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"Haben bewiesen, dass wir kein Fixabsteiger sind"

In Wr. Neustadt weht seit Sommer ein anderer Wind. Man könnte gar von einer erfrischenden Brise sprechen.

Statt auf routinierte Altstars zu setzen – wie es in der Stronach-Zeit größtenteils war – forciert man die Jugend.

Mit einem Altersschnitt von 24,6 Jahren gehören die Niederösterreicher zu den jüngsten Teams der Bundesliga.

Verjüngungs-Trend

„Der Trend zeigt, dass die Mannschaften generell stark verjüngt werden. Viele Youngsters müssen schon jetzt eine große Verantwortung übernehmen“, erklärt Tomas Simkovic gegenüber LAOLA1.

Neustadts Kapitän gehört trotz seiner erst 24 Jahren  zu den routiniertesten Akteuren im Kader von Peter Stöger.

Der Mittelfeldspieler, ein Relikt der Stronach-Ära,  hat die Transformation des Vereins in den letzten Jahren miterlebt und schätzen gelernt.

„Es macht sehr viel Spaß mit den Jungen zu arbeiten. Auch ich kann davon sehr viel lernen und mich weiterentwickeln.“

„Auf einem guten Weg“

Den „fetten Jahren“ trauert er nicht nach. Sein Blick richtet sich vielmehr in die Zukunft. „Natürlich herrschte zu Beginn im Jahr 2008 eine große Euphorie. Alles war irgendwie größer. Es wird aber auch jetzt gute Arbeit geleistet. Die Verantwortlichen sind auf einem guten Weg, um den Verein gut zu strukturieren“, berichtet das Ex-Veilchen.

Wie gut auch im sportlichen Bereich gearbeitet wird, zeigt der Blick auf die Tabelle. Als Fixabsteiger abgestempelt, rangiert man am achten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Schlusslicht Kapfenberg beträgt stolze zwölf Punkte.

„Ich habe von Anfang gesagt, dass wir sicher nicht der Fixabsteiger sind. So ist es dann auch gekommen. Ich denke, dass wir mit den unteren Regionen nichts zu tun haben werden“, versichert Simkovic.

Problem mit den Zuschauern

Obwohl Neustadt nur zehn Punkte von der Spitze entfernt ist, bleibt der Absolvent der Stronach-Akademie realistisch:  „Die Top-Drei werden sich im Frühjahr absetzen – davon bin ich überzeugt. Salzburg, Austria und Rapid werden sich das Ganze ausmachen. Wir wollen die 40-Punkte-Grenze erreichen.“

Dabei hofft Simkovic auch auf die Unterstützung des Publikums. Die Problematik mit den Zuschauerzahlen ist dem Offensivmann schon länger bewusst.

„Es wird viel unternommen, um die Leute ins Stadion zu bringen. Es ist aber aufgrund der Nähe zu Mattersburg und vor allem zu Wien nicht einfach. In unsere Region gibt es sehr viele Austria- und Rapid-Fans. Daher müssen wir mit weniger zufrieden sein. Natürlich würde es uns freuen, wenn mehr Leute ins Stadion kommen, aber das ist eben nicht der Fall. Mal schauen, wie es sich im Frühjahr entwickelt.

Abgang nach Saisonende?

Wie es mit ihm nach Saisonende weitergehen wird, ist ebenfalls ungewiss. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Und der Linksfuß hat bereits anklingen lassen, dass er sich gerne sportlich weiterentwickeln möchte.

Die Klubführung versucht unterdessen fieberhaft seinen Führungsspieler zu halten. „Es gab schon Gespräche. Ich habe ein faires Angebot vorliegen. Es freut und ehrt mich, dass sich der Klub so um mich bemüht. Man muss aber abwarten, was passiert.“

Falsch interpretiert

Eine Rückkehr zur Wiener Austria sei vorstellbar. Seine vor einigen Wochen durch die Medienlandschaft geisternde Aussage, dass er hoffe, von seinem Ex-Klub verpflichtet zu werden, wurde jedoch falsch interpretiert.

„Auf diese Art und Weise habe ich das nicht gesagt. Ich will zu einem Topklub wechseln. Das ist natürlich nicht nur die Austria“, stellt Simkovic klar.

Doch das sind momentan sowieso nur Nebengeräusche. Bis zum Saisonende gilt seine volle Konzentration Wr. Neustadt.

„Ich muss meine Leistung bringen und bestätigen. Ich will hier noch ein paar Tore erzielen und auch mit Vorlagen glänzen. Es wäre schön, wenn ich am Ende der Saison auf meine 15 Scorerpunkte kommen würde.“

Martin Wechtl