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Moniz: "Ich werde bis zum Ende kämpfen!"

Moniz:

Da stand er also wieder da. Roman Wallner.

Geknickt, niedergeschlagen, nach Worte ringend.

So wie zuletzt gegen Mattersburg.

Und Ried. Und Sturm. Und Wacker. Und Austria. Und Admira.

Der jüngste Nackenschlag: Das 2:4 bei Rapid. Eine Niederlage, die zudem in allen Bereichen verdient war.

Jeder Fehler wird zum Gegentor

Nun sind es also schon sieben Salzburger Liga-Spiele ohne Sieg. Erklärungen dafür haben die Spieler, konkret Roman Wallner, nicht.

Es sei eben schwer zu erklären. So wie es in den ersten acht Liga-Spielen schwer zu erklären war, warum es so gut lief.

„Wir haben die Spirale jetzt in die andere Richtung. In einer positiven Phase läuft alles wie von selbst, jetzt läuft nichts von selbst. Für jede Unachtsamkeit, für jeden Fehler werden wir derzeit mit einem Tor bestraft“, meint Wallner.

Salzburg fehlen die Typen

Offensichtlich ist, dass den „Bullen“ in dieser schwierigen Phase die Typen fehlen.

Typen, die auf dem Platz dazwischen hauen. Typen, die sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage stemmen. Typen, die mit dieser Situation umgehen können.

Denn die Gegenwehr der Salzburger ist seit Wochen halbherzig bis nicht vorhanden.

„Wir sind in puncto Disziplin sehr schwach. Wir sind in puncto Leidenschaft sehr schwach. Wenn es um das Spiel des Lebens geht, wenn du für einen Umkehrpunkt sorgen kannst, dann musst du auch mehr zeigen“, war Trainer Ricardo Moniz nach der Vorstellung seiner Truppe enttäuscht.

Schluss mit lustig

Der Niederländer gibt auch gleich nach Schlusspfiff deutlich zu verstehen, dass es nun mit dem Schmusekurs vorbei ist.

„Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es von außen so aussieht, als würde nicht jeder alles geben. Du musst immer 1.000 Prozent Leidenschaft zeigen. Darum habe ich auch schon Konsequenzen gezogen und Leute gegen Rapid zu Hause gelassen.“

Christian Schwegler, Rasmus Lindgren, Martin Hinteregger und Georg Teigl haben es beispielsweise nicht ins Aufgebot geschafft.

"Viele werden im Winter sicher gehen"

Und im Winter könnte es dann einige noch härter treffen, denn Moniz will den Kader deutlich abspecken.

Chema Anton, die beiden RB-Brasilianer Jefferson und Alex, sowie die Außenverteidiger Ulmer und Schwegler stehen wohl auf der Abschussliste. Die Youngsters Georg Teigl und Daniel Offenbacher könnten darüber hinaus verliehen werden.

„Viele werden im Winter sicher gehen. Das kann ich jetzt schon sagen“, war Moniz kurz angebunden.

Gesucht: Typen mit Leidenschaft

Neuzugänge stellt der 47-Jährige durchaus in Aussicht. Allerdings müssen potenzielle Neue zwei Tugenden mitbringen, die derzeit an allen Ecken fehlen: Leidenschaft und Wille.

„Jeder einzelne muss sich selbst bei der Nase packen und sich fragen: Was möchte ich eigentlich erreichen?“, mahnt Stefan Maierhofer.

Bei Sturmkollege Wallner klingt das ziemlich ähnlich: „Jeder Spieler muss sich jetzt den Spiegel vorhalten und sich fragen: Habe ich wirklich alles gegeben?“

Moniz angezählt?

Fakt ist: Durchbricht Salzburg nicht bald seinen Abwärtstrend, könnte Moniz bald wieder Geschichte sein.

Bis zur Winterpause soll zwar angeblich nichts passieren, bei einem weiteren sieglosen Spiel nächstes Wochenende gegen Schlusslicht Kapfenberg würden aber wohl die Mechanismen des Fußball-Geschäfts greifen.

Moniz versucht diese noch mit Durchhalteparolen wegzureden: „Vielleicht gibt es von außen eine Trainerdiskussion, aber für mich gibt es keine. Es ist 22 Spiele gut gelaufen, jetzt läuft es eben schlecht. Da musst du durch als Trainer. Ich werde immer kämpfen. Bis zum Ende, das ist meine Philosophie.“

Kurt Vierthaler/Alexander Karper