news

"Glaube an die Qualität meiner Stürmer"

Was haben Rene Wagner, Roman Wallner und Roman Kienast mit Atdhe Nuhiu, Hamdi Salihi, Deni Alar und Rene Gartler gemeinsam?

Alle kennen nur zu gut das Gefühl, bei Rapid eine Durststrecke zu durchlaufen. Alle kennen nur zu gut das Gefühl, sich nach vier torlosen Spielen wieder nach einem Treffer zu sehnen.

Während für die einen die Saison 2002/03 schon längere Zeit zurückliegt, stecken die heutigen Protagonisten noch mittendrin im Schlamassel.

Im Heimspiel gegen Mattersburg soll nun aber alles anders werden - davon ist auch Trainer Peter Schöttel im Gespräch mit LAOLA1 überzeugt.

„Ich glaube an die Qualität meiner Stürmer“

„Das ist eine Kopfsache. Ich glaube an die Qualität meiner Stürmer. Ich gehe davon aus, dass sie am Samstag schon treffen“, so der 44-jährige Wiener, der vor allem bemüht ist, die Ruhe zu bewahren.

Auch in der zweiwöchigen Länderspielpause haben sich die Hütteldorfer intensiv vorbereitet, an der Kondition gefeilt, ohne das Training groß umzustellen.

Mit den Stürmern wird trainiert, wie eh und je. Seit der Vorbereitung steht ein wöchentliches Spezial-Training für die Angreifer an, das vom ehemaligen Top-Torschützen Carsten Jancker geleitet wird.

„Ich verstehe, dass die Leute ungeduldig sind, aber wir arbeiten ganz normal weiter. Wir haben in den letzten Wochen nicht viel Glück gehabt, das wird sich wieder ändern.“

Schöttel aufgrund der Torflaute nicht beunruhigt

Erklärbar ist die derzeitige Torflaute im grün-weißen Team aber auch für den Chefbetreuer nicht. Auch wenn er darauf hinweist, dass schon ganz andere Kaliber, das Runde nicht im Eckigen unterbringen konnten.

„Es hat auch bei den besten Stürmern immer einmal Phasen gegeben, in denen sie nicht getroffen haben“, so Schöttel.

Positiv stimmt den ehemaligen Wiener-Neustadt-Coach die Tatsache, dass man in den Spielen gegen Ried, Sturm und Salzburg alles andere als unterlegen war und sich mehrere Chancen erarbeiten konnte.

„Wir haben sogar in unserer schlechtesten Partie gegen die Austria einige Torchancen vorgefunden“, erinnert sich der Ex-Internationale an das bittere 0:3 im Happel-Stadion zurück.

Keine Frage des Spielsystems

Kritik an seinem Spielsystem, Stürmer müssten viel nach hinten arbeiten und fehlen dadurch dort, wo ein Angreifer stehen muss, lässt Schöttel nicht als Grund für die Abschlussschwäche gelten.

„Nein, weil wir jedes Spiel mehr Torchancen haben als der Gegner, aber den Ball nicht reinbringen. Ich hätte nur ein Problem, wenn wir nicht zu unseren Möglichkeiten kommen würden.“

Aus diesem Grund schiebt der Pacult-Nachfolger die fehlende Kaltschnäuzigkeit auch nicht nur auf seine Spitzen, sondern verweist auch auf das fehlende Glück.

„Wir sind in den letzten vier Wochen an sehr guten Torhüterleistungen der Gegner gescheitert, die immer im Team der Runde waren. Die Latte war auch dabei, aber egal. Wir werden bald wieder treffen.“

„Natürlich haben sie ein Problem damit“

Dass die Situation an den Nerven von Nuhiu, Salihi, Alar, Gartler und Co. zehrt, ist verständlich. An den Fähigkeiten seines Personals zweifelt der Trainer keineswegs.

„Natürlich haben sie ein Problem damit, dass sie nicht treffen. Aber jeder hat auf seine Weise Qualität und Besonderheiten. Sie wissen ja, dass sie Tore schießen und auflegen müssen, um der Mannschaft zu helfen.“

Umso wichtiger wäre ein Motivationsschub in Form eines Treffers. Auch, um nicht Woche für Woche dieselben Fragen beantworten zu müssen.

Schöttel hat die Überzeugung nie verloren. „Es wird passieren. Dann wird es speziell für die Stürmer vom Selbstvertrauen her wieder viel einfacher werden als jetzt, wo sie immer darauf angesprochen werden.“

Duell mit Mattersburg: Immer hart und knapp

Harald Pichler (Knie verdreht), Guido Burgstaller (rekonvaleszent) und Boris Prokopic (gesperrt) können gegen Mattersburg nicht mithelfen, Rapids torlose Zeit zu beenden.

Der Trainer erwartet zudem ein ganz anderes Spiel als gegen Salzburg, da man selbst darauf angewiesen sei, das Spiel zu machen.

„Spiele mit Mattersburger Beteiligung sind immer hart und heuer immer knapp, auch wenn sie noch nicht viele Punkte haben“, betont Schöttel, der zu verstehen gibt, dass die Burgenländer die besten Leistungen bei Sturm und Salzburg gezeigt hatten.

Im Mittelpunkt werden aber wieder einmal die Stürmer stehen, die erneut einen Anlauf unternehmen, nach vier Spielen endlich das leidige Thema Torflaute ad acta zu legen.


Alexander Karper