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Rapids Horror-Serien in Wiener Derbys

Rapids Horror-Serien in Wiener Derbys

Wenn Austria und Rapid am Sonntag zum 303. Mal die Klingen kreuzen, bleibt in der Generali-Arena einmal mehr kein Stein auf dem anderen.

Das Derby ist für viele Vertreter dieser beiden Vereine das Höchste der Gefühle, auch wenn Glücksgefühle im grün-weißen Lager in letzter Zeit nur selten aufkamen.

Zwar liegt Rapid in der Gesamtstatistik mit 124 Siegen, 68 Remis und 110 Niederlagen (113 S, 65 U, 92 N in der Meisterschaft) noch voran, das Momentum ist seit einiger Zeit jedoch auf Seiten des violetten Erzrivalen.

LAOLA1 wirft einen Blick auf die Horr(or)-Serien der Hütteldorfer im Wiener Derby:

  • Seit 6 Derbys ohne Sieg

Von der längsten Derby-Serie ohne Sieg ist Rapid noch weit entfernt. Vom 12. August 2001 bis 6. August 2005 standen in 17 Spielen sieben Niederlagen und zehn Remis zu Buche. Die aktuellen Entwicklungen sprechen aber trotzdem nicht für die Hütteldorfer. Weder daheim noch auswärts gelang in dieser Phase seit dem 13. März 2011 ein Sieg. Und das obwohl ein Derby-Sieg bei den Grün-Weißen absolut Priorität gegenüber anderen Liga-Spielen hat. Kein Wunder, dass die Anhängerschaft bereits unruhig wird. Denn sechs Stadtduelle ohne Sieg sind eine lange Zeit.

  • Nur ein Tor in den letzten sechs Derbys

Abgesehen von der Sieglosigkeit Rapids in den vergangenen Derbys dürfte sich die Austria speziell auf die gegnerischen Angreifer eingestellt haben. Denn in punkto Tore herrscht beim Rekordmeister Flaute. Nur ein einziges Mal konnte der gegnerische Keeper in den letzten sechs Duellen überwunden werden. Diese Ehre wurde Guido Burgstaller am 23. Oktober 2011 zuteil, als er im Horr-Stadion die damalige Nummer eins Pascal Grünwald überwinden konnte.

  • Drei 0:3-Pleiten in den letzten sechs Derbys

Ein 0:3 im Wiener Derby kann getrost als „Watsch’n“ bezeichnet werden. Dass Rapid in den vergangenen sechs Duellen gleich drei Mal mit diesem Ergebnis abgefertigt wurde, geht da schon mehr in Richtung längerfristige Abreibung. Auch wenn das Skandalspiel im Hanappi-Stadion ausgeklammert werden muss, wird das Ergebnis auf ewig in der Statistik aufscheinen. Zudem lagen die West-Wiener zur Zeit des Abbruchs bereits 0:2 zurück, eine höhere Niederlage war nicht auszuschließen. Rapids Defensive muss sich aufgrund dieser Torflut des violetten Erzrivalen hinterfragen.

  • Seit 10 Derbys nicht mehr als ein Tor erzielt

Während in den zurückliegenden sechs Derbys nur ein Tor gelang, ist die Torausbeute in negativer Hinsicht noch ein weiteres Mal zu erwähnen. Denn in den letzten zehn Spielen konnte Rapid nie mehr als einen Treffer erzielen. Mehr Zählbares landete zuletzt beim 2:0-Erfolg am 14. März 2010 auf dem Konto der Hütteldorfer, damals trafen im Heimspiel Steffen Hofmann und Nikica Jelavic.

  • Torverhältnis seit 10 Derbys: 3:11

0:3, 0:0, 0:0, 1:1, 0:3, 0:3, 1:0, 1:0, 0:1, 0:1 – 10 Spiele, drei Tore. Obwohl Rapid für Offensivfußball bekannt ist, ticken die Uhren in Derbys anscheinend anders. Denn da hat die Austria mehr als drei Mal so viele Tore erzielt, wie der Erzrivale aus dem Westen Wiens. Eine Verbesserung ist unumgänglich. Vor allem weil Austria-Trainer Peter Stöger schon beim letzten Aufeinandertreffen seinem Team die richtige Taktik mit auf den Weg gegeben hatte, um Rapid sich nicht entfalten zu lassen.

  • Letzter Derby-Sieg im Horr-Stadion/Generali-Arena: März 2011

Eineinhalb Jahr ist es mittlerweile her, dass Rapid drei Punkte aus Austrias Heimstätte, dem Horr-Stadion, entführen konnte. Damals jedoch sogar zwei Mal binnen kürzester Zeit. Während der letzte Derby-Auswärtserfolg vom 13. März 2011 datiert, gelang der vorletzte am 28. November 2010. Beide Male war es Hamdi Salihi, der die Hütteldorfer jeweils mit seinem Goldtor zum Sieg führte. Der albanische Stürmer ist bei Rapid jedoch Geschichte, eine Wiederholung in der 303. Derby-Auflage ist somit nicht möglich.

  • Statistik im Horr-Stadion/Generali-Arena: 4 S/14 U/12 N

Prinzipiell erscheint die Statistik im aus Rapid-Sicht ungeliebten Horr-Stadion beängstigend. 30 Mal pilgerten die Grün-Weißen nach Favoriten, wirklich zum Lachen hatten sie dort aber nur selten etwas. Insgesamt schauten gerade einmal vier Siege heraus. Neben 14 Unentschieden musste man zwölf Niederlagen hinnehmen. Es ist somit alles andere als eine Übertreibung, dass sich der SCR am anderen Ende der Stadt nicht gerade wohl fühlt.

  • Schöttel noch ohne Derby-Sieg

Trainer Peter Schöttel avancierte bei Rapid in Bezug auf Derbys bisher zur tragischen Figur. Mit 48 Einsätzen in Meisterschafts-Derbys ist er bei Rapid in der ewigen Bestenliste der unangefochtene Rekordhalter vor Michael Konsel (45), Reinhard Kienast (41), Hans Krankl (34) sowie Heribert Weber und Steffen Hofmann (je 33). Als Trainer der Grün-Weißen hat er aber nach knapp eineinhalb Jahren noch ein großes Ziel vor Augen: Ein Derbysieg, der bisher noch nicht geglückt ist, muss her.


Alexander Karper