news

Und ewig brennt die Torhüter-Frage bei Rapid

Und ewig brennt die Torhüter-Frage bei Rapid
Drei Namen, drei Geschichten, drei Schicksale.

Bei Rapid kann jeder der drei aktuellen Torhüter aus dem Nähkästchen plaudern und hat sowohl Höhen, als auch Tiefen erlebt.

Von der Qualität her hätte jeder das Zeug zur Nummer eins, doch nur einer kann zum Frühjahrsauftakt zwischen den Pfosten stehen.

Lukas Königshofer, Helge Payer und Jan Novota – ein Trio mit sechs Tormann-Handschuhen.

„Königshofer steht gegen Wr. Neustadt im Tor“

Trotz des erst beginnenden Trainingslagers im portugiesischen Vilamoura lässt sich zumindest eine erste Tendenz erkennen.

„Nachdem sich Lukas Königshofer in den letzten vier Runden gut bewährt hat, wird er auch in der ersten Frühjahrsrunde in Wiener Neustadt im Tor spielen. Vorausgesetzt natürlich, dass er weiterhin gut trainiert und alles in Ordnung ist“, bestätigt Trainer Peter Schöttel gegenüber LAOLA1.

Der 22-jährige Wiener stand in den vergangenen Jahren lange Zeit im Schatten von Helge Payer und Raimund Hedl, ehe er im November sein Profidebüt feiern durfte.

In den ausstehenden Partien im Winter ließ er sich gegen Mattersburg, Kapfenberg, Wacker und Admira nichts zu Schulden kommen und bewahrte sein Team vor weiteren Gegentreffern.

Payer denkt nicht daran, Rapid zu verlassen

Zum Leidwesen von Payer, der im Herbst gleich zwei Mal Platz machen musste – einmal für Novota, einmal für Königshofer.

Die Situation nagt am Nervenkostüm, nicht umsonst machten Gerüchte die Runde, der mittlerweile 32-jährige Welser könnte seinem Herzensverein noch in diesem Winter den Rücken kehren.

„Ich will dazu momentan eigentlich nichts sagen. Für mich gibt es keinen Grund, jetzt zu gehen. Im Sommer wäre ich dann ablösefrei zu haben“, ist Payer nur ein kurzes Statement zu entlocken.

Auch für Schöttel ist es kein Thema, die Rückrunde ohne den Routinier in Angriff zu nehmen.

Lob trotz schwieriger Situation für Payer

„Wir gehen davon aus, dass wir mit diesen drei guten Torhütern ins Frühjahr gehen. Falls er oder wer anderer eine andere Idee hat, wird er sie uns mitteilen. Aber ich wüsste jetzt nicht, dass sich wer verändern will.“

Vielmehr erkennt der ehemalige Verteidiger bei der langjährigen Nummer eins Ambitionen, alles seinem Kampf um ein Leiberl unterzuordnen.

„Wer Payer diese Woche beim Training gesehen hat, weiß, dass er sich nicht hängen lässt und noch einmal Gas gibt“, lobt Schöttel das Engagement.

Dass der Oberösterreicher mit der Ausbootung im Herbst nicht zufrieden sein kann, ist Schöttel bewusst. Der Chefbetreuer zeigt auch Verständnis für die Situation des früheren ÖFB-Torhüters.

Auch Novota „wahnsinnig gut drauf“

„Bei Helge war es so, dass wir das im Herbst besprochen haben. Er hat eingesehen, dass ich einen Wechsel gemacht habe. Was mir so gefällt, ist, dass er hart arbeitet, um wieder ins Tor zu kommen.“

Alle drei Anwärter auf die Nummer eins seien derzeit „wahnsinnig gut drauf“, das bestätigt auch Torwart-Trainer Raimund Hedl.

Ebenso Jan Novota, der im Sommer nach Hedls Wechsel ins Trainerteam überraschend verpflichtet wurde, konnte bereits Einsätze bei den Hütteldorfern verbuchen.

Vier Mal löste er im September und Oktober Payer ab, schied aber gegen Wiener Neustadt mit schweren Gesichtsverletzungen aus, die einen weiteren Start unmöglich machten.

„Hat die Nase ein bisschen vorne“

Der Slowake zog sich einen Bruch der Augenhöhle sowie des Daches der Kieferhöhle zu und setzte den Rest der Hinrunde aus. Doch auch der 28-Jährige nimmt den Konkurrenzkampf an.

Probleme sollte Rapid auf der Position der Torhüter somit keine bekommen. Viel schwieriger wird es werden, Woche für Woche die richtige Entscheidung zu treffen.

„Es wird mit Sicherheit eine schwere Entscheidung, wer nicht im Kader steht, weil wirklich alle drei einen hervorragenden Eindruck machen. Aber im Moment hat Lukas Königshofer die Nase ein bisschen vorne“, gesteht Schöttel.

Ring frei für die nächste Runde. Nur weil jemand mit einem Bonus startet, heißt das noch lange nicht, dass seine Position einzementiert ist - zumindest bei Rapid nicht.


Alexander Karper