auflaufen dürfte, war noch einen Tag zuvor unklar.
"Ich habe zwei Wochen bei keiner Mannschaft trainieren dürfen, dann wieder drei Tage bei Wiener Neustadt. Die Spielgenehmigung kam erst am Freitagabend. Es war am letzten Drücker", schilderte Pichlmann.
Nun ist aber alles geklärt und die Konzentration gilt allein Blau-Weiß.
"Ich wollte unbedingt her, das war mein großer Wunsch. Es hat geklappt, auch wenn es an den Nerven gezerrt hat. Jetzt kann ich einmal zur Ruhe kommen, mich auf die nächsten Spiele vorbereiten."
An sein erstes Spiel in der Bundesliga nach über fünfeinhalb Jahren wird der Neuzugang allerdings kaum gerne zurückblicken. Schließlich ist ein 1:5 zu Hause nicht gerade ein Ruhmesblatt.
Gegen Red Bull Salzburg ist es aber auch alles andere als eine Schande, in dieser Höhe zu verlieren.
"Es wäre eine Partie zum Überraschen gewesen, das ist uns nur kurz mit dem 1:1 gelungen. Aber Salzburg hat ein Top-Team und hat auch in dieser Höhe völlig verdient gewonnen", analysierte Pichlmann.
"Werde zu Chancen kommen"
Der Wiener hatte es gegen den Vizemeister schwer, hing praktisch als Solospitze in der Luft.
„Ich erwarte mir natürlich auch mehr Bälle nach vorne und mehr Strafraumaktionen, aber meine vier, fünf Gegner werden schon noch kommen, gegen die ich zu meinen Chancen komme.“
Der nächste wäre kommenden Samstag Rapid. Bei den Hütteldorfern startete Pichlmann seine Profikarriere und debütierte vor nunmehr fast 14 Jahren bei der 0:1-Niederlage in Graz gegen Sturm.
Der Neo-Neustädter verspricht nach der Pleite gegen Salzburg: "Wir werden als Team sicherlich stärker und kompakter auftreten."
Pfeifenberger: "Wichtig, dass er am Platz ist"
Klar ist aber auch: Die neue Mannschaft muss sich noch finden. Das weiß auch der Routinier, der seine zusätzliche Aufgabe neben dem Toreschießen kennt.
„Wir müssen uns weiterentwickeln, wir haben viele junge Spieler. Peter (Hlinka, Anm.) und ich versuchen natürlich, alle bestmöglich zu unterstützen. Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich die Klasse zu halten.“
Sein Trainer Heimo Pfeifenberger freut sich über die Verpflichtung: "Es ist wichtig, dass er am Platz ist. Er ist ein positiver Mensch, der eine Mannschaft mitreißen und auch Tore erzielen kann. Er pusht das Team und sagt auch einmal, was Sache ist. Deswegen haben wir ihn geholt.“
Und seine Gegner kommen ja erst noch.
Bernhard Kastler
Liga | Klub | Dauer | Spiele | Tore |
---|---|---|---|---|
Bundesliga | Rapid | 1999-2000 | 2 | 0 |
Erste Liga | Vienna | 2000-2001 | 21 | 6 |
Erste Liga | DSV Leoben | 2001-2003 | 61 | 22 |
Bundesliga | FC Pasching | 2003-2006 | 77 | 19 |
Bundesliga, Erste Liga | Austria Wien | 2006-2008 | 24/4 | 3/2 |
Serie B | US Grosseto | 2008-2010 | 82 | 25 |
Prima Divisione, Serie B | Hellas Verona | 2010-2012 | 29/25 | 7/5 |
Serie B | Spezia Calcio | 2012-2013 | 21 | 1 |
Bundesliga | Wiener Neustadt | seit 2013 | 1 | 0 |