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"Es hat mich nicht zu interessieren"

Gleich bei seinem Pflichtspiel-Debüt hat Marcel Sabitzer getroffen.

Beim Salzburger 10:1 im Cup vergangene Woche in Sollenau kam der Joker und traf während seines 18-minütigen Einsatzes zwei Mal.

"Das würde ich unterschreiben", lächelt der 20-Jährige angesprochen auf das "Angebot", das am Samstag in dieser Form zu wiederholen.

Da startet die Bundesliga in ihre 41. Saison und das mit dem großen Kracher zwischen Meister und Vize - Salzburg gegen Rapid (16:30 Uhr).

"Besonderes Spiel" gegen Rapid

Die Geschichte ist bekannt. Sabitzer wechselte im Sommer von Rapid zu RB Leipzig, das ihn prompt zum Schwestern-Klub verlieh.

Natürlich ist das Duell gegen seinen Ex-Klub nun kein alltägliches.

"Es ist sicher ein besonderes Spiel für mich. Ich war eineinhalb Jahre bei Rapid und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, bei einem Klub mit viel Emotionen und vor richtigen Fans zu spielen", sagt der Offensivmann.

Im gleichen Atemzug betont der Steirer aber auch: "Dieses Kapitel ist für mich abgeschlossen, ich freue mich, nun für Salzburg zu spielen."

"Ich bin extra motiviert"

Im Cup kam Sabitzer erst kurz vor Schluss in die Partie, vor allem bei dieser speziellen Konstellation wäre der ÖFB-Teamspieler natürlich auch schon für einen Startplatz bereit.

"Ich bin extra motiviert. Es wird sicher ein schweres Spiel, Rapid hat lange nicht verloren, das letzte Mal in Salzburg (3:6, 2. März, Anm.)", weiß Sabitzer Bescheid.

Nicht nur der Steirer hat Rapid im Sommer verlassen, mit ihm sind auch die Offensiv-Waffen Terrence Boyd (eigentlich weiterhin Teamkollege bei Leipzig) und Guido Burgstaller (Cardiff City) gegangen.

"Rapid hatte namhafte Abgänge in der Offensive, aber sie haben auch Neue geholt. In Spielen gegen Salzburg geht es aber auch nicht so um die Spieler, diese Partien leben von der Emotion. Gegen die Austria und Salzburg war man immer extra motiviert. Es wird ein hartes Spiel."

Sabitzer über die Fan-Kritik

Hart war für den Neuzugang auch, den Shirtstorm über sich ergehen lassen zu müssen, nachdem sein Wechsel zum großen Rivalen aus der Mozartstadt bekannt wurde.

Egal ob auf Facebook oder Instagram, Sabitzer musste sich einiges anhören. Leise Erinnerungen an Andreas Ivanschitz - wenn auch in einer viel kleineren Dimension -  wurden wach, der einst von Rapid zu Salzburg wechselte.

"Ich habe es natürlich mitbekommen, aber in Wahrheit hat es mich nicht zu interessieren. Ich wollte diesen Wechsel machen", sagt Sabitzer trocken.

Mit seinen früheren Kollegen hat der zweifache ÖFB-Torschütze rund um den Wechsel auch gesprochen. "Die haben mir gratuliert. Es ist einfach so, dass man die Seiten wechselt, wenn das Gesamtpaket stimmt. Ich denke auch nicht nach, was am Samstag passieren könnte."

Barisic-Appell an eigene Fans

Sein ehemaliger Trainer, Zoran Barisic, hofft indes, dass sich die mitreisenden Wiener Fans nicht mit dieser Causa beschäftigen.

"Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang und Verständnis dafür, dass man einen Vereinswechsel vollzieht, wenn das so genannte Gesamtpaket passt. Das sollte man akzeptieren. Ich persönlich wünsche ihm alles Gute", sagte der Rapid-Coach gegenüber LAOLA1.

Am Samstag wird sich weisen, ob diesem Wunsch nachgekommen wird.

 

Bernhard Kastler